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GEDÖNS
ОглавлениеLeitet sich vom uralten Wort gedense ab, was so viel wie »Hin-und-her-Ziehen« oder »Gezerre« bedeutet. Im Norddeutschen haben sich daraus verschiedene Begrifflichkeiten gebildet, die nur aus dem Kontext erkenntlich sind. So kann Gedöns »(unnötiger) Aufstand«, »Wirbel (um nichts)« »Aufhebens«, »Umständliches«, »Überflüssiges« bedeuten – aber auch einfach nur »(lästiges) Zeugs«, »(unwichtige) Sachen«, »Krempel« … Ein saloppes Alltagswort für »alles Mögliche« also. So bezeichnete 1998 der aus Niedersachsen stammende Bundeskanzler Gerhard Schröder einmal das Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend als »Ministerium für Familie und Gedöns« – weil ihm gerade der komplette offizielle Titel entfallen war. Der Aufschrei im Süden war groß: Hier kannte man Gedöns nicht in allen Bedeutungen! Schröder blieb dennoch bis 2005 Kanzler.