Читать книгу School-Shooter - Thorsten Nesch - Страница 20
9:22 Uhr
Оглавление– Wir sind am Arsch..., sagt Basti und schaut sich nach allen Seiten um.
Ella verschränkt ihre Arme vor der Brust, – Nur weil ihr Idioten unbedingt das Video gucken musstet.
– Du hast dich auch nicht gerade entsetzt abgedreht, Sweety, sagt Dräger, der nach einigen vergeblichen Versuchen, das Handy wieder in Gang zu setzen, es zusammenklappt und in seine Hosentasche stopft.
Mark lacht kirre auf und geht kopfschüttelnd gen Decke schauend von der Tür zum runden Tisch, – Ich glaub das nicht.
Auch Dräger und Wiese wollen aufstehen, doch Basti hält sie mit ausgestreckten Armen zurück, – Nicht! Wartet, sonst kann hier jeder einfach reinkommen.
– Jeder?, fragt Dräger, dessen Mundwinkel allerdings verraten, dass er die Anspielung sehr wohl verstanden hat.
Wieder geht Basti an den Schränken vorbei, wobei sein dunkler Schatten über die Möbel an der Wand huscht. Er spricht, ohne sich umzuschauen, – Ja, jeder, ihr wisst, wie ich das meine. Ich checke die Abstellkammer, ob es da einen Weg raus gibt.
Mit dem Kopf nickt er zu den schmalen Fenstern oberhalb der Außenwand, – Die sind zu schmal, da passt keiner von uns durch.
Er umrundet den Schreibtisch und verschwindet in der Abstellkammer.
– Und?, fragt Ella.
– Nichts, nicht mal ein Fenster, dringt seine ernüchternde Antwort aus dem Abstellraum, dessen fahles Neonlicht flackernd aufleuchtet, als er den Lichtschalter betätigt. Es zuckt unruhig weiter, die Röhre ist kaputt.
Basti verlässt die Kammer und marschiert schnell an dem Schreibtisch vorbei die hohen Regalreihen entlang. Dabei spricht er laut mit sich selber, – Shit, ausgerechnet in diesen Container musste ich fliehen. Eine Tür weiter, nebenan, und ich wäre in einem Klassenraum mit großen Fenstern gelandet.
Ella hebt die Arme, – Und dann? Du wärst immer noch im dritten Stock gewesen. Du hättest schlecht runterspringen können.
Mark, der sich auf den runden Tisch gesetzt hat, der ringsum von Regalen umgeben ist, räuspert sich und späht durch einen Freiraum zwischen zwei Buchreihen im Regal zu Basti, – Und wenn du Zeichen gegeben hättest, dann hättest du vielleicht nur den Shooter angelockt.
Basti wirft sich die Haare aus dem Gesicht.
Ella zeigt auf den Tisch und die Regale, – Die haben das genauso angeordnet wie in der alten Bibliothek.
– Der Sternentisch eben, sagt Mark.
– Wie?, fragt Basti.
– So heißt er, weil alle Regale von ihm wegzeigen, wie bei einem Stern.
– Aha.
– Hallo!, Dräger hebt den Arm, als wolle er sich wie ein Streber melden, – Mein Assistent und ich sitzen hier mit unseren Rücken und Köpfen vor der Tür. Uns kann zwar niemand wegdrücken, aber der Typ hat eine Waffe, und das dünne Holz wird keine Kugel abhalten.
Wiese möchte sich hochrappeln, bleibt aber sitzen, als er sieht, dass sein Freund keine Anstalten macht, sich zu bewegen.
Dräger fährt fort, – Der würde nämlich rein wollen, wenn er feststellt, dass hier noch jemand drin ist, der ihn nicht rein lässt. Wenn Ihr euch also nicht hier vor stapeln wollt, dann sollten wir etwas anderes vor die Tür stellen, weil... ich stehe jetzt auf.
Mit Dräger rappelt sich jetzt auch Wiese hoch.
Basti bleibt neben den Schränken stehen und prüft mit beiden Händen, ob er sie bewegen kann. Sie lassen sich ein paar Zentimeter verschieben, – Wenn ihr mit anpackt, dürfte es klappen. Lasst uns die Dinger vor die Tür stellen, das dürfte reichen.
– Geh mal zur Seite, Slim, das machen wir, geht schneller, und du verhebst dich nicht, sagt Dräger.
– Wenn ich es mir recht überlege, solltet ihr die Tür mit eurer Stirn zu drücken!
Dräger lacht gekünstelt, – Du lustig!
Wiese guckt irritiert, er hat ihn offenbar nicht verstanden, grinst aber.