Читать книгу Sechs Romane Die Raumflotte von Axarabor - Der unendliche Ozean - W. A. Hary - Страница 30

3

Оглавление

Fay Wray hatte noch niemals von einem auch nur ähnlichen Fall gehört. Sie reagierte dennoch mit der Präzision eines Uhrwerks, womit sie bewies, dass sie ihres Postens mehr als würdig war.

Ihre Befehle knallten durch die Zentrale. Ihre Soldaten waren sowieso in Bereitschaft, wie die Situation es erforderte.

Die Namen der Unterführer hatte sie sich längst eingeprägt. Sie wies fünf der Kommandos an, die für die Auswerfer bestimmt waren.

Auch der Captain reagierte. Da es sich erwiesen hatte, wie wertlos die Schutzschirme waren, ließ er sie erlöschen, damit die Energie für die Waffensysteme zur Verfügung stand. Das konnte er veranlassen, auch wenn dafür in erster Linie der Sicherheitsoffizier zuständig war.

Allerdings: Wogegen sollten sich die schiffseigenen Waffensysteme eigentlich wenden, wenn da offenbar überhaupt nichts war außer den fünf »Zecken«? Und die Stormraider konnte sich ja schlecht selber unter Beschuss nehmen.

Dank der Kontrollen wusste Fay Wray zumindest, wo die Angreifer sich in die Außenhülle gekrallt hatten. Dass sie jetzt dabei waren, sich in das Innere durchzubohren, ohne dass Atmosphäre entweichen konnte, gerade wie es Insekten taten bei ihrem Opfer, änderte nichts an ihren Befehlen:

Sie schickte die entsprechenden Soldateneinheiten an die entsprechenden Stellen innerhalb des Schiffes, um den Angreifern einen im wahrsten Sinne des Wortes heißen Empfang zu bereiten.

Die Trooper waren bis an die Zähne bewaffnet. Zwar stand ihr nur eine Hundertschaft zur Verfügung anstelle von mindestens tausend Soldaten auf einem richtigen Kriegsschiff, aber das musste genügen. Dafür war halt auch die Stormraider bei weitem nicht so groß wie ein Kriegsschiff.

Captain Dawn wandte sich indessen an den Chefwissenschaftler, der sich bei ihnen in der Zentrale befand. Der ältere Mann mit dem schütteren Haar und dem zerzausten Bart wackelte lediglich mit dem Kopf. Das war seine einzige Reaktion auf die Vorkommnisse. Zumindest war es das, was man ihm ansehen konnte. In seinem Innern indessen schien das reine Chaos zu herrschen, das ihn daran hinderte, überhaupt nur einen einzigen klaren Gedanken zu fassen.

Der arme Mann war naturgemäß völlig überfordert.

»Ihre Leute sollen sich einigeln!«, wies Dawan ihn an.

Der Chefwissenschaftler reagierte gar nicht.

Captain Dawn grübelte darüber nach, wie der Mann eigentlich hieß. Es wollte ihm in dieser Stresssituation einfach nicht einfallen.

»Hören Sie?«, brüllte er jetzt.

Der Chefwissenschaftler zuckte zusammen wie unter einem Peitschenhieb.

»Ja?«

»Sie sollen Ihre Leute anweisen, sich ein-zu-igeln. Kapiert?«

»Einigeln? Was ist das?«

»Bei Setna, dem allmächtigen Weltraumgott...«

Captain Dawn hieb auf den Sprechknopf für den Innercom, und im nächsten Moment hallte seine Stimme durch das gesamte Schiff:

»Wissenschaftler bleiben in ihren Kabinen. Von innen absperren. Schiff ist in unmittelbarer Gefahr. Angreifer unbekannt. Unbedingt einigeln und nicht rühren, bis Entwarnung erfolgt.

Besatzungsmitglieder: Alle auf eure Posten. Ihr wisst, was zu tun ist, und wenn einer dieser verdammten Wissenschaftler außerhalb seiner zugewiesenen Kabine auftaucht: einsperren! Ich wiederhole...«

Da erst erwachte der Chefwissenschaftler aus seiner Erstarrung. Er schickte sich an, den gleichen Befehl zu wiederholen, aber Captain Dawn winkte einfach nur ab.

Verdattert blieb der Wissenschaftler auf seinem Platz.

Der Außerordentliche Offizier Danza trat vor.

»Es hat alles keinen Zweck. Die Fremden sind uns überlegen.«

»Das kannst du herausfinden, Danza? Einfach so? Schnell! Berichte!«

»Ich – ich kann ihre Gedanken nicht lesen.«

»Du kannst Gedanken lesen?«, entfuhr es der erschrockenen Fay Wray, aber sie schüttelte den Kopf und sagte sich im Stillen:

Logisch, was denn sonst? Sie ist schließlich Danza, ein Geschöpf halb Mensch und halb Alien...

Danza ging gar nicht auf die Frage ein.

»Als hätten die Fremden gar keine Gedanken. Als wäre ihr Gehirn leer. Haben sie überhaupt ein... Gehirn?«

Sechs Romane Die Raumflotte von Axarabor - Der unendliche Ozean

Подняться наверх