Читать книгу ... weil Hunde wahre Helden sind - Udo Ingenbrand - Страница 7
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Arkas erstes Jahr
Das Sauerland, ein Einfamilienhaus und viel Natur drum herum. Hier wohnen wir, Nina und Pascal und seit Januar 2018 auch Arkas, ein nunmehr 16 Monate alter Labrador, in dessen erstem Jahr im Sauerland einiges passiert ist.
Vorweg aber, wie sind wir auf den Hund gekommen?
Nun, eigentlich wollten wir beide schon immer einen Hund haben, aber erst ab Mitte 2017 konnten wir auch durch die gegebenen Umstände garantieren, dass immer mindestens einer von uns zu Hause sein kann – und damit war es dann so weit: Ein Hund sollte her!
Zuerst war natürlich zu klären, was für einen Hund? Wichtig war, dass es ein mehr oder weniger großer Hund werden sollte. Dann sollte es ein Familienhund sein, der auch gut mit dem geplanten Familiennachwuchs klarkommen würde. Eine umgängliche, soziale und zutrauliche, auch gerne mal kuschelige, herzliche Rasse, die auch mal spielt und mit der was los ist! Eben ein freundlicher, familiärer Hund, der im Notfall auch mal durch seine Statur und sein Auftreten Respekt einflößen kann, wenn es sein muss. Wenn man also alles berücksichtigen wollte, blieb eigentlich – abgesehen vom Labrador – nicht mehr viel Auswahl … Also fiel die Entscheidung: ein Labrador!
Nach dem Lesen vieler Anzeigen im Internet, welche zum Teil auch recht zwielichtig erschienen, fanden wir im Internet eine Annonce von Udo Ingenbrand und nach kurzer Korrespondenz fuhren wir einige Zeit später in Richtung Mainz – zum ersten Beschnuppern.
Hier fiel die Entscheidung nun recht schnell, als der liebe Arkas aus dem Wurf auf uns beide zuwatschelte, als wir im Raum standen und uns mit Herr Ingenbrand unterhielten. So gesehen entschied sich Arkas eigentlich für seine neue Familie. Wir nahmen ihn kurzerhand auf den Arm – und wer schon einmal einen Welpen im Arm hatte, wird nachvollziehen können, dass es Liebe auf den ersten Blick war! Gefühlt verging die Zeit, bis wir ihn abholen durften, gar nicht.
Anfang Januar war es endlich so weit. Noch schnell den Papierkram gemacht und als alles Wichtige erledigt war, durfte Arkas dann endlich bei uns einziehen!
Auf der Fahrt nach Hause, bedingt durch die Trennung von Mama und den Geschwistern, zeterte und quiekte Arkas am Anfang noch in seiner Box im Auto. Nach einer Weile aber schlief er dann selig ein und es ging für ihn in sein neues Zuhause nach Lüdenscheid.
Ich wurde wach und war nicht mehr bei Mama und meinem Rudel. Ich erinnere mich noch, dass ich von den Menschen in so eine komische Box gepackt wurde und sich alles bewegt hat. Nachdem alles Gefrage, was los ist, nichts brachte, bin ich irgendwann eingeschlafen und nun: ein neues Haus und eine ganz neue Umgebung. Erst mal hab ich Pipi in den großen Raum gemacht, als ich reinkam. Markieren muss ja sein. Und dann hab ich das große Kissen gesehen, ein so großes Kissen, ganz für mich alleine? Hier gefällt’s mir!
Nach dem Aufwachen musste ich mein großes Geschäft erledigen, ich hatte wohl lange geschlafen, denn es war eilig, also da, wo Platz war! Aber meine neuen Menschen sagten, dass ich dafür rausgehen müsste. Seitdem bin ich immer brav zur Tür gegangen oder hab gesagt, wenn ich musste. Und es ist auch immer jemand gekommen, um mit mir nach draußen zu gehen. Sie nennen das Gassi gehen, aber egal, ich darf laufen und kann auch da machen, wo es mir passt. Das ist ok für mich! Ich geh dann sogar an die Seite und mache nicht mitten auf den Weg. So sind alle zufrieden.
Mittlerweile hat sich das so eingespielt, dass ich, wenn wir nicht vor der Haustür Gassi gehen, immer frei laufen darf. Ich bin froh, dass Herrchen und Frauchen mir so vertrauen. Aber sie haben mir auch verraten, dass es sie das erste Mal wohl eine ganz schöne Überwindung kostete, mich frei laufen zu lassen.
Wenn wir mit dem Auto fahren, ich musste am Anfang ein paar Mal schimpfen, weil man mich immer in die Box steckte, darf ich nun auf den Rücksitz, hier werde ich mit einem Brustgeschirr angeschnallt, aber das macht nichts. Auf dem Rücksitz mitfahren, gefällt mir viel besser als in der Box, hier hab ich nämlich mehr Platz und kann auch während der Fahrt aus dem Fenster gucken. Die Box hab ich zwar auch noch, aber die steht halt nur zu Hause rum, falls ich mich mal zurückziehen will. Ich hab eigentlich viele Boxen: zu Hause bei Herrchen und Frauchen hab ich zwei, eine unten und eine im oberen Stockwerk. Auch bei Oma und Opa steht eine Box für mich und bei meiner anderen Oma ist auch eine Box, so hab ich überall einen Rückzugsort.
Wenn ich mit Herrchen und Frauchen verreise, nehmen wir auch immer eine meiner Boxen mit, sodass ich überall was hab, wo ich hinkann und mich wohlfühle!
Wo wir grad beim Verreisen sind, ich verreise viel mit Frauchen und Herrchen. Da erste Mal groß verreist bin ich schon im März, da ging es nach Rügen. Rügen war schön, hier lag jede Menge Schnee! Schnee hatte ich zwar zu Hause auch schon kennengelernt, aber nicht so viel. Ich muss sagen, ich finde Schnee super, das macht immer so riesig Spaß, in dem weißen Zeug rumzutoben. Ich bin zwar dann auch immer nass und kalt, aber sobald wir dann zum Auto, nach Hause oder ins Hotel kommen, werde ich immer gut von Herrchen oder Frauchen abgetrocknet, sodass das kein Problem ist.
Aber Schnee gibt’s nicht immer draußen! Wenn’s keinen Schnee gibt, find ich auch Wasser super. Mittlerweile kann ich schon gut schwimmen und hole sogar Stöckchen oder Bälle aus dem Wasser. Herrchen und Frauchen sind aber irgendwie, was das angeht, komisch: Kaum bringe ich denen so ein Stöckchen, schmeißen die es wieder weg, sodass ich es erneut holen muss, aber egal, dann kann ich wieder ins Wasser, das macht total Laune!
Wobei ich sagen muss, ich war nicht immer so gerne im Wasser. Ganz früher bin ich nur bis zum Bauch ins Wasser gegangen. Bis Herrchen irgendwann mal in so ein ganz großes Wasser gegangen ist, da bin ich mitgekommen und zum ersten Mal geschwommen. Sie nannten das große Wasser Meer und es bewegte sich so ein bisschen, außerdem schmeckte es nicht so gut wie die anderen Wasser, die ich sonst so trinke, aber gut, dann trink ich es halt nicht. Man muss ja auch nicht alles trinken!
Wenn wir unterwegs sind, lerne ich immer mal neue Freunde kennen. Ich darf dann meistens mit den anderen spielen. Herrchen oder Frauchen müssen die anderen Menschen vorher wohl immer fragen, ob ich spielen darf, aber meistens darf ich dann mit den anderen rumtollen.
Ich kann mittlerweile auch schon viele Tricks, die ich zu Hause und in der Hundeschule gelernt habe: Sitz, Platz, Warte und Nein. Natürlich höre ich auch auf meinen Namen, wenn ich gerufen werde, oder auf die Pfeife.
Wenn ich etwas richtig gemacht habe, gibt es immer Leckerchen, die schmecken echt gut.
Blöd finde ich allerdings, wenn ich zum Tierarzt muss und da dann Spritzen oder so bekomme. Meine Menschen sagen zwar, das müsse sein und es sei gut für mich – und ich werde auch jedes Mal für meine Tapferkeit belohnt –, aber schön ist das trotzdem nie.
Apropos Tierarzt, einmal hab ich ziemlichen Mist gebaut, glaube ich. Meine menschliche Mama hat zumindest sehr besorgt reagiert. Ich war damals noch jünger und Mama war mit mir im Garten. Ich hab gespielt und Mama war irgendwie mit der Wäsche beschäftigt. Irgendwann habe ich mal eine so eine komische Blume probiert, weil ich wissen wollte, was das ist. Und dann war Mama plötzlich ganz aufgeregt und besorgt und hatte Angst um mich und ist sofort mit mir zum Tierarzt. Da hab ich irgendein Zeug bekommen, von dem mir schlecht wurde und dann musste ich mich in einen Eimer übergeben. Danach gab es noch was zur Stärkung.
Mama hatte Papa sogar auf der Arbeit angerufen und der ist dann auch sofort zum Tierarzt gekommen. Aber ich hab das alles gut überstanden! Und Frauchen und Herrchen haben mich ganz doll lieb, das hab ich da richtig gemerkt, es ist also doch nicht alles schlimm gewesen an diesem Erlebnis.
Es war spät abends und ich hatte urplötzlich Durchfall. Deswegen musste ich immer ganz schnell raus. Papa musste arbeiten, aber Mama war ja da. Mama hat dann mit mir im Wohnzimmer geschlafen, damit sie mich immer direkt raus in den Garten lassen konnte. Da hatte Mama damals auch ziemlich Angst um mich und hat zwischendurch sogar den Notdienst vom Tierarzt angerufen, weil sie befürchtete, dass ich dehydriere. Ich glaub, das ist, wenn man zu wenig Wasser im Körper hat. Aber auch da ist alles gut gegangen. Mama hat immer aufgepasst, dass ich in der Nacht brav regelmäßig etwas trinke …
Ja, ich glaube, ich habe meinen Menschen manchmal richtig Sorgen gemacht. Aber sie haben mich trotzdem lieb!
Alles in allem würde ich sagen, dass ich mir damals die richtige Familie ausgesucht habe. Und ich bin auch sehr gerne bei meinen Omas und Opas! Mir geht’s super hier!