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VIII.

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Frau Ritter waren die morgendlichen Vorgänge auf dem Nachbargrundstück nicht entgangen. Vom nächtlichen Musiklärm hatte sie zwar kaum etwas mitbekommen, ihr Schlafzimmer lag in die andere Richtung. Aber aus dem Küchenfenster hatte sie morgens die Polizei gesehen, nur undeutlich, denn einige Bäume verdeckten die Sicht, zumal der Legrandsche Garten etwas tiefer am Hang lag. Sie ahnte sofort, dass etwas Außergewöhnliches vorgefallen sein musste, weil stundenlang nicht nur Polizei, sondern auch Männer in hellen Overalls sich dort zu schaffen machten. Aber als Gafferin zum Gartenzaun hinunterzugehen, auf diese Idee wäre sie nie gekommen. Man lebte diskret in dieser Gegend, weidete sich nicht an den Peinlichkeiten der Nachbarn. Ohnehin hatte sie Legrand noch nie gesehen, nur von ihm gehört, natürlich auch die monatelange Renovierung der Villa mitbekommen, aber das war auch schon alles. Oder doch nicht ganz. Denn dass sich auch einiger Streit anbahnte um den wahrlich überwuchernden Baumbestand und sich Legrand gerade mit anwaltlichen Schreiben über die Verschattung seines Hauses beklagt und einige Abholzungen verlangt hatte, davon hatte Herr von Hübner ihr ausführlich erzählt. Aber zugleich darüber gelacht, allerdings mehr drohend als freundlich:

»Da wird er nicht mit durchkommen. Wir sind hier nicht an der Elbchaussee, wo man den freien Blick auf den Schiffsverkehr durchsetzen kann. Obwohl, ich weiß gar nicht, wie das dort ist. Hier wird er sich jedenfalls die Zähne ausbeißen, und am Ende gibt es auch noch die städtische Baumsatzung. Da soll er mal was versuchen.«

Herr von Hübner pflegte, zumal wenn er noch bis spät in der Nacht gearbeitet hatte, den Tag langsam zu beginnen. Nicht dass er morgens lange im Bett geblieben wäre, er brauchte nicht viel Schlaf, aber er zog sich dann einen leichten Morgenmantel über den Pyjama, ging kurz ins Bad und bereitete sich erst einmal einen Tee in der Küche und zog sich damit für einige Stunden wieder zurück, nachdem er die Zeitung aus dem Briefkasten gefischt hatte. Diese ungestörten Vormittagsstunden, die sich unterschiedlich lange hinziehen konnten, hatte er sich erst nach dem Tod seiner Frau angewöhnt und Frau Ritter, die ihm den Haushalt führte, hatte sich rücksichtsvoll in dieses Ritual gefügt. Die unausgesprochene Verabredung ging sogar so weit, dass beide sich in diesen Stunden möglichst aus dem Weg gingen, er ließ sich nicht gerne in dieser informellen Kleidung sehen. Auf ein ordentliches Frühstück verzichtete er, deshalb sorgte sie dafür, dass die Keksdose immer gut bestückt war, aus der er sich stattdessen gelegentlich bediente.

Als die Polizei endlich abzog, ging Frau Ritter dann allerdings doch in den Garten, um unauffällig nachzusehen, was denn dort drüben vorgefallen sein könnte. Herrn von Hübner hatte sie diesen Morgen noch nicht gesehen, bei ihm anzuklopfen, wagte sie nicht. Irgendjemand von den Nachbarn anzurufen, um sich zu erkundigen, ob sie etwas wüssten, kam ihr zu aufdringlich vor, als Klatschtante wollte sie nicht ins Gerede kommen. Sie benutzte den Weg, der sich durch das parkartige Gelände schlängelte. Die Bäume, darunter einige sehr dichte Tannen, aber auch eine mächtige Buche, waren in der Tat sehr hoch und breit. Und das ganze Gebüsch müsste wieder einmal gelichtet, die Bäume freigestellt werden. Als sie fast am Zaun angelangt war, sah sie seine Beine, dann Hübner selbst. Er lag ausgestreckt da, in seinem hellen Mantel, die Arme leicht abgewinkelt. Und noch bevor sie näher hinschauen konnte, fiel ihr Blick auf eine Pistole, etwa einen Meter von ihm entfernt, auf dem halbvermoderten Altlaub. Gleich neben dem Auge, dort wo die Schläfe begann, war das Einschussloch.

Ziemlich viele Gedanken auf einmal gingen ihr durch den Kopf, wie ein Wasserfall, der alles mitstürzte, was er erfassen konnte. Nur der Anlass ihres Weges in den Garten war mit einem Male weggestrudelt, sie erinnerte sich nicht mehr. Sie starrte auf das, was sie vor sich sah. Die Pistole hatte sie noch nie gesehen, wusste auch nicht, dass Hübner je eine besessen haben sollte. Eine ziemlich schwere Pistole, die in ihrer schwarzen Glätte matt schimmerte. Das passte nicht zu ihm. Aber was wusste man von einem Menschen wirklich? Wie sie seine Augen sah, die direkt nach oben gerichtet waren, sah sie unwillkürlich zum Himmel, ob auch sie dort oben etwas entdecken könnte. Erst dann sah sie, dass der hintere Schädel geborsten und zertrümmert war, ohne wirklich zu erfassen, was es bedeutete. Der Mantel müsste natürlich gleich in die Reinigung. Hübner sah so leicht aus, fast schwerelos. Aber sie würde es allein nicht schaffen, ihn dort wegzubringen. Mein Gott, er verkühlt sich ja hier im Schatten. Aber er ist doch tot. Kann das sein? Otto, komm zu dir! Aber was sollte denn die Pistole? Du hattest mir nie etwas davon gesagt. Oder ist das gar nicht deine?

Dann schlug sie sich mit der Hand an die Stirn und eilte ins Haus.

Welchen Arzt sollte sie anrufen? An diesem Feiertag war doch sicher keine Praxis besetzt. Und jetzt um die Mittagszeit würde auch unter einer Privatnummer sicher niemand ans Telefon gehen. Sie musste sich erst einmal setzen, gleich neben das Telefon im Hausgang. Nach einem kurzen Moment des Zusammensinkens rückte sie sich gerade zurecht, griff beherzt nach dem Telefonbuch und wählte dann die Nummer des Polizeireviers Süd.

*

Diesmal war Kommissar Hopf fast zur gleichen Zeit wie der Polizeiposten angekommen. Obwohl er gerade dabei war, die wichtigsten erreichbaren Leute zusammenzutrommeln, selbst der Chef musste in wenigen Augenblicken eintreffen, um die hauptsächlichen Aufgaben zu koordinieren, hatte er alles stehen und liegen lassen, um erneut in den Kapellenweg zu eilen. Mit seinem Assistenten war er sofort in den Garten gegangen, Frau Ritter war nicht mitgekommen, ein Polizist blieb im Haus bei ihr. Stumm war Hopf vor der Leiche stehen geblieben, bückte sich nicht einmal nach ihr. Dann fuhr es aus ihm heraus:

»Unglaublich! Warum hat das niemand gesehen? Die rennen den ganzen Vormittag da drüben herum und sehen nicht, dass hier ein weiterer Toter liegt. Und ich kriege das natürlich auf die Mütze. Diese Saftsäcke!«

Sein Adrenalinpegel musste ziemlich angestiegen sein. Der Assistent sagte erst einmal nichts und blickte verlegen um sich. Erst als Hopf sich etwas beruhigter vernehmen ließ:

»Any way!«, wagte der Assistent etwas kleinlaut eine Bemerkung. »Sieht so aus, als könnte Legrand von hier aus erschossen worden sein.«

»Sieht doch ein Blinder mit dem Krückstock«, schwoll Hopf wieder an.

»Aber die von der Spurensicherung werden wohl nochmals kommen müssen.«

Hopf schwieg eine Weile, dann wies er an:

»Ruf sie her. Aber sie sollen sich beeilen.« Nach einer Weile fügte er besänftigend hinzu: »Wenn wir Glück haben, klärt sich das alles wenigstens schnell auf.«

Der Assistent sah so fragend zu Hopf, dass der fortsetzte:

»Wenn der hier Legrand erschossen hat … Sieht ja so aus, als habe er sich danach selbst die Kugel gegeben.«

Hopf wartete, bis die Techniker noch einmal mit ihrem ganzen Equipment eingetroffen waren, und pfiff sie ganz schön an. Eigentlich ging man mit der Spurenkommission, alles hervorragende kriminaltechnische Fachleute, nicht so um. Denn auf sie, die in ihren Labors und Werkstätten ziemlich im Verborgenen arbeiteten, waren die Kriminalbeamten vor allem angewiesen, nicht nur auf die Genauigkeit ihrer Arbeit, sondern auch auf ihre Schnelligkeit und Umsichtigkeit. Mit ihnen gut zu stehen, war eigentlich oberstes Gebot. Aber Hopf ahnte, dass das Donnerwetter des Chefs vor allem auf ihn als dem Verantwortlichen niederkommen würde, und deswegen brauchte er jetzt wenigstens einen Blitzableiter, um seinen erregten Kamm etwas zu kühlen.

»Habt ihr in den Mai gefeiert, oder was ist mit euch los? Das ist doch eine unglaubliche Schluderei, dass den hier niemand gesehen hat.«

Die Kriminaltechniker sahen sich erstaunt und fragend gegenseitig an, dann unterdrückte einer ein Lachen, ein anderer prustete los und eilte mit seinem metallenen Gerätekoffer geschäftig vorbei. Hopf stand im Weg, das merkte er, und trat etwas zur Seite. Giftig sah er ihrem Treiben zu, wusste, dass er eigentlich überflüssig war. Schließlich meinte einer:

»Wer ist denn hier schon alles herumgelaufen? Da sind ziemlich viele Fußspuren.«

Das galt natürlich auch Hopf, obwohl es ziemlich unberechtigt war. Er ging verärgert ins Haus zu Frau Ritter. Einigermaßen unwirsch stellte er ihr die wichtigsten Fragen, aber sehr erhellend waren ihre Antworten nicht. Sie hatte Herrn von Hübner den ganzen Morgen noch nicht gesehen und das war noch nicht einmal ungewöhnlich für die Art ihres Zusammenlebens in diesem großen Haus. Und nachts war ihr auch nichts Ungewöhnliches aufgefallen, selbst von dem Fest da drüben habe sie kaum etwas mitbekommen, es habe sie auch nicht interessiert. Hopf hatte es eilig, er musste unbedingt ins Präsidium fahren, um zu zeigen, dass er alles im Griff hatte. Das war jetzt wichtiger als alles andere. Er würde sich ohnehin auf einiges gefasst machen müssen. Seinen Assistenten ließ er noch hier, falls die Spurenleute ihn brauchten.

Hopf war schon aus dem Haus, als er noch einmal zurückkehrte, klingelte und auf den erstaunten Blick von Frau Ritter fragte:

»Welche Schuhe haben Sie denn angehabt, als Sie in den Garten gingen? Die müssen Sie mir leider mitgeben wegen der Schuhabdrücke.«

Ob man sie wirklich brauchen würde, bezweifelte er, aber er wollte sich mit einer solchen Routineangelegenheit nicht auch noch am Zeug herumflicken lassen.

*

Als Hopf gegen halb drei Uhr ins Präsidium zurückkam, wurde er schon an der Pforte mit undurchdringlichem Gesicht und den Worten empfangen:

»Kommissar Hopf, gleich zum Chef, er wartet schon auf Sie.«

Das konnte er sich denken, als alle auf ihn starrten, schließlich war es ›sein‹ Tatort und er hatte die Spurensicherung geleitet. Aber die anderen Kollegen hatten auch alle nichts gesehen und keiner war auf die Idee gekommen, einen Blick in Nachbars Garten zu werfen. Also gleich zum Chef, vielleicht war es auch gut so, dann bekäme er wenigstens nicht vor versammelter Mannschaft den erwartbaren Rüffel. Aber er war sehr erstaunt, als der Kriminalchef mit besorgter Miene sagte:

»Da sind Sie ja. Sagen Sie mir als Erstes: Was ist mit der Presse? Ist schon jemand aufgetaucht?«

»Nicht, dass ich wüsste. Ich habe keinen gesehen.«

»Das ist gut so. Wir müssen natürlich gleich eine Presseerklärung abgeben, immerhin ist Legrand ein VIP der Extra-Klasse. Das wird einen ziemlichen Wirbel geben. Sie werden mir gleich einen Entwurf schreiben müssen, den ich dann selbst gegenlesen werde. Um das Weitere werde ich mich dann selbst kümmern, ich möchte das alles unter Kontrolle halten. Sie wissen sicher, dass auf dem Fest gestern Abend viele Prominente waren und da muss man aufpassen, dass das nicht zu haufenweise Spekulationen führt. Und jetzt zu Ihrem Bericht. Hat der zweite Todesfall damit zu tun? Sagen Sie mir im Moment nur das Wichtigste, damit ich im Bilde bin, wir gehen dann gleich rüber zur Lage, die Kollegen warten schon.«

Hopf hatte mit allem gerechnet, nur nicht mit dieser ebenso milden wie unerwartet besorgten Reaktion. Von Vorwürfen keine Rede, stattdessen als Wichtigstes die Presse. Ihm konnte es nur recht sein, wenn der Chef das selbst übernehmen wollte, denn es riss sich keiner darum, vor die Presse treten zu müssen. Die stocherten ohnehin immer nur in den Nebensächlichkeiten herum und machten die Pferde scheu. Und dem Chef würde schon etwas einfallen, denn er konnte kein Interesse daran haben, dass die Arbeit seiner Kripo ins Gerede kam.

Nachdem Hopf vorgetragen hatte, was seit heute Morgen vorgefallen war, – das verspätete Auffinden des zweiten Toten wurde nur mit einem allerdings auffälligen Heben der Augenbrauen quittiert –, ging er zur längst wartenden Lage, wie sich die Versammlung der verfügbaren Kräfte der Mordkommission nannte. Wegen des Feiertages waren nur wenige Kollegen gekommen. Der Kripochef jedoch blieb noch in seinem Zimmer und versprach, gleich nachzukommen. Erst wollte er den Oberbürgermeister informieren, denn ihm war klar, dass die Presse, wenn sie erst einmal Wind von dem Tod Legrands bekommen hatte, auch ihm bei erster Gelegenheit unangenehme Fragen stellen würde.

*

Der Oberbürgermeister war völlig konsterniert. Das war verständlich. Legrand war eine in ganz Deutschland bekannte Persönlichkeit, die sich, nach dem überraschenden Verkauf seines Modeimperiums, gerade erst entschlossen hatte, sich in Freiburg niederzulassen. Das war für das Renommee dieser Stadt ein besonderes Ausrufungszeichen und ein großer Gewinn. Für eine Stadt, die vor allem aus der Universität, der Kultur und der Touristik ihr Image bezog, zudem einem liberalen Wohlleben mit hohem Ökobewusstsein einiges Ansehen verdankte, musste die Ermordung eines weltbekannten Neubürgers gewissermaßen am Tage seiner Ankunft eine schockierende Nachricht sein. Das war ein schreiender Widerspruch zu dem Bild heiterer provinzieller Gelassenheit und palavernder Konfliktbewältigung, das war mehr als ein hässlicher Blutfleck. Und dass der Oberbürgermeister am Abend zuvor noch selbst als Gast in Legrands Haus gewesen war, musste die Betroffenheit beträchtlich vergrößern. Aber das war es nicht allein, was den Oberbürgermeister aufwühlte, das spürte der Kripochef sofort. So war er auch nicht überrascht, als er nach einigem betroffenen Schweigen hörte:

»Können Sie mich aufsuchen? Es gibt einige brisante Dinge, die mir gestern aufgefallen sind. Ich muss das dringend mit Ihnen besprechen. Es ist von größter Wichtigkeit. Möglicherweise haben sie auch mit dieser schrecklichen Tat zu tun. Mir wäre es lieb, wenn Sie möglichst schnell kommen könnten, denn ich habe heute Abend einen öffentlichen Termin und es sollte unbedingt noch vorher sein.«

Einer so dringenden Bitte musste der Chef der Kriminalpolizei natürlich sofort nachkommen, zumal auch möglicherweise tatrelevante Dinge zur Sprache kommen sollten. Begreiflicherweise wollte der Oberbürgermeister erst einmal wissen, wie und wann alles passiert sei. Als er hörte, dass es einen zweien Toten gäbe, bei dem man eine Pistole gefunden habe, – übrigens kannte er Herrn von Hübner nicht persönlich, nur dem Namen nach –, entspannten sich seine Züge deutlich und er fragte sofort nach:

»Bedeutet das einen persönlichen Streit zwischen den beiden?« Nur gab es darauf vorläufig keine Antwort.

Aber dann berichtete der Oberbürgermeister, dass das Fest offenbar eine ausgewachsene Kokain-Party gewesen war und das in Anwesenheit der Spitzen der Stadt. Er selbst habe davon zwar nichts bemerkt, sei dann aber zum Glück darauf aufmerksam gemacht worden und habe das Fest natürlich sofort verlassen. Und die anderen Notabeln selbstverständlich auch. Das sei kurz vor Mitternacht gewesen und gebe der Sache möglicherweise eine ganz andere Wendung. Seine größte Sorge sei, dass jetzt sie alle, und zwar Politiker aller Fraktionen, wie er ausdrücklich betonen wolle, und Inhaber der höchsten Ämter in diesem Zusammenhang öffentlich genannt werden könnten. Das müsse auf jeden Fall verhindert werden. Sie alle, dafür verbürge er sich, hätten absolut nichts damit zu tun, seien gewissermaßen in eine Falle gelaufen, seien missbraucht worden. Man müsse sich einmal vorstellen, was das bedeuten würde. Er erwarte, dass die Polizei absolut unmissverständlich jeder Insinuation in dieser Richtung entgegentrete. Die Polizei müsse sich ihrer Verantwortung im höchsten Maße bewusst sein. Der geringste falsche Zungenschlag in diesem Zusammenhang sei gewissermaßen die Einladung zu einer Rufmordkampagne größten Ausmaßes. Natürlich gebe es immer Leute, die auf so etwas nur warteten, die mit der ganzen Stadtverwaltung über Kreuz lägen und sich solche Gelegenheit zur Stimmungsmache nicht entgehen ließen. Das hätte Bedeutung weit über Freiburg hinaus, ob er sich darüber im Klaren sei? Die Presse werde das begierig aufgreifen, vom Politikersumpf reden. Mit solchen Methoden könne man das ganze öffentliche Leben lahmlegen. Die ganze politische Klasse gerate hier in Gefahr – und zwar alle Fraktionen. Und es läge ausschließlich in den Händen der Polizei, wie darüber berichtet werde, vor allem, wenn Rauschgift bei dem Mordfall eine Rolle spiele, was er nicht hoffe. Er werde selbstverständlich jeder Verdächtigung entgegentreten, es habe irgendeiner von den Spitzen der Stadt mit Rauschgift auch nur das Geringste zu tun, aber so weit dürfe es erst gar nicht kommen, dass er zu solchen Erklärungen genötigt sei. Das läge nun ganz allein bei den Ermittlungsbehörden, solche Vermutungen auch schon im Ansatz zu verhindern.

Der Kripochef nutzte eine kleine Pause, um mit einer gewissen Steifheit zu erklären:

»Herr Oberbürgermeister, ich bin mir meiner Verantwortung vollkommen bewusst.«

Dann machte er die Andeutung einer Verbeugung und verließ den Raum.

Lorettoberg

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