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Ökologie

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Unter den Humaniern hat sich die Überzeugung breit gemacht, das ökologische Gleichgewicht der Natur sei so sehr durcheinandergeraten und das Leben so ungesund geworden, dass in Zukunft nur noch wenige damit zurecht kommen können. Sie mussten einsehen, dass man nicht zugleich den Flugverkehr und das Ozonloch erweitern kann. Sie fürchten, dass sich die Erwärmung vom Äquator zu den Polen hin verlagert; dass sich die Milchstraßen infolge neuer Galaxienbildungen immer mehr verstopfen; dass die Planeten wegen überhöhter Geschwindigkeit aus ihren Umlaufbahnen ausbrechen; ja, dass es eines Tages nicht mehr möglich sei, die Wolkenfelder zu bestellen und das Kreisen der Raumsonden zu kontrollieren. Nahezu jeder der heute vierzig- bis fünfzigjährigen Humanier beteuert, er zöge - sollte die Katastrophe nicht aufzuhalten sein - einen schnellen kollektiven Tod der Menschheit dem individuellen Sterben vor, das erspare ihm das Nachdenken über den Wert oder Unwert seines Lebens während einer langen Krankheit. Im übrigen glauben nur wenige, dass das Weltende ausgerechnet zu ihrer Zeit eintrete, nachdem es doch dafür noch viele andere Zeiten gibt.

Bei den Essgewohnheiten fiel mir auf, dass sich die Humanier widersprüchlich verhalten. Auf der einen Seite legen sie auf gesunde Nahrung großen Wert, kaufen nur geprüfte, nicht gespritzte und ökologisch einwandfreie Nahrungsmittel ein, achten beim Zubereiten genau darauf, dass das Verhältnis zwischen Ballaststoffen, Kalorien und Vitaminen stimmt, und bemühen sich, beim Essen nicht alles, was schmeckt, wahllos in sich hineinzustopfen. Andererseits aber zeigen sie sich, wenn es um die Aufnahme geistiger Inhalte geht, auffallend sorglos: Sie nehmen ungeprüft und unbekümmert auf, was ihnen an Lektüre in Wartezimmer, in Magazinen, in Hörfunk- oder Fernsehprogrammen und an Kiosken angeboten wird, auch wenn es höchst unbekömmlich ist und Blähungen im Gehirns auslöst. Sie wissen zwar genau, was sie ihrem Magen zumuten dürfen, nicht aber, was ihren Gehirnzellen schadet.

Der Weltraumflughafen Cap Canaveral konnte die verbindliche Zusage machen, es sei möglich, zwei Sekunden vor einem eventuellen Weltuntergang die Startrakete ‘Noach’ zu zünden. Probleme bereite nur die Auswahl des für ein Weiterleben auf einem noch zu bestimmenden Planeten wertvollsten Menschenpaares. Es müsse mit hoher ethischer Gesinnung, hochwertigem genetischem Erbmaterial und einer weltanschaulich neutralen Gesinnung ausgestattet sein. Man suche einen Mann mit vorwiegend weiblichen, und eine Frau mit ausschließlich männlichen Eigenschaften, damit bei einem Neuanfang der Menschheitsgeschichte endlich mit einem Matriarchat begonnen werden kann.

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