Читать книгу Sechs Romane Die Raumflotte von Axarabor - Der unendliche Ozean - W. A. Hary - Страница 33

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Die fünf Schleusen wurden von der Zentrale aus gesteuert. Dort waren zwar bildgebende Komponenten installiert, die jedoch kein Bild an die Zentrale übermittelten, aus welchen Gründen auch immer. Nur die Daten, die zeigten, welches Schott jeweils geöffnet war.

Zunächst wurde natürlich die Atmosphäre in der jeweiligen Innenschleuse abgepumpt, damit sie nicht verloren ging. Dann erst das Schott für die Fremden geöffnet, die selbst unsichtbar blieben.

Fay Wray hatte auf den Befehl zum weiteren Rückzug ihrer Soldaten verzichtet. Sie hatte lediglich ihren Befehl zur Eröffnung des Feuers zurückgezogen.

Die vorderen Soldaten sahen die Eindringlinge, als sich das letzte Schott öffnete, mit eigenen Augen.

Es waren nur insgesamt fünf an fünf Schleusen. Menschengroß, aber irgendwie unscharf.

Wurde das durch den Schutzschirm verursacht, den jeder von ihnen trug? Immerhin war dieser wirkungsvoll genug, um jegliche Waffengewalt gegen die Eindringlinge sinnlos zu machen. Außerdem hatte den Fremden das Vakuum hinter der Schleuse nichts ausgemacht, und sie hatten ihr eigenes Schutzfeld an der jeweiligen »Zecke« schadlos passieren können.

Woher die Fremden wussten, in welcher Richtung die Zentrale sich befand, wusste niemand. Sie zögerten jedoch keinen Sekundenbruchteil und marschierten allesamt genau dorthin. Da sie unterschiedliche Ausgangspunkte hatten, würden sie allerdings nicht gleichzeitig an ihrem Ziel ankommen.

Die Augen aller in der Zentrale richteten sich auf das Schott, das Captain Dawn bereits öffnete.

Bald hörten sie Schritte nahen. Der erste Fremde trat ein.

Tatsächlich, es waren nur die verschwommenen Konturen sichtbar. Menschengroß, zwei Beine, zwei Arme. Ein Mensch, der sich innerhalb eines Schutzfeldes verbarg?

»Ich spüre keine Gedanken!«, hörte Fay Wray die Stimme Danzas neben sich. Dabei wusste sie nicht so genau, ob sie diese Stimme über die Ohren gehört hatte oder ob sie direkt in ihrem Kopf aufgeklungen war.

Beinahe hätte sie zu Danza hin gesehen, aber der Anblick des Fremden faszinierte sie noch mehr.

Er trat inmitten der Zentrale und schaute sich aufmerksam um. Sein Blick blieb an Fay Wray hängen.

»Sie haben hier das Kampfkommando!« Es war in der Tat keine Frage, sondern eine Feststellung, und jedes seiner Worte war klar verständlich.

Der nächste der Fremden trat ein und gesellte sich zu dem ersten.

Auch er warf erst einen Blick in die Runde, bis dieser Blick an Captain Dawn hängenblieb.

»Sie haben hier das Oberkommando.«

Captain Dawn reagierte auf seine Art.

»Mein Name ist Golden Dawn!«, sagte er süffisant. »Und wie ist Ihr werter Name?«

»Wir haben keine Namen. Wir sind Bodybags.«

»Hä?«, machte einer.

Fay Wray kannte die Stimme. Es war die des ersten Offiziers der Stormraider Puhl Turand. Er war von gedrungener Gestalt, hatte eine blaue Hautfarbe und Augen wie zwei Kohlestücke, so schwarz. Ein Veränderter also, dessen menschliche Vorfahren sich an den besiedelten Planeten entsprechend angepasst hatten, genauso wie die Vorfahren von Fay Wray.

Der dritte Fremde trat ein.

»Bodybag?«, fragte Fay Wray.

»Ja, richtig!«, sagte der Neuankömmling und richtete sein Augenmerk auf den ersten Offizier. »Kein Mensch?«

»Natürlich bin ich ein Mensch!«, entrüstete dieser sich. »Meine Vorfahren haben sich an die Welt angepasst, die sie besiedelt haben. Sie kamen ursprünglich sogar von der Erde.«

»Danke!« Der Neuankömmling nickte. »Genau das wollte ich wissen. Ihr seid also alle Nachfahren von Menschen auf der Erde?«

Es war auch dies eher eine Feststellung als eine Frage.

Die letzten zwei Fremden traten ein. Sie bewegten sich so selbstverständlich, als würde ihnen das Schiff sowieso längst gehören.

Andererseits: Wer hätte es ihnen jetzt noch streitig machen wollen?

Einer der letzten beiden sah Danza an.

»Bist auch du ein Angepasster?«

»Nein, ich bin ein Mischling. Es wird behauptet, meine Mutter sei ein Mensch gewesen, aber mein Vater ein Alien. Doch dies ist nicht mehr nachweisbar. Ich kann mich jedenfalls nur an meine Mutter, nicht an einen Vater erinnern, und für meine Mutter war das niemals ein Thema.«

»Oh, du bist ganz offen und beantwortest bereits Fragen, ohne dass sie gestellt wurden. Also hast du eindeutig eingesehen, dass es besser ist, sich uns zu unterwerfen.«

»Sonst ergeht es uns wie den armen Teufeln, die ihr bereits umgebracht habt?«, vermutete Fay Wray zähneknirschend.

Der als letzter eingetreten war, meldete sich zu Wort:

»Das hatten sie sich selbst zuzuschreiben. Sie haben versucht, mich zu töten, kaum dass sie meiner ansichtig geworden waren. Aber ich kann dir versichern, dass nicht ich sie getötet habe, sondern sie sich selbst.«

»Wie das?«, wunderte sich Fay Wray.

»Mein Schutzschirm hat die tödlichen Schüsse reflektiert, so dass sie die Schützen selber trafen«, erläuterte ihr der Fremde.

»Dann sind nicht diese armen Teufel Schuld für ihren Tod, sondern ich, als ihr oberster Offizier an Bord? Denn von mir haben sie den Feuerbefehl erhalten.«

»Dann bist du eine Mörderin!«, stellte der Fremde ungerührt fest.

»Und ihr seid verdammte Piraten, die einfach so ein fremdes Schiff entern, mit Gewalt. Ein Schiff, das ihnen nichts getan hat. Wieso eigentlich? Was soll das Ganze? Sie hätten doch vorher erst einmal eine Kontaktaufnahme versuchen können.«

»Wir waren ja nicht sicher, dass ihr Menschen seid. Also mussten wir uns zunächst selber davon überzeugen.«

»Ein Anruf hätte da schon genügt!«, beharrte Fay Wray. Sie und eine Mörderin? Nachdem die das selber provoziert hatten?

Und wie würde es jetzt weitergehen?

Danza sagte es den fünf Fremden auf den Kopf zu:

»Sie werden uns alle gefangen nehmen und deportieren. Auf Wolfhard-14?«

»Wolfhard-14?«, echote einer der »Bodybags«, wie sie sich seltsamerweise nannten. »Wir nennen diese Welt APALACHEE FALLS!«

»Das – das klingt ja irgendwie... nach einer irdischen Sprache!«, stammelte Chefwissenschaftler Professor Carl Segal.

»Logisch!«, war die prompte Antwort. »Denn wir stammen ja direkt von der Erde!«

Sechs Romane Die Raumflotte von Axarabor - Der unendliche Ozean

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