Читать книгу Verhaltenstherapie bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen - Tina In-Albon - Страница 23
2.2 Operante Konditionierung
ОглавлениеBei der operanten Konditionierung (Verstärkungslernen, instrumentelles Lernen) wird die Auftretenswahrscheinlichkeit von einem Verhalten durch dessen Konsequenzen erhöht oder verringert. Im Gegensatz zur klassischen Konditionierung wird hier die Beziehung zwischen dem eigenen Verhalten und dessen Konsequenzen gelernt und nicht jene zwischen Reizereignissen. So kann problematisches Verhalten durch die Wirkung der nachfolgenden Konsequenzen aufrechterhalten werden. Skinner (1951, 1953) zeigte die operante Konditionierung (auch Lernen am Erfolg) in Tierexperimenten. Natürlich auftretendes Verhalten wird häufiger ausgeführt, wenn es positive Folgen hat. Anders herum wird es bei negativen Folgen seltener ausgeführt ( Tab. 2.1).
Tab. 2.1: Vierfeldertafel zum operanten Lernen
DarbietungEntfernung
Verstärkung führt dazu, dass Individuen ihr Verhalten gehäuft zeigen. Es lassen sich zwei Arten von Verstärkung unterscheiden:
• Positive Verstärkung: auf ein Verhalten erfolgt eine angenehme Konsequenz (z. B. Lob fürs Zimmer aufräumen).
• Negative Verstärkung: auf ein Verhalten fällt eine unangenehme Konsequenz weg (z. B. bei Prüfungsängsten zu Hause zu bleiben, wenn eine Prüfung ansteht, führt zu einer Abnahme der Angst).
Psychische Störungen können durch Verstärkung entstehen bzw. deren Aufrechterhaltung lässt sich durch Verstärkung erklären.
Bestrafung hingegen resultiert in einer verminderten Häufigkeit des Verhaltens. Auch hier lassen sich zwei Arten unterscheiden:
• Bestrafung Typ I: es erfolgt ein direkter Strafreiz (z. B. man soll den Abwasch machen, weil man nicht auf die Eltern gehört hat).
• Bestrafung Typ II: eine positive Verstärkung wird entzogen (z. B. Fernsehverbot, wenn Hausaufgaben nicht gemacht wurden).