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Beizen von Saatgut

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Das Beizen von Saatgut ist eine chemische, physikalische oder biologische Saatgutbehandlung zur Abtötung von am Samen haftenden (also samenbürtigen) Krankheitserregern. Eine wirksame Methode ist die Heißwasserbeize. Sie ist altbekannt und erprobt und gewinnt seit Ende der 80er Jahre gemeinsam mit dem biologischen Landbau wieder an Bedeutung.

Entscheidend für diese Wasserbehandlungen ist, dass die Temperaturen über den gesamten Zeitraum exakt eingehalten werden. Dazu ist ein genauer Thermometer notwenig und eine Hitzequelle, die konstante und regelbare Temperaturen abgibt (nur ein sehr großer Wasserbehälter garantiert, dass es zu keinen raschen Temperaturschwankungen kommt). Die Heißwasserbeize eignet sich nur für sehr vitales und frisches Saatgut. Älteres und keimschwaches Saatgut kann bei der Wärmebehandlung kaputt gehen. Daher immer erst mit einer Kleinmenge eine Probebeizung unternehmen und danach die Keimfähigkeit des Saatguts überprüfen. Für einige Gemüse hat sich die Heißwasserbeize besonders bewährt: Vogerlsalat, Karotte, Petersilie, Sellerie und Kohl. Eine Heißwasserbehandlung bei 50°C mit einer Behandlungszeit von 30 Minuten ist gegen alle untersuchten Krankheitserreger gut bis sehr gut wirksam, ohne dass die Keimfähigkeit beeinträchtigt wird. Nach einer Heißwasserbehandlung zeigt das Saatgut einen verbesserten Aufgang, es treten weniger Krankheiten auf und die Erträge sind höher. Keinesfalls darf Saatgut über 53°C erhitzt werden, da es dabei zerstört wird.

Arche Noah und andere Saatgut-Initiativen arbeiten mit der sogenannten „Dampfbeize“. Dabei wird das Saatgut mit 65°C heißem Dampf gebeizt. Diese Methode ist sehr effektiv, allerdings sind besondere Gerätschaften notwendig.

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