Читать книгу Feuer und Flamme - Tina Engel - Страница 6
Kapitel 4
ОглавлениеEin paar Tage später kamen Ankas Eltern mit einer tollen Neuigkeit nach Hause. Sie hatten endlich eine passable Wohnung gefunden, die sie ab August beziehen konnten.
In knapp vier Wochen sollte es also schon soweit sein, dass sie ihre Zelte hier wieder abbrachen.
Anka bedauerte es insgeheim, Dirks Zimmer dann wieder verlassen zu müssen. Aber andererseits war sie auch schon neugierig auf ihr neues Zimmer. Sie würde sich komplett neu einrichten, mit lauter neuen Möbeln und Accessoires.
* * *
Für Samstag war in Hellers Garten eine kleine Grillparty angesetzt, zu der auch Ankas Bruder Holger kam.
Das Wetter meinte es gut, an diesem Abend war es angenehm lau draußen. Man saß in gemütlicher Runde zusammen und genoss die gegrillten Leckerbissen und Salate.
Thema Nummer Eins war auch an diesem Abend das in Schutt und Asche gelegte Haus der Familie Weiß.
Holger war mittags kaum in der Stadt angekommen, da hatte er sich unmittelbar zum Haus seiner Kindheit und Jugend begeben und die kläglichen Überbleibsel in Augenschein genommen.
Auch ihm ging es an die Nieren, zumal er in diesem Haus aufgewachsen war und ihn sehr viele Erinnerungen damit verbanden. Das Haus sollte in nächster Zeit abgerissen werden, da dieses Bild auch für die umliegenden Bewohner und alle anderen, die dort vorbeikamen, kein guter Anblick war.
Holger und Dirk vertieften sich alsbald in ein angeregtes Gespräch übers Studieren und über so manch amüsante Anekdote aus dem Uni-Leben. Sie hatten sich lange nicht gesehen, und daher gab es viel Neues auszutauschen.
Anka klinkte sich irgendwann in die Unterhaltung der Jungs ein. Man hörte die Drei viel lachen.
* * *
Am späten Abend klingelte es an der Haustür der Familie Heller. Anka sprang sofort auf, um gleich selbst zu öffnen, denn sie spürte, dass es Guido war.
Er kam, um sie zur Disco abzuholen. Da es sehr spät werden konnte, kündigte Anka an, dass sie über Nacht bei ihrem Freund bleiben würde.
Sie fragte die beiden Jungs, ob sie später auch noch in die Stadt wollten. Doch die winkten einstimmig ab und wollten hier im Garten nur ganz in Ruhe ein paar Bierchen zischen und quatschen.
Also verblieb Anka mit ihrem Bruder so, dass sie sich am nächsten Mittag noch mal treffen wollten, um noch ein bisschen plaudern zu können, bevor er wieder in Richtung Süden abfuhr.
Guido wartete derweil vor der Haustür auf seine Freundin. Er hatte keine Lust, jetzt schon mit der gesamten Familie konfrontiert zu werden. Zumal sich die Beiden erst seit ein paar Wochen kannten, wie er vorgab.
Anka stob mit Guido von dannen. Sie stürzten sich in das Nachtleben ihrer Stadt und gingen tanzen. Natürlich in Ankas Lieblingsdisco, wo auch Guido sich gern blicken ließ. Im Fever hatten sie sich kennen gelernt.
Gitta war auch zugegen. Die beiden Mädchen tauschten erst einmal die neuesten Neuigkeiten aus. Dann tanzten sie fast ununterbrochen, probierten ständig neue Tanzschritte und angesagte Steps aus den neuesten Musikvideos aus und amüsierten sich köstlich darüber.
Guido hatte ein paar seiner Freunde getroffen und sich zu ihnen gesellt. In dieser Gruppe gab sich einer cooler als der andere. Kein Wunder, dass Anka sich davon nicht sonderlich angezogen fühlte.
Nach einer Weile seilte Guido sich von seinen Jungs ab. Er wollte nun doch mal ein paar Takte mit seiner Freundin tanzen, denn der DJ legte im Augenblick nur langsame Scheiben auf. Zu solcher Musik tanzte er besonders gern mit ihr. Lieber er, als irgendwer anders, dachte er so für sich.
Spät in der Nacht zog das Paar sich zweifach angeheitert und etwas ermüdet aus der Disco zurück.
Zu Fuß und Hand in Hand liefen sie zu Guidos Wohnung. Aber an Schlaf war auch hier zunächst noch nicht zu denken...
* * *
„Wir haben sie!“ rief Dirk aus, als er an einem der nächsten Abende sein Zimmer betreten und Anka auf dem Bett erspäht hatte.
Sie sprang auf und ließ sich durch die Umarmung in Dirks Freudentaumel mit hineinziehen. Sie freute sich aufrichtig mit ihm, dass sein Wunsch bezüglich der Villa in Erfüllung gehen sollte.
„Der Besitzer hat uns erlaubt, dass wir sofort in das Haus dürfen, damit wir mit der Entrümpelung und mit dem Renovieren beginnen können.“
„Seit ihr also endlich genug Leute für die geplante WG?“ folgerte Anka neugierig.
„Ja. Zwei Mädchen aus der Uni ziehen noch mit ein. Dann sind wir sieben.“
„Na, dann geht es ja schon in den nächsten Tagen los, was?“
„Worauf du dich verlassen kannst“, strahlte Dirk sie an und rieb sich die Hände.
„Was sagen deine Eltern eigentlich dazu?“ warf Anka vorsichtig ein.
Dirk schwieg einen Augenblick lang. Dann antwortete er: „Besonders begeistert waren sie nicht. Aber letztendlich können sie nichts machen, weil ich volljährig bin. Außerdem bleibe ich ja in der Stadt, worüber sie dann doch froh sind.“