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Siebtes Kapitel:

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Um 7.30 Uhr am Sonntagmorgen stecke ich frisch geduscht und leicht parfümiert in Tines Kostüm. Meine große Schwester wuselt um mich herum. Ich scheine ihr neues Projekt zu sein. Ein cremeweißes Paar Mary Janes hat sich auch noch gefunden. Zuletzt kämmt sie mir die Haare glatt. Nach dem Waschen wellen sie sich besonders an den Schläfen und im Nacken. Sie zieht einen Mittelscheitel und beginnt über jedem Ohr einen französischen Zopf zu flechten, den sie am Hinterkopf mit silbernen Haarnadeln fixiert, die restlichen Haare lässt sie offen. Das ist eine ungewohnte Frisur für mich.

„Verstehst du den Sinn?“ Sie zieht an meinem Kopf herum. „Auf diese Weise fallen dir die Haare nicht in die Augen und kommen trotzdem gut zur Geltung.“

Ein Lipgloss und Wimperntusche werden noch angebracht, dann scheint sie zufrieden.

„Jetzt bist du fast so hübsch wie ich.“

„Danke.“ Das Wort kommt mir nur halb zynisch über die Lippen. Sie hat echt ein Meisterwerk vollbracht. „Du solltest es als Stylistin versuchen.“

„Schon darüber nachgedacht. Aber in die fettigen Haare anderer Leute zu fassen oder fremde Pickel auszudrücken ist nicht mein Ding.“ Das ist wieder voll und ganz unser Tine.

Es klingelt. „Nicht so eilig. Lass ihn warten.“

„Aber die Kirche wartet nicht. Und ich habe keine Lust auf Spielchen.“

„Die hier brauchst du aber noch.“

Mensch, meine Schwester hat sogar eine passende Handtasche für das Outfit. Ich stopfe schnell mein altes Nylonportemonnaie und das Gesangbuch hinein und laufe los.

„Ich will Details“, höre ich noch.

Kitt begrüßt mich mit einem Pfeifen.

„Holla, du bist bildhübsch.“

„Überrascht dich das?“

„Nein, ich dachte nur, du willst dein gutes Aussehen nicht zeigen.“ Er ruft meinen Eltern einen kurzen Gruß zu, die vorsichtig durch den Türrahmen spähen. Zum Glück spielt er nicht auch noch den Musterknaben und stellt sich lang und breit vor.

„Du siehst übrigens auch hübsch aus“, sage ich zu meinem Beifahrer, als der Vectra um die Ecke unserer Siedlung biegt. Er trägt schwarze Edeljeans und ein dunkles Hemd mit blauen und orangen Streifen. Dafür ernte ich ein Glucksen.

„Sonst würde mich meine Oma auch nicht mitnehmen.“

„Deine Oma?“

Jetzt bin ich irritiert.

„Meine Oma besucht jeden ersten Sonntag im Monat die Dommesse und ich begleite sie als Taxifahrer. Es macht dir doch nichts aus hinten zu sitzen, wenn wir Oma einladen? Sie ist 78 und kann nicht mehr so gut ins Auto kommen. Deshalb habe ich vor kurzem meinen Zweisitzer verkauft und den Vectra angeschafft. Ist geräumiger.“

„Aha“, mache ich nur und bin nur noch verwirrt.

Zwei Dörfer weiter hält Kitt an einer Doppelhaushälfte an.

„Hier wohne ich zur Untermiete bei meiner Oma“, erklärt er und ich registriere schon eine alte Dame im Sonntagsstaat und mit Gehstock an der Tür.

„Konntest es wohl nicht mehr abwarten“, ruft Kitt seiner Großmutter lächelnd zu und hakt sie unter.

„Ich will einen guten Platz bekommen. Ganz hinten mag ich nicht sitzen.“

Sie streicht ihre kurzen weißen Haare glatt und sieht mich an. „Das ist das junge Fräulein? Ist aber ein nettes Mädchen.“

Nett? Ich habe doch noch gar nichts gesagt.

„Nett bedeutet bildhübsch“, übersetzt Kitt, als habe er meine Gedanken erraten. Aber sein Frotzeln bei der Betonung des bildhübsch entgeht mir natürlich nicht.

„Guten Morgen, ich bin Rebecka.“

Ich reiche ihr gut erzogen die Hand.

„Nein, Alexander, was für ein liebes Mädchen“, begeistert sich die Oma. „Ich bin Lotte Tewaag.“

Alexander, Alexander!

Ich kann mich gar nicht auf Oma Lottes weitere Worte konzentrieren. Endlich kenne ich seinen richtigen Namen und muss mir nicht mehr überlegen, wie ich dieses blöde „Kitt“ umgehen soll.

Die Domstadt ist vierzig Kilometer von unserem Dorf entfernt. Eine gut ausgebaute Bundesstraße führt schnurstracks hin. Wir streifen die Universität, an der ich mich eingeschrieben hätte, wenn ich den NC nicht geschafft hätte, fahren eine Linden gesäumte Allee hinab, über eine Stahlbrücke und kommen zum Domparkplatz. Die Glocken läuten laut und kraftvoll. Wir sind hier in einer rein katholischen Gegend und es strömen viele Besucher zum Gottesdienst. Lotte Tewaag hatte schon Recht, als sie meinte, man müsse pünktlich da sein.

Ich überlege unterdessen krampfhaft, wie ich mich zu verhalten habe. Seit meiner Firmung war ich nur noch zu Weihnachten in der Messe. Den Dom habe ich nur einmal im Erstkommunionunterricht besucht und vorm Messdieneramt konnte ich mich drücken. Meine Mutter ist evangelisch und als mein Vater darauf bestand, dass seine Brut katholisch getauft wird, sagte sie, dann müsse er sich um die religiöse Erziehung kümmern. Die fiel dann ziemlich lasch aus, weil mein Vater nur der Verwandtschaft zuliebe auf die Konfession bestand und eigentlich eher Atheist ist.

„Warst du Messdiener?“, flüstere ich Kitt – nein, Alexander - zu, der gerade die Spitzen seiner mittleren drei Finger ins Weihwasser taucht und das Kreuzzeichen auf Stirn und Brust ausführt.

„Fünf Jahre“, flüstert er zurück und ich zeige mich beeindruckt. Es folgen anderthalb Stunden Orgelklänge und Gesänge, Gebete und Predigten. Oma Lotte singt mit lauter Inbrunst mit und auch Alexander lässt einen kräftigen Bass ertönen. Soweit ich das beurteilen kann, hat er eine gute Stimme. Beide brauchen kein Gesangbuch. Nur in den vierten oder fünften Strophen rückt er näher an mich heran und singt den Text aus meinem Buch ab, an das ich mich haltsuchend klammere, während ich mit leisem Stimmchen unsicher mitpiepse. Überhaupt: manche dieser Lieder haben Texte, die für mich gar keinen Sinn ergeben. Komponiert 1546. Na, die könnten auch mal überarbeitet werden.

Schnell leiste ich bei Gott wortlose Abbitte für meine blasphemischen Gedanken. Nicht rumgrübeln, Rebecka, konzentrier dich! Zur Kommunion stapfe ich verhohlen hinter Alexander her. Wie ging das noch? Man verschränkt beide Hände irgendwie ineinander. Irgendwie? Ich kann bei den Vorangehenden nichts erkennen. Und dann sagt man doch noch was zu dem Pastor, wenn er die Hostie in die Hand legt. Danke?

Alexander ist schon dran. Er stellt sich ein wenig schräg und ich sehe, wie er seine linke Hand unter die Rechte legt und sie wie ein Schälchen formt. Der Pfarrer sagt: „Der Leib Christi.“ Und Alexander antwortet übertrieben laut, was ihm auch ein Stirnrunzeln des Geistlichen einbringt: „AMEN!“

Oh ich danke dir, lieber Gott, du hast mir einen Engel gesandt. Ich mache ihm alles nach und spüre, wie sich die Last von meinen Schultern hebt.

Gern würde ich etwas zum Geschmack des Leibs Christi sagen, aber ich fürchte, dann komme ich geradewegs in die Hölle, ohne auch nur das Fegefeuer gesehen zu haben. Und dann kommen fast nur noch ein paar abschließende Worte und ein Abschlusslied. Geschafft!

„Da wird dein Braten gut durch sein, wenn wir nach Hause kommen!“, meint Alexander zu Oma Lotte.

Bei Oma Lotte gibt es sonntags, zumindest am Domsonntag, noch richtig großes Menü. Erst eine selbstgemachte Rinderbrühe mit dicken Markklößchen und handgefertigtem Eierstich. Da schwimmt gehackte Petersilie drin herum und richtige Fettaugen bilden sich an der Oberfläche. Solche Suppen gab es bei meiner Oma auch immer als ich klein war. Und ich liebe es!

Als zweiter Gang der Schweinebraten und dazu Rotkohl, Salzkartoffeln, Erbsen und Möhren. Das ist wirklich unglaublich lecker und ich wundere mich, wie Alexander bei solcher Kost so schlank bleiben kann. Danach bin ich so vollgestopft, das ich an dem Vanillepudding mit heißen Kirschen nur noch nippen kann.

„Erzähl mal, Kleines, wo arbeitest du denn?“

Das ist typisch bei uns auf dem Lande. Die Alten duzen die Jungen und die Jungen siezen die Alten.

„Oh“, ich lächele die Oma an. „Ich habe gerade mein Abitur gemacht und gebe ein paar Stunden Nachhilfe. Im Herbst gehe ich nach Süddeutschland zum Studieren.“

„Das wusste ich gar nicht.“

Das ist Alexander. Er lehnt sich auf seinem Stuhl zurück, um mir besser ins Gesicht sehen zu können.

„Ich habe erwartet, du würdest an die Uni hier gehen.“

Das konnte er auch nicht wissen, wir haben uns bisher noch nie länger als fünf Minuten unterhalten. Es sei denn Thomas würde über seine Schwestern reden, aber ich gehe davon aus, dass die beiden nur über Autos und Knight Rider sprechen.

„Nein, Natascha braucht mein Zimmer“, gegenüber der Oma will ich nicht von meiner minderjährigen schwangeren Schwester sprechen, „und eine Tante von mir wohnt in der Stadt, wo der Studiengang angeboten wird, der mich interessiert. Ich kann günstig bei ihr wohnen.“

„Das Mädchen will ja auch mal was von der Welt sehen“, nickt Oma Lotte.

„Denk mal dran, wie es dir letztes Jahr ging. Du wolltest auch mal weg von zu Hause.“

„Zu Hause, ja.“

Seine Kiefermuskeln spannen sich an, was ich nicht deuten kann.

„Wie lange seid ihr beiden denn schon ein Paar?“, fragt die Oma weiter.

„Ach, wissen Sie …“, fange ich an, sehe aber im Augenwinkel, dass Alexander kurz den Kopf schüttelt und lasse ihn fortfahren. Gespannt auf seine Antwort.

„Eine Woche, Oma, ist noch ganz frisch.“

„Och“, freut sich die Oma, „da musst du sie aber gern haben, wenn du sie mir schon vorstellst. Manchmal merkt man sofort, ob es passt. War bei meinem ersten Mann auch so, bei Alexanders Großvater hat es länger gedauert. Aber die Tewaags sind ausdauernd, das sag ich dir. Die geben nicht so schnell auf.“

„Scheint mir auch so.“

Ich sehe zu meinem neuen Freund, den das keineswegs peinlich berührt. Bewundernswert!

„So, Oma, jetzt entführe ich dir meine Freundin, wir wollen das schöne Wetter noch für einen Spaziergang nutzen.“

Oma Lotte steht auf und kommt zu mir, während ihr Enkel flink den Tisch abräumt und das Geschirr in die Spülmaschine räumt.

„Das ist ja so schön, dich kennen zu lernen. Sind so viele Mädchen im letzten Jahr in seine Wohnung geschlichen, die ich nie richtig gesehen habe. Das muss ja nicht sein. Ich habe ihm gesagt, dass ihm das auf Dauer nur Kummer macht, sich immer wieder mit neuen Mädchen einzulassen …“

„Ist ja gut, Oma.“

Alexander hat die letzten Worte gehört und drückt die Oma kurz. „Ich habe mir deine Worte zu Herzen genommen.“

„Das weiß ich doch, mein Junge. Dann telefoniere ich gleich mit deiner Mama und deiner Tante und wir sehen uns heute Abend.“

Ich verabschiede mich herzlich. Die kleine Oma habe ich richtig ins Herz geschlossen, sie erinnert mich an meine eigene, die schon zehn Jahre tot ist. Lottes Enkel greift einen Weidenkorb auf dem eine zusammengerollte Sofadecke liegt und verfrachtet diesen in den Kofferraum. Dann fahren wir in die Altstadt, über die Flussbrücke und zu einem kleinen Parkplatz, den ich gar nicht kannte. Er ist von Büschen umsäumt und von der Straße aus gar nicht zu sehen. Die Parknischen gehören wohl zu der Wohnsiedlung, aber nur vier der zwölf Parklücken sind für die Anwohner reserviert.

„Ich will dir ein schönes Plätzchen am Flussufer zeigen, das ich beim Joggen entdeckt habe. Hoffentlich ist es noch nicht belegt.“ Alexander holt den Korb aus dem Kofferraum und schließt das Auto ab. Er geht Joggen? Na egal.

„Heute sind unsere Chancen wahrscheinlich gut. Nachdem es drei Tage geregnet hat, werden zwar viele Leute spazieren gehen, aber die wenigsten picknicken heute. Und um ehrlich zu sein, Alexander“, der Name kommt mir zum ersten Mal über die Lippen, „habe ich so viel gegessen, dass ich nichts mehr herunterbekommen werde.“

Er grinst. „Schauen wir mal. Alexander, so, so. Gefällt dir also besser als Kitt.“

„Ich habe dich noch nie mit Kitt angesprochen. Finde den Spitznamen ziemlich albern. So‘ne typische Thomas-Idee. Ich hieß mal zwei Jahre lang Pitti-Platsch, weil er meinte, ich würde watscheln wie eine Ente!“

Das bringt ihn heftig zum Lachen. „Gut, Kompromiss: Alex.“

Darauf kann ich mich einlassen: „Alex.“

Ich nehme seine ausgestreckte Hand und wir gehen wie ein echtes Pärchen den Fahrradweg entlang.

Eine Viertelstunde wandern wir vor uns hin, weichen Fahrradfahrern und apportierenden Hunden aus. Hier am Fluss nehmen es die wenigsten Hundebesitzer mit der Leinenpflicht ernst. Schließlich biegt Alexander in einen Weg ein, den ich bisher noch nie bemerkt habe. Dabei gehe ich immer mal wieder mit Rike und ihrem Collie Franka hier spazieren. Wir entfernen uns ein ganzes Stück vom Fluss. Hier wachsen wilde Erdbeeren, die noch nicht reif sind und Waldmeister. Ein herrlicher Geruch. Die Bäume sind stark vermoost und nur wenig Sonne schimmert durch die Kronen hindurch. Für einen Moment denke ich, wenn er mich entführen wollte, würde mich niemals jemand finden. „Er hat schon einiges angestellt“, höre ich Rikes Worte. Doch ich fühle mich unglaublich wohl in seiner Nähe. Er breitet die Sofadecke auf dem Klee aus und streckt sich lang darauf aus. Auf seine Geste lasse ich mich nicht lange bitten. Ich ziehe den Blazer aus und lege mich neben ihn. Auch die allmählich kneifenden Ballerinas streife ich ab. Mit dem Zeigefinger streife ich seine glatte Wange:

„Und ich dachte, heute würden wir den Punkt: ‚Hast du schon einen Mann mit Drei-Tage-Bart geküsst?‘ abhaken.“

Wir küssen uns lange und hingebungsvoll, bevor er antwortet.

„Unmöglich, dann hätte Oma mich nicht mitgenommen.“

„Willst du etwa behaupten, dein alter Bart sei erst drei Wochen alt gewesen? Wirklich? Das ist ja ein heftiger Bartwuchs.“

Alexander zeigt mir sein Profil und hebt das Kinn: „Wenn du genau hinsiehst, kannst du den Stoppeln beim Wachsen zusehen.“

Ich muss kichern, was ihn zu freuen scheint.

„Heute haken wir etwas anderes ab …“, flüstert er geheimnisvoll und küsst mich wieder. Langsam knöpft er meine Bluse auf und legt Tines trägerlosen weißen BH frei. Ich verspanne mich. ‚Nicht anfassen‘, piepst eine Stimme in meinem Kopf ganz leise, aber bestimmt. Bevor sie lauter werden kann, hebt er seine Hand von meiner Brust und küsst meinen Hals, massiert meinen Nacken und saugt schließlich an meinem Ohrläppchen. Es ist wie verhext, mir ist schwindlig, die Stimme verschwindet und ich grabe meine Finger in seine Nackenhaare. Minute um Minute vergeht so, bis ich plötzlich einen Windhauch auf meiner Haut fühle. Meine Brüste sind nackt und die Nippel recken sich vorwitzig in die Höhe. Entgeistert schnappe ich nach Luft.

„Wenn nun jemand kommt?“

„Es kommt niemand“, beruhigt mich Alex sanft, als ich den Stoff eilig zusammenraffen will.

„Nicht, lass! Lass die Sonne deine Brust streicheln.“

Er ist von mir weggerückt und sieht mich nur an. Mein wirres Haar und die offene Bluse.

„Hat die Sonne schon mal deine wunderbaren Brüste gesehen?“

Ich schüttele den Kopf und atme tief durch. Natürlich habe ich mich schon mal rasch hinter den Büschen am Stausee umgezogen, aber niemals, niemals habe ich mich nackt in die Sonne gelegt. Sein Blick liegt forschend auf mir, als erwarte er, dass ich diese Mutprobe nicht bestehen kann. Das spornt mich an. Ich recke das Kinn vor und ziehe die Bluse komplett aus. Mein Busen ist klein und fest und ich weiß nicht, ob er ihm gefällt, aber ich weiß, dass ihm meine Entschlossenheit imponiert.

„Und jetzt?“

„Jetzt genieße die letzten Frühlingstage.“

Er legt sich zurück und verschränkt die Arme hinter dem Kopf. Ich tue es ihm nach.

„Und du?“

„Ich könnte mein Glied raushängen lassen, aber ich glaube, das sieht lächerlich aus und nicht wild und sexy wie bei dir.“

Wild und sexy? Na dann.

„Erzähl mir lieber, wohin es mit uns gehen soll …“

„Darüber mache ich mir keine Gedanken. Ich genieße einfach deine bockige Art, deine spitze Zunge und dein helles Lachen. Und wie ich gerade bemerkt hab‘, bin ich auch absolut scharf auf deine Titten. Bisher hat mich noch nichts an dir enttäuscht.“

Wir schweigen eine Weile und sehen in den Himmel. Die Sonne streichelt meine Wangen, den Hals und die Schultern, die Brüste und den Bauch. Noch immer prickeln meine Lippen von seiner Berührung und ich fühle mich zufrieden und entspannt. So hatte ich mich vor zwei Wochen im Schwimmbad fühlen wollen, aber es war mir nicht gelungen, loszulassen, die Kontrolle abzugeben.

„Warum lässt du dich auf mich ein?“ Er rollt sich auf einen Ellenbogen und sieht auf mein Gesicht hinunter.

Offen sehe ich zurück: „Weil ich mich wohl bei dir fühle. Weil mich noch nichts an dir enttäuscht hat“, wiederhole ich ehrlich und ziehe ihn auf mich. Wir küssen uns heftig mit Zunge und Zähnen, ich reibe meinen Rock an seinen Schenkeln und er umfasst meine Brüste und umkreist die Warzen erst vorsichtig dann intensiver mit der Zungenspitze. Mehr! Mehr! Ich bin vollkommen erregt.

In diesem Moment dringt ein schrilles Geräusch an unsere Ohren. Es wird lauter und lauter.

„Mist“, zischt Alexander. Er zieht sein Handy aus seiner Hosentasche und sieht aufs Display. „Mist“, ruft er wieder und geht ran.

Ich ziehe die Beine an meinen Körper und umschlinge die Knie mit den Armen. Alex hat sich ein paar Meter von mir entfernt. Erst habe ich noch eine aufgeregte Männerstimme aus dem Handy tönen hören, aber jetzt höre ich nur noch Alex‘ kurze abgehackte Antworten. Schließlich legt er auf.

„Tut mir leid, Rebecka, ich muss dich nach Hause bringen.“ Er stopft das Handy zurück in die Tasche. „Ich muss dringend bei einem Freund vorbeisehen und das wird ‘ne Weile dauern.“

Ich nicke. Nach den leidenschaftlichen Momenten von eben bin ich nun so unsanft vom siebten Himmel auf die Erde gestürzt, dass ich nun erst einmal zu mir kommen muss.

Zehn Minuten später stehen Tine und Natascha in meinem Zimmer:

„Na, wie war‘s?“

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