Читать книгу Aus lauter Zorn - Valentine Imhof - Страница 15

Оглавление

Kapitel 4

chaquematinquandlesoleilselevepourlesautresenrepandant lajoieetlachaleursalutairesdanslanaturetandisquaucundemes traitsnebougeenregardantfixementlespacepleindetenebre saccroupiverslefonddemacaverneaimeedansundesespoir quimenivrecommelevinjemeurtrisdemespuissantesmains mapoitrineenlambeauxpourtantjesensquejenesuispasattein tdelaragepourtantjesensquejenesuispasleseulquisouffre pourtantjesensquejeresirecommeuncondamnequiessaieses musclesenreflchissantsurleursortetquivabientotmonterale chafauddeboutsurmonlitdepaillelesyeuxfermesjetournelen tementmoncoldedroiteagauchedegaucheadroitependantdes heuresentieresjenetombepasraidemort

4. November 2006, Metz, Le Donjon

Die Tür öffnet sich, und Alex erscheint. Ihr Auftritt trifft die Bar wie ein elektrischer Schlag.

Die meisten Leute, die an der Theke hocken, richten sich auf oder versuchen es zumindest. Anton bildet keine Ausnahme. Er hebt den Kopf, reckt die Schultern und zieht den Bauch ein. Ein Reflex. Er spannt die Bauchmuskeln – oder zumindest sein »Abdal«-Shirt – an, die Sascha liebevoll ihr »Schokoruhekissen« nennt.

Sie hat schon mal besser ausgesehen. Er entdeckt sogar einen fiesen Zug in ihrem Gesicht. Sie wirft einen schnellen Blick über die Tische und dann auf die Theke. Er versucht, ihren Blick einzufangen. Magisches Denken, Telepathie: Wenn er sie intensiv genug fixiert, wird sie den Kopf in seine Richtung drehen und zu ihm kommen. Er hält sich für Mesmer. Doch sein Magnetismus funktioniert nicht, er hat an diesem Abend nicht das Fluidum … Ihr Blick schweift über ihn hinweg, ohne ihn zu beachten, wie über alle anderen. Sie befreit ihr Haar von der Kapuze und steigt auf einen Hocker.

Fred wirft Anton aus der Ferne einen Blick zu, der bedeutet »Ich hab’s dir ja gesagt!«, und beugt sich auf den Zehenspitzen über die Theke, damit Alex ihm ein Küsschen geben kann. Er serviert ihr einen Picon Bière, stellt ihr Notebook vor sie hin und verschwindet in der Küche.

Sie spricht mit ihren Nachbarn, dann mit den Typen, die ihre Dartpartie unterbrochen haben, um sie zu begrüßen, gibt eine Runde aus, stößt mit ihnen an und macht sich hungrig an einen Teller mit dampfenden Nudeln, den Fred ihr gebracht hat. Noch immer kein Blick für Anton.

Er fühlt sich unsichtbar, vergessen, leer und versackt wieder in seinem Bushmills. Man kann nichts erzwingen, das weiß er, nichts beschleunigen, nichts auslösen … Sie würden sich an diesem Abend schon noch begegnen.

Dann erklingt Alex’ Stimme, ein wenig rau, erkennbar unter allen anderen, leicht verführerisch.

»Hallo Leute! Will mich einer im Billard besiegen?«

Ein Dutzend Typen geht in Habachtstellung. Bereit für das Erschießungskommando, lösen sie ein Ticket für ihre eigene Hinrichtung. Und einige werden nach mehr verlangen. Für das Vergnügen, sie spielen zu sehen, so konzentriert, so zielgerichtet und vertieft, in der Lage, unmögliche Stöße über mehrere Banden mit unglaublichen Effets anzukündigen, die immer von Erfolg gekrönt sind. Ein Depp, der glaubt, sie in die Schranken weisen zu müssen, pflanzt sich vor ihr auf und wirft in die Runde:

»Ich mach dich fertig, wo du willst und wann du willst! Und nicht nur beim Billard …«

Anton, plötzlich wieder belebt, wäre zwar gern aufgesprungen, um ihm seine Faust in die Fresse zu schlagen, aber er weiß, dass der Typ schnell mit eingeklemmtem Schwanz von der Bildfläche verwinden wird, nachdem sie ihn abgezockt hat. Kriegsbeute.

Die dämliche Bemerkung dieses Irren, der in seiner Kneipenmännlichkeit vernagelt ist, scheint sie zu amüsieren. Sie zwinkert ihm verschwörerisch zu und lädt ihn mit einem vernichtenden Blick ein, sie zum grünen Tisch zu begleiten. Anton weiß, dass sie ihn auseinandernehmen wird, und beschränkt sich daher darauf, das Schauspiel zu genießen.

Er wird nicht müde zu sehen, wie sie sich am Tisch bewegt, ohne sich um ihre Gegner zu kümmern. No quarter asked, none given! Sie ist gnadenlos.

Im Allgemeinen lässt sie den Typen das Dreieck aufsprengen und gibt ihm somit die Chance, einen Vorteil zu erringen. Und wenn, unglücklicherweise für ihn, sein erster Stoß schlecht ausgeht und alle Kugeln auf dem Tisch bleiben, kommt er nicht mehr ins Spiel.

Cut-throat. Mindestens zwei Banden. Sie räumt den Tisch auf, indem sie mit der Spitze des Queues die Bahn der Kugel und das anvisierte Loch beschreibt. Die Ganzen und dann die Halben, in der aufsteigenden Zahl der Nummern, die eine nach der anderen verschwinden, wie sie es vorgesehen hat. Die 8, aufgehoben bis zum Schluss, bekommt in der Regel eine Sonderbehandlung, noch unglaublicher als die vorherigen, einen Mordsstoß, der die Typen erstarren lässt.

Sie ist göttlich. Derartig ins Spiel vertieft, dass sie nicht die Aufmerksamkeit bemerkt, deren Gegenstand sie ist. Eine Partie folgt auf die andere, der Verlierer zahlt seine Schuld, und das kann den ganzen Abend dauern.

Anton hat sich schon oft gefragt, wie sie mit derselben chirurgischen Präzision weiterspielen und dabei noch trinken kann. Auch das gehört zu ihren Geheimnissen …

Schließlich beendet sie das Massaker, gibt den Tisch frei, und zum ersten Mal an diesem Abend kreuzen sich ihre Blicke. Ein wenig schwankend kommt sie ihm entgegen. Ein schnelles Küsschen. Sie bestellt ihnen ein Glas.

»Du hattest wohl keine Lust auf ein kleines Duell auf dem grünen Tuch?«

Er selbst war zu Anfang, häufiger, als ihm lieb war, ein bereitwilliger Kandidat für diese nicht besonders spannenden, aber dennoch faszinierenden Billardpartien gewesen. Und er glaubt, dass er besser geworden ist, indem er ihr zuschaute und versuchte, hier und da bestimmte ihrer Stöße nachzuahmen. Doch jetzt überlässt er das lieber anderen und zieht entschieden ihre kleinen Duelle vor, die nicht in einer überfüllten Kneipe stattfinden …

Da er nicht weiß, was er sagen soll, beschränkt er sich darauf, sie zu beobachten. Sie wirkt ausgesprochen angespannt, sieht erschöpft aus. Daher ergreift er die Initiative.

»Willst du bei mir schlafen?«

Sie klebt sich an ihn, nimmt seine Hand und leert ihr Glas in einem Zug. Das heißt: Ja.

Aus lauter Zorn

Подняться наверх