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Emotionale Wurzeln …

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… sind unverarbeitete, meist negative emotionale Erfahrungen der Vergangenheit, die aufgrund alter Programmierungen niemals richtig ausgedrückt und dadurch aufgelöst werden konnten. Emotionale Wurzeln basieren fast immer auf schmerzhaften Erfahrungen im Umgang mit Autoritätspersonen oder Menschen, zu denen wir als Kind eine starke emotionale Bindung hatten und deren Urteil daher von wesentlicher Bedeutung war. Sie bilden sich also dadurch, dass wir uns in bestimmten Situationen herabgesetzt, entwürdigt, zurückgewiesen, missverstanden, missachtet, allein gelassen oder auf irgendeine Art ungerecht beurteilt und ungeliebt fühlen. Mit jeder weiteren, ähnlichen negativen Erfahrung entstehen zusätzliche emotionale Wurzeln mit weiteren Aspekten von Angst, Wut, Trauer oder Trauma und die schon bestehenden Wurzeln werden wieder belebt und gekräftigt. So entwikkelt sich mit der Zeit eine Art emotionaler Statik; wir scheinen gewisse Erlebnisse und Vorkommnisse magisch anzuziehen; als logische Folge bilden sich feste Glaubenssätze zu den entsprechenden Themen. Aus den unzähligen Kombinationen zwischen emotionalen Wurzeln und Glaubenssätzen ergeben sich dann die jeweiligen Probleme oder Problemthemen.

Um es an einem Beispiel zu verdeutlichen: Als Säugling hatten Sie Hunger und weinten. Ihre Mutter war nicht so schnell zur Stelle, wie Ihr kindliches Verlangen es gebraucht hätte, und Sie fühlten sich allein gelassen, unbeachtet und ungeliebt. Dazu kamen noch grundlegende Überlebensängste, weil Sie aus Hunger geweint hatten und die Verzögerung des Fütterns als lebensbedrohend empfanden. Als Erwachsener wissen Sie heute, dass solche Situationen völlig normal sind und weder auf eine schlechte Mutter noch auf Ihre Überempfindlichkeit hinweisen. Passierte Ihnen dies als Säugling jedoch häufiger, mit Wartezeiten, die Ihnen zu lang erschienen, so prägte sich die frühe Erfahrung ein, dass Sie sich als ungeliebt, allein und ängstlich empfanden. Im Laufe Ihrer weiteren Kindheit waren Sie deshalb besonders sensibel, was ähnliche Situationen mit vergleichbaren Emotionen betraf – und wurden mit Sicherheit nicht enttäuscht!

Das Leben bietet eine Menge Möglichkeiten dafür, ein solches frühkindliches Weltbild bestätigt zu sehen. Mit der Zeit wird zur Gewissheit, was zuvor nur dunkle Vermutung war. Zu dem Gefühl, nicht geliebt oder beachtet zu werden und in schwierigen Situationen allein und verlassen zu sein, gesellt sich noch eine undefinierbare Angst, die schon lange nichts mehr mit der Lebensbedrohung durch Verhungern zu tun hat. Das ist der Moment, von dem an die Weichen gestellt sind für die Bildung eines passenden Glaubenssatzes in der Art von: „Keiner liebt mich“, oder: „Ich bin immer allein und auf mich gestellt.“

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