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Zusammenfassung

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Die Fragen nach dem »Wie?« und »Warum?« werden im Allgemeinen nur bei den Phänomenen gestellt, die vom Mainstream abweichen, so bei den sexuellen Orientierungen der Bi- und Homosexualitäten und bei den Transgeschlechtlichkeiten. Bei den als »selbstverständlich« und »normal« betrachteten Heterosexualitäten und den Cisgeschlechtlichkeiten hingegen werden diese Fragen nicht gestellt.

Bezüglich der Entstehung der sexuellen Orientierungen und Geschlechtlichkeiten haben wir letztlich nur Hypothesen.

Terminologisch wird der Identitätsbegriff von verschiedenen Seiten kritisch hinterfragt, weil er zu vage sei und ihm die Evidenzbasierung fehle. Er wird hier dennoch zur Bezeichnung der psychischen Seite der Geschlechtsidentität verwendet, während die körperliche Seite durch den Begriff der Geschlechtlichkeit beschrieben wird.

Es wird ein hypothetisches Modell zum Verständnis der Geschlechtsentwicklung und der sexuellen Orientierungen mit den »Bausteinen« Protogeschlechtlichkeit, sexuelle Kern-Identität, Geschlechtsrollen-Identität und Geschlechtspartner*innen-Identität dargestellt. Für die Behandlung von trans Menschen ist die Beachtung von für ihre Entwicklung spezifischen Phasen notwendig.

Die Cis- und Transgeschlechtlichkeiten werden ebenso wie die Bi-, Homo- und Heterosexualitäten nicht als distinkte Kategorien, sondern als Kristallisationspunkte auf Kontinua mit fließenden Übergängen angesehen. Es wird auf die Problematik von Kategorienbildungen hingewiesen, die leicht zu Ausgrenzungen und Pathologisierungen führen und der Vielfalt des menschlichen Lebens nicht gerecht werden.

Sexuelle Orientierungen und Geschlechtsentwicklungen im Kindes- und Jugendalter

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