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Kapitel 3

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Der kommende Tag war ausgefüllt mit Schule und Einkaufen. Zum Einkaufsbummel nahm sie Gitta mit.

Nach erfolgreicher Plünderung einiger Läden aßen die Mädchen noch ein Eis zusammen.

Anka hatte mittlerweile mehrere große Einkaufstüten an den Händen. Da ihre Arme immer länger wurden, suchte sie die nächste Telefonzelle auf und rief Guido an.

Er war glücklicherweise gerade daheim und holte sie wenig später von der Telefonzelle ab, um sie heimzufahren.

Als Anka die Sachen bei den Hellers abgeladen hatte, kam sie wieder aus dem Haus und stieg erneut bei Guido ein, um sich von ihm zum Abendessen ausführen zu lassen.

* * *

Als sie später am Abend in das Hellersche Haus zurückkehrte, gesellte sie sich noch zu ihren Eltern im Wohnzimmer und klinkte sich in deren Unterhaltung mit ein.

Eine Wohnung für sie war leider noch nicht in Aussicht. Aber Anka war es eigentlich ganz recht so. Sie begann, sich in Dirks Zimmer wohl zu fühlen. Es war beinahe wie damals, als Holger noch zu Hause gewohnt hatte.

Nur hatten sie sich eher öfter mal in der Wolle gehabt, wie das bei Geschwistern mitunter üblich war.

Mit Dirk konnte sie sich das nicht vorstellen.

Dirk kam an diesem Abend ausnahmsweise mal etwas eher nach Hause. Die jungen Leute zogen sich alsbald nach oben zurück, um dort noch etwas fernzusehen.

„Habe ich dich letzte Nacht eigentlich gestört, als ich ins Zimmer kam und über ein riesiges Gebirge neuer Klamotten gestolpert bin?“

„Ich habe geschlafen wie ein Murmeltier“, lachte Anka. „Wo kamst du denn her?“

„Ich war bei Kalle, einem Kommilitonen, mit dem ich schon lange befreundet bin. Er hat sich da so einen Floh ins Ohr gesetzt und mich und drei andere von uns so lange bequatscht, bis er uns schließlich mit seiner Idee angesteckt hat.“

„So schlimm?“ hakte Anka nach. Dirk nickte und grinste.

Leiser fuhr er fort: „Am Stadtrand steht eine alte Jugendstil-Villa leer. Kalle hat sich erkundigt. Das Haus ist noch bewohnbar und es ist sogar zu vermieten. Nur kostet dieses Prachtstück halt entsprechend Miete. Eine WG hätte da prima drin Platz, denn es sind acht geräumige Zimmer. Bis jetzt wären wir zu fünft. Wir wollen noch ein oder zwei Leute fragen, ob sie mit einziehen würden. Wenn das klappt, dann gibt es bald viel zu tun.“

„Du willst hier raus?“ fragte Anka erstaunt.

„Ich bin Neunzehn und kein Kind mehr. Ich bin soweit, dass ich für mich alleine sorgen kann.“

„Aber das kostet doch Miete und Unterhalt.“

„Wenn wir zu mehreren dort einziehen, wird der Mietanteil pro Person immer kleiner. Darin sehe ich kein Problem.“

Bewundernd schaute sie ihn an. Er wollte raus aus dem heimischen Nest und sein eigenes Leben leben.

Gut, er war erwachsen. Anka wollte ja auch irgendwann von zu Hause raus und auf eigenen Füßen stehen. Im Augenblick war sie mit ihren knapp siebzehn Lenzen noch zu jung dafür, zumal sie ihren Geburtstag erst vor drei Wochen gefeiert hatte.

Sie lagen auf ihren Betten, geschafft vom Tage.

Dirk ließ sich noch ein wenig über die Villa aus. Er und seine Leute hatten sich selbige am gestrigen Abend angesehen.

Dirk hatte ein Faible für alte Häuser und deren Geschichte. Nicht umsonst studierte er Architektur.

Als beiden langsam die Augen zufielen, beschlossen sie, der Müdigkeit nachzugeben.

Feuer und Flamme

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