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Endlich fiel Captain Dawn ein, wie der Chefwissenschaftler hieß:

»Professor Carl Segal, hören Sie?«

»Ja?«, murmelte der alte Mann verdattert.

»Strengen Sie Ihr Hirn an, verdammt. Was geht da vor? Wie ist das zu erklären?«

»Nun – äh – ich... Äh, immerhin...«

»Was denn nun?«

»Der Planet sollte unbewohnt sein.«

»Sollte, ist aber nicht. Und wieso wissen wir nichts davon?«

»Immerhin, seit dreitausend Jahren... Äh, es war niemand mehr hier seitdem.«

»Und da schickt man uns einfach hierher?«

»Ob jetzt, ob früher: Hätte das war geändert?«

»Wir wären nicht angegriffen worden, verfluchte Scheiße! Und dies ist ganz offensichtlich ein Angriff. Oder meinen Sie, die kommen an Bord, um unsere Hände zu schütteln?«

»Ruhig, Goldie!«, rief Fay Wray herüber. »Ganz ruhig: Der arme Mann kann doch auch nichts dafür.«

»Ich – ich habe nicht die geringste Ahnung, was da läuft!«, bestätigte der Professor jetzt. Und dann warf er sich in die Brust. »Ich bin Wissenschaftler und kein Soldat. Wieso also fragen Sie überhaupt mich?«

»Weil ich eine wissenschaftliche Erklärung brauche für etwas, was nicht sein kann, weil es nicht sein darf!«

Der Professor presste fest die Lippen zusammen und beschloss, jetzt lieber gar nichts mehr zu sagen.

Fay Wray rief nach ihren Soldaten. Erst die Einheiten, die mit ihren Auswerfern ausgeschwärmt waren. Fünf Teams.

»Sichtkontakt!«, berichteten sie und legten die entsprechenden Bilder auf die Schirme.

Fay Wray sah es selbst. Tatsächlich wie Zecken hockten die Biester in der Außenhaut, die dabei hermetisch verschlossen blieb. Dem Schiff selbst drohte dadurch kein Untergang.

»Durchbruch!«, gellte es aus einem der Lautsprecher: Eines der Innenteams.

Der Teamleiter ergänzte:

»Die Öffnung erweitert sich rasant. Jetzt ist sie so groß, dass jemand hindurchgehen kann.«

»Abknallen!«, befahl Fay Wray. Das war zwar alles andere als ein offizieller Befehl, zumindest keiner, wie er in den Dienstanordnungen stand, aber das war ihr in diesem Moment egal. Sie hegte einen solchen Groll ob des feigen Angriffs, dass sie einfach nur Blut sehen wollte. Im wahrsten Sinne des Wortes. Die fremden Angreifer mussten lernen, dass man so nicht ihr Schiff kapern konnte.

Captain Dawn tat jetzt ein Übriges:

»KI, Schiff volle Kraft zum Fluchtpunkt!«

Fay Wray hatte nichts dagegen. Die Auswerfer würden mithalten können und hatten die Chance, rechtzeitig an Bord zu kommen, ehe das Schiff von hier wieder verschwand. Und auch sie war der Meinung, dass dies in dieser Situation die beste Lösung sein würde.

Die aufgeregte Stimme eines Troopers aus dem Lautsprecher.

Wieso hatte er kein Bild hinzu geschaltet? Was ging da vor?

»Da erscheint etwas. Sieht aus wie ein Mensch. Beinahe. Aber das ist...«

»Verdammt, wieso schießen Sie nicht einfach?«, brüllte Fay Wray.

»Das tun wir doch!«, kam es verzweifelt zurück. »Aber unsere Waffen sind völlig wirkungslos. Der Fremde ist unzerstörbar oder so etwas. Wir...«

Plötzlich war da nur noch ein Pfeifen, unterlegt mit einem dumpfen Brummen, was schließlich in ein lautes Rauschen überging, ehe der Ton komplett abriss.

Einen Atemzug später hatte sich der Schall durch die Wandungen übertragen, und sie hörten das dumpfe Geräusch einer fernen Detonation.

»Melden!«, brüllte Fay Wray mit sich fast überschlagender Stimme. »Bericht!«

Da war nichts mehr zu berichten.

»Rückzug!«, befahl sie jetzt den anderen Innenteams, ehe die sich noch melden konnten. »Bis zur nächsten Schleuse, und hermetisch abschließen! Vollzug melden!«

Das geschah schon eine Sekunde später, im wahren Stakkato: Die vier übriggebliebenen Teams waren schon dabei, die Schleuse zu schließen. Das würde eine weitere Sekunde in Anspruch nehmen.

So lange konnte Captain Dawn nicht warten – und Fay Wray ebenfalls nicht.

Sie befahl den Außenkommandos:

»Feuer frei! Schießt aus allen Rohren, Kameraden. Egal, wie groß die Löcher in unserer Außenhaut werden. Diese verdammten Bastarde müssen ausgelöscht werden.«

Es wurde geschossen. Aus allen Rohren, wie angesagt.

Die fest sitzenden Objekte erhielten dabei nicht einmal einen Kratzer, aber darum herum löste sich das Material auf, aus dem das Schiff bestand.

Mit erschreckender Lautlosigkeit im luftleeren All. Nur in der Zentrale bekamen sie es mit, als die Schallwellen ankamen, die sich durch das Material übertrugen.

Und auch alle anderen an Bord hörten es. Und sie fühlten es, weil das Schiff zu taumeln begann.

»Antrieb funktioniert nicht!«, kam die nächste Hiobsbotschaft, diesmal von der KI.

Das wäre gar nicht nötig gewesen, denn Captain Dawn sah es schon mit eigenen, weit aufgerissenen Augen auf seinen Kontrollen.

Sechs Romane Die Raumflotte von Axarabor - Der unendliche Ozean

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