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Ernst, Alexander, persönliche Aufzeichnungen

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Krieg

Seit es Menschen auf diesem Planeten gibt, führen diese Krieg gegeneinander. Zwar können wir den organisierten Kampf von ganzen Gemeinschaften auch im Tierreich beobachten, allerdings sind die Dimensionen dieser Auseinandersetzungen nicht mit dem vergleichbar, was die Spezies Mensch auf diesem Gebiet leistet.

Menschen führen Krieg in einem Umfang, einem Einfallsreichtum und einem Maß an Zerstörungswut, das beispiellos ist. In der aufgezeichneten Geschichte haben mehr als 14000 Kriege stattgefunden. Es wurden ca. 3-4 Milliarden Menschen getötet. In ungefähr jedem Jahr der bekannten menschlichen Geschichte wurden so statistisch gesehen 1 Million denkende und fühlende Wesen ausgelöscht. Es waren wohlgemerkt Wesen der gleichen Spezies, manchmal Nachbarn, manchmal Freunde und nicht selten auch Familie.

Die Gründe hatten fast nie mit unmittelbar vitalen Interessen wie beispielsweise Nahrung oder Wasser zu tun. Die Anlässe waren eher nebensächlich. Oft ging es um abstrakte Ideen oder die Auslegung der Worte toter Männer. Im Nachhinein wurde gern erklärt, wie überflüssig diese Veranstaltungen waren. Trotzdem wurden die Vorbereitungen für den nächsten großen Event immer mit äußerstem Einsatz getroffen. Der Berufsstand des Soldaten hatte zu fast allen Zeiten großes Ansehen. Und es flossen immense Ressourcen in die immer größer werdenden Kriegsmaschinen.

Millionen von Menschen zu allen Zeiten verbrachten ihr Leben mit dem Ausarbeiten immer besserer Methoden der organisierten Kriegsführung. Das massenhafte Töten von gegnerischen Soldaten war in den verschiedenen Kulturen der Menschheitsgeschichte eine fast immer anerkannte und zur Perfektion entwickelte Disziplin. Militärisches Denken wurde häufig auf andere Lebensbereiche übertragen. Besonders gilt dies auch für militärische Begriffe. Die Menschheit hatte eine ausgewiesene Expertise im organisierten, bewaffneten und gewalttätigen Austragen von Konflikten. Insbesondere ihre Innovationsfreude und ihr Variantenreichtum werden durch die Geschichte eindrucksvoll belegt. Menschen kämpften an Land, in der Luft, auf und unter dem Meer. Sie kämpften mit Steinen, Stöcken, Gewehren, Panzern und Flugzeugen, neuerdings mit Drohnen. Vom Schwert zur Nuklearwaffe benötigte man nur ein paar hundert Jahre.

Gemessen an den Zeitabläufen, in denen Protogenoi agieren, bewegt sich unsere Lust an der Veränderung in einer anderen Dimension. Protogenoi kämpfen seit Milliarden von Jahren auf die gleiche Weise. Allein die individuellen Fähigkeiten der Pucs, deren körperliche Strukturen mit nahezu identischer Leistungsfähigkeit ausgestattet waren, entschieden den Kampf. Auf der Basis uralter, immer gleicher Strategien entschieden winzige Unterschiede in der Führung und dem individuellen Geschick über Sieg oder Niederlage.

In der menschlichen Kultur dominierten dagegen immer wieder geniale menschliche Strategen die Schlachtfelder, die in ihrer Zeit sprunghafte Neuerungen durchsetzten und damit unwahrscheinliche Erfolge hatten. Situationen, die aussichtslos waren, wurden durch eine überraschende Taktil oder den Einsatz neuartiger Mittel in Siege verwandelt. Die Kunst, den Gegner zu überrumpeln, ihn mit immer neuen Spielarten der Taktik und wechselnden Strategie zu verwirren und schließlich vernichtend zu schlagen, war für menschliche Feldherren die größte Befriedigung. Menschen kämpften trickreich, waren verschlagen und konnten dennoch heldenhaft mutig sein.

Der Planet Erde war ein Ort des fast totalen Krieges in allen Formen. Es gab immer neue Varianten, letztlich immer nur noch zerstörerische Waffen. Zu jeder Taktik gab es einen Konter, jeder Krieg brachte neue Vernichtungsinstrumente, eine endlose Spirale des Todes. Die Hunde des Krieges waren zu allen Zeiten in der Heimat der Menschheit entfesselt, nur zu gern rief man „Mord“ und ließ sie von der Leine.

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