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Kapitel 3 Wer ist mein Nächster?

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5 Da bekamen die Seeleute große Angst, und jeder schrie zu seinem Gott. Als Nächstes warfen sie die Ladung des Schiffs ins Meer, um es leichter zu machen. Jona aber stieg hinunter in den Frachtraum, legte sich hin und fiel in einen tiefen Schlaf. 6 Da kam der Kapitän zu ihm und sagte: „Wie kannst du schlafen? Steh auf und rufe zu deinem Gott! Vielleicht wird er uns gnädig sein, dass wir nicht untergehen.“ (Jona 1,5-6)

Das Buch Jona besteht aus zwei symmetrisch angeordneten Hälften – dem Bericht über Jonas Flucht vor Gott und dem Bericht über seine Mission in Ninive. Beide Teile bestehen jeweils aus drei Abschnitten: Gottes Wort an Jona, Jonas Begegnung mit den Heiden und schließlich Jonas Worte an Gott. Zwei Mal also erlebt Jona eine konkrete Begegnung mit Menschen, die sich ethnisch und religiös von ihm unterscheiden. Beide Male verhält er sich ihnen gegenüber abweisend und nicht hilfreich, während die Heiden für ihr Handeln mehr Anerkennung verdient haben als er. Wir stehen hier vor einer der Hauptbotschaften des Buchs Jona: Gott ist es wichtig, wie wir uns als Gläubige gegenüber Menschen verhalten, die ganz anders sind als wir.

Die meisten Prediger und Bibellehrer übersehen diese Verse, außer dass sie vielleicht erwähnen, dass wir bereit sein sollten, das Evangelium in ferne Länder zu tragen. Das ist ohne Zweifel richtig, aber es geht an der Tiefendimension von Jonas Begegnung mit den Heiden vorbei. Gott will, dass wir Menschen aus anderen Ethnien und Religionen mit Achtung, Liebe, Großzügigkeit und Gerechtigkeit begegnen.

Jona und der unverschämt barmherzige Gott

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