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Meine drei Romane aus dem Kriege von 1870 und 71 habe ich begonnen im Frühjahr 1909 und beendet im Sommer 1913. Von meinem vierzigsten bis zu meinem fünfundvierzigsten Lebensjahr haben sie all mein Sinnen und Trachten ausgefüllt. Dennoch war es mir nicht vergönnt, ihnen allein zu leben. Vom Frühjahr 1911 an war ich gleichzeitig als Dramaturg und Regisseur am Stuttgarter Hoftheater tätig bis kurz vor Ausbruch des Krieges. „Volk wider Volk“ und „Schmiede der Zukunft“ sind neben dieser Tätigkeit entstanden.

Als die Kriegsromane vollendet waren, setzte ich mir neue Ziele. Die elsass-lothringische Frage wuchs ganz von selbst in meinen Gesichtskreis und drängte zur schaffenden Mitarbeit. Einen Urlaub meiner Intendanz benutzte ich zu einer längeren Studienreise ins Elsass im Frühjahr 1914. Während ich im Klosterfrieden von Sankt Odilien meine Eindrücke sichtete und die ersten Kapitel des „Verlorenen Vaterlandes“ niederschrieb, wurde es mir klar, dass ich mir fürder die Überbelastung des Doppelberufs nicht mehr zumuten dürfe.

Ich löste alle meine Stuttgarter Verpflichtungen und beschloss, mich vom 1. September ab nur noch der eigenen schöpferischen Arbeit zu widmen.

Eine Pflicht nur war zuvor noch abzutragen.

Das Regiment, dessen Reserve ich als Hauptmann angehörte, durfte erwarten, dass ich einmal wieder durch Ableistung einer militärischen Übung mir die Ehre verdiente, seine Uniform zu tragen. So reiste ich am 15. Juni nach Frankfurt an der Oder, um vier Wochen lang im geliebten Waffendienste mich zu tummeln.

So trug ich des Königs Rock an dem 20. Juni, an dem ich mein 46. Lebensjahr vollendete. Das Alter der gesetzlichen Wehrpflicht hatte ich bereits um ein Jahr überschritten. Aber noch immer gehörte ich dem Heere an, da ich mich körperlich und geistig noch spannkräftig und den Obliegenheiten meines Dienstgrades für Frieden und Krieg gewachsen fühlte.

In die Zeit meiner Übung fiel — Serajewo. Es wetterleuchtete ein paar Tage ganz beängstigend am politischen Himmel — doch das Wetter schien sich zu verziehen. Wir Offiziere redeten ein paar Tage von nichts als vom nahen Kriege. Und dann verzog sich’s wieder und vergrollte. Und als ich am 14. Juli von den Kameraden Abschied nahm — da ist nicht einem von uns der Gedanke gekommen, geschweige denn dass einer ihn ausgesprochen hätte: wer weiß, ob wir uns nicht in ein paar Tagen schon hier auf dem Kasernenhofe wiedersehen! —

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