Читать книгу Kleine Gedanken zur Welt - Uwe Plesotzky - Страница 14
Durch die Stadt
ОглавлениеBei schönem Wetter macht man gern mal einen Ausflug durch die Stadt. So geht es mir auch, genauso wie so vielen anderen. Man genießt einfach nur das schöne Wetter und freut sich an dem Leben und dem mäßigen Verkehr.
Wenn da nicht diese verflixten Ampeln wären, die einem wirklich den ganzen Spaß an so einem Ausflug in die Stadt verderben können. Aber für mich gar kein Problem, ich halte einfach an der Ampel an und schiebe mein Vehikel über die rote Ampel. Und wenn ein Fußgänger gerade über die grüne Fußgängerampel will, dann muss er halt mal kurz warten. Schließlich hab ich es ja eilig, und nicht zuletzt will ich ja auch bestätigen, dass ich mit meinem Gefährt am schnellsten durch die Stadt komme. Auch, wenn gerade starker Verkehr herrscht.
An der nächsten Kreuzung kann ich mein Fahrzeug leider nicht über die rote Ampel schieben, denn ein paar Autos haben vor der Ampel angehalten und ich habe keine Chance mich daran vorbeizuzwängen. Aber auch das stellt gar kein Problem dar, dann fahr ich eben mal kurz auf den Bürgersteig. Eine Fußgängerin kreischt und springt im letzten Augenblick zur Seite, aber warum steht sie auch dort mitten auf dem Bürgersteig im Weg, wenn ich doch nur mal schnell da vorbeifahren will.
Da mich rechts vor links auch nicht interessiert, fahre ich an der nächsten Straßeneinmündung auch einfach weiter. Ich tue ganz einfach so, als ob ich dort kein Auto sehen würde. Junge hat der Fahrer geschimpft und gehupt. Aber genützt hat es ihm nichts, denn ich bin jetzt trotz allem vor ihm. Da es eine recht enge Straße ist, kann ich mir jetzt auch ein wenig Zeit lassen, denn überholen kann er mich hier unmöglich.
Kurz bevor er ausrastet, muss ich leider anhalten, denn ich habe mein Ziel erreicht. Na also, ich bin mindestens zehn Minuten eher am Ziel wie jedes andere Auto. Dumm nur, dass ich mein Fahrrad zu Hause vergessen habe und in Gedanken mit meinem Auto unterwegs war!
Bevor jetzt alle hier laut aufschreien, ein paar Anmerkungen.
1. Nicht alle Fahrradfahrer handeln so gewissenlos.
2. Ich besitze nicht mal ein Fahrrad.
3. …wollte ich mit dieser kurzen Geschichte nur mal einige Mythen aufklären!
Wenn ein Radfahrer viel schneller am Ziel ist, wie ein Auto, dann liegt das sehr oft daran, dass er sich nicht allzu viel um die Verkehrsregeln kümmert. Was wäre, wenn ein Autofahrer sich so verhalten würde, wie in meiner Geschichte?
Zumindest wäre er seinen Führerschein los und müsste einen Idiotentest machen. Warum eigentlich? Wenn man so manches Mal durch die Stadt geht, oder auch fährt, dann sieht man recht oft solche Radfahrer. Schade eigentlich, denn diese Leute bringen allen Radfahrern einen schlechten Ruf. Es heißt dann letztendlich immer: “Die bösen Radfahrer, und nicht der Herr Soundso!" Ich für meinen Teil werde auch in Zukunft an roten Ampeln anhalten und mit meinem Fahrzeug auf der Straße bleiben, denn eines weiß ich ganz sicher. Bei einem Unfall zieht man als Radfahrer immer den kürzeren. Da nützt es auch wenig, wenn es dann wieder heißt: „Der böse Autofahrer hat den armen Radfahrer einfach umgefahren!“ Vielleicht sollten diese Verkehrsteilnehmer einfach mal damit anfangen umzudenken. Muss es für jede Kleinigkeit eine Verkehrsregel geben, oder würde es nicht auch ausreichen, wenn jeder ein wenig Rücksicht auf die Anderen nehmen würde! Ich hoffe, dass ich diese Zeiten noch erleben werde.
Wer sich an dieser Stelle aufregt, weil er sich zu Unrecht beschuldigt fühlt, der sollte seine Fahrweise doch noch mal überdenken. Da draußen laufen unsere Kinder durch die Straßen. Ich will nicht, dass auch nur ein Kind wegen eines solchen Verhaltens sterben muss und ich will auch nicht, dass die Kinder sich solche Menschen zum Vorbild nehmen. Sie sind nämlich unsere Zukunft!