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Sandwiche

Immer wenn ich auf Reisen gehe. Und dann schon beim Bahnhof stehe.

Gönn ich mir etwas, ganz speziell. Etwas am Kiosk, gar nicht schnell.

Es kann dies einmal ein Heftli sein. Oder für die Ankunft, einen Wein.

Gerne nehme ich auch etwas zu lesen. Ich kann‘s ja nehmen auf die Spesen.

Und immer nehme ich etwas zu trinken. Um meiner Stadt Ade zu winken.

Sei es eine Cola oder Kaffee, oder auch ein Münzentee.

Heute ist es wieder einmal soweit und ich bin zum Reisen bereit.

Mein Handy, meine Medis sind in der Tasche und noch eine Weissweinflasche.

Etwas Reis und Süsses für die Kinder. Das lieben sie sehr, ja gar nicht minder.

Ich kaufe noch ein Feuerzeug ein. Das sollte immer bei mir sein.

An etwas zum Schreiben hab’ ich gedacht, auf dass man im Zug ja etwas macht.

Nun sitze ich bereit, in Zug, in der Stadt. Auf dem Bahnhof - wo es Bänke hat.

Ich sitze so da, und denke mir jetzt, etwas zu Essen, das wäre nicht schlecht.

So nehme ich meine sieben Sachen. Ich muss ja noch nicht vorwärts machen.

15 Minuten bleiben mir Zeit. Und ich bin für ein Sandwich bereit.

So stehe ich an, vor der begehrten Tür. Ich wäge ab, alles spricht dafür.

Ein Sandwich will ich mir erstehen und damit dann zum Zuge gehen.

Ich schau jetzt auf die vielen Brote. Auch gibt es eine Früchtetorte.

Was soll es sein, werde ich gefragt. Ich muss noch schauen, habe ich gesagt.

Brote mit Schinken, saftig und fein? Oder soll es eine Gemüsewähe sein?

Es gibt auch grosse Salamibrote. Das ist zu viel, was mir geboten.

Was ist in den luftigen Weggli drin? Das frage ich einfach, so wie ich bin.

Ein Eierbrot wird mir gepriesen. Und ich muss jetzt fast noch niessen.

Das Wasser läuft mir im Mund zusammen. Ich muss ja nicht mehr lange plangen.

Ich kaufe geschwind das Brot, so frisch, und werd’ es geniessen, im Zug, am Tisch.

Ach, wie freue ich mich auf diesen Moment. Das Ei zerschmilzt, so sanft, behänd.

Die Sauce hat‘s mir angetan. Was haben sie wohl alles reingetan?

Es geht nicht mehr lange, der Zug fährt ein. So wie man‘s mag, so soll es sein.

Schnell hab’ ich mir ein Abteil ergattert und der Zug nur noch kurz wartet.

Ich setze mich hin, Richtung Lokomotive. Und sehe aus dem Fenster - Gebäude Motive.

Meine Taschen hab’ ich links hingestellt, so, dass keine hinunterfällt.

Ein Schluck Coca Cola, sollte es sein. Aber das dünkt mich gar nicht fein.

Ach ja, mein Sandwich, fällt mir ein. Das sollte nun das nächste sein.

Behände zog ich die Tüte hervor. War völlig zufrieden und stellte mir vor

wie er sein soll, der Biss, der Erste. Und ich voller Vorfreude jetzt fast berste.

So tat ich dies, mit Serviette zur Hand. Ich aber den Geschmack nicht richtig verstand.

Klar, darin war Mayonnaise mit Ei. Aber was wohl das andere sei?

Ich wusste es nicht, und biss beherzt. Auf einmal, es mich beinahe schmerzt.

Ajaaaa, sag ich laut, das ist versalzen. Der Confiseur hat sich mit Nichten zurück gehalten.

Ich glaube es kaum, es ist so bizarr. Aber diese Geschichte ist wirklich wahr.

Noch einen Bissen habe ich genommen und die Aussicht war jetzt eher verschwommen.

Alles klar, hab’ ich gedacht und laut in mein Inneres hineingelacht.

Der Bäcker ist ziemlich verliebt, der Gute. Und ich fahre fort auf meiner Route.

Das war jetzt wirklich ziemlich krass. Ich hoffe nur, dass es bald verblasst.

Das Gefühl, von zu viel Salz auf der Zunge. Es wird wohl vergehen, in einer Stunde.

Aber vergessen werd’ ich dies nie. So jetzt ist Schluss, mit der Sandwichbiografie.

30. 4. 2020

Vom Tatort bis zu den lieben Schnecken

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