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Bibelverständnis

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Jahrhunderte ging man von der naiven Vorstellung aus, die Erschaffung der Welt sei wie ein Protokoll von einem, der dabei war, aufgezeichnet worden. So errechnete der angelsächsische Benediktinermönch Beda Venerabilis (673-735) aus den Angaben der hebräischen und lateinischen Bibel - das Datum der Erschaffung auf den 18. März 3952 vor Christus. Noch 1583 legte der protestantische Humanist Justus Scaliger, der von Papst Gregor XIII. mit der Erstellung einer zuverlässigen Chronologie beauftragt worden war, das Schöpfungsdatum auf das Jahr 3950 fest, und der anglikanische Theologe James Ussher datierte 1650 die Schöpfung der Welt auf das Jahr 4004 vor Christus.

Dieses naive Bibelverständnis sitzt noch immer in den Köpfen vieler Menschen. Sie stellen sich Gott wie einen Handwerker oder Künstler vor, der nach Menschenart die Erde formte, aus der Rippe Adams eine Eva knetete und - um wieder zu Kräften zu kommen - nach getaner Arbeit ruht. Mancher Gläubige glaubt wirklich, dass das Paradies ein Garten war, wo die wilden Tiere noch nicht wild waren, die stärkeren nicht über die schwächeren herfielen und sich vegetarisch ernährten. Ja, dass Gott die Naturkatastrophen erst nach dem Sündenfall als Racheakt erfand und es den Tod nicht gäbe, hätten Eva und Adam nicht gesündigt. Die Schöpfungsgeschichte will nicht - wie die Evolutionstheorie - das das ‘Wie ‘ erklären, sondern das ‘Woher‘, und schildert das Werk Gottes in poetischen Bildern. Die Naturwissenschaften haben wohl alle idyllischen Vorstellungen von einem Paradieses-Garten zerstört, aber nicht Gott als den Schöpfer dieses großartigen Werkes widerlegt.

Wake up - Gedanken-Wecker

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