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Wahrnehmung

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Alles, was wir als wirklich zu erkennen glauben, entsteht in unserem Gehirn. Dazu gehört nicht nur das Kopfgehirn, sondern auch das Bauchgehirn. In beiden Hirnen fließen unzählige Informationen geistiger, seelischer, materieller und intellektueller Art zusammen, visuelle, taktile, auditive und kinästhetische. Sie weben ein Netz mit oft unvorhersehbaren Verknüpfungen und sind individuell sehr verschieden. Unser Bewusstsein kann Teile dieses Netzes wahrnehmen. Und alles, was der Mensch wahrnimmt und welchen Sinn er dem Wahrgenommen gibt, ist die Wahrnehmung speziell dieses einen Menschen. Die Wahrnehmung ist zunächst subjektiv und selektiv. Sie ist geprägt durch unseren bewussten und unbewussten persönlichen, familiären, gesellschaftlichen, kulturellen und geschichtlichen und zeitgeschichtlichen Hintergrund. Unser Weltbild und Menschenbild, unsere Emotionen und Erfahrungen sowie im speziellen therapeutisch-medizinischen Bereich die Einstellung bezüglich Gesundheit und Krankheit färben auf die Wahrnehmung ab. Aber auch unsere Gegenwärtigkeit, die Tagesereignisse, die Lebensumstände, die Laune und die Einstellung färben die Wahrnehmung, sowohl für den Blick zurück in die Vergangenheit als auch für unsere Zukunftsperspektive. Wahrnehmung ist immer auch sinnliche Wahrnehmung, leiblich erfahrbar und leiblich gespeichert. Sie geht mit Gefühlen, Gedanken, Verhalten und einem Ausdruck im Körper einher.

Was es ist

Es ist Unsinn

Sagt die Vernunft.

Es ist was es ist

Sagt die Liebe.

Es ist Unglück

Sagt die Berechnung.

Es ist nichts als Schmerz

Sagt die Angst.

Es ist aussichtslos

Sagt die Einsicht.

Es ist was es ist

Sagt die Liebe.

Es ist lächerlich

Sagt der Stolz.

Es ist leichtsinnig

Sagt die Vorsicht.

Es ist unmöglich

Sagt die Erfahrung.

Es ist was es ist

Sagt die Liebe.

Erich Fried

SELBST-geführte Psychotherapie

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