Читать книгу Verhaltenstherapie bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen - Tina In-Albon - Страница 21
Reizintensität als Einfluss auf Habituation – niedrige schwellennahe Reizintensität
ОглавлениеEin Kind, das Angst vor Schlangen hat, wird mithilfe von Exposition behandelt. Nach der Erstellung einer Angsthierarchie wird mit der Exposition auf der ersten Angststufe (Regenwürmer) begonnen. Das Kind bekommt einen Regenwurm auf die Hand gelegt und empfindet nach kurzer Zeit keine Angst mehr vor dem Regenwurm. Hätte man in diesem Fall direkt damit angefangen, das Kind mit einer Schlange zu konfrontieren, hätte dieser Anpassungsprozess vermutlich sehr viel länger gedauert, was wiederum in starkem Stress für das Kind resultiert und zu einem Verlust der Therapiemotivation und des Glaubens an die Therapiewirksamkeit geführt hätte.
Voraussetzungen für das Lernen bedingter Reaktionen sind die Kontiguität (zeitlicher Zusammenhang von bedingtem und unbedingtem Reiz), die Reihenfolge (der unbedingte Reiz muss dem bedingten Reiz folgen) und die Wiederholung (die Reizkombination, CS und UCS, muss mehrmals auftreten, die Anzahl ist abhängig von individuellen Merkmalsausprägungen, der Intensität des UCS und der Art der konditionierten Reaktion).