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Vorwort

Vor Ihnen liegen die Lebensberichte von vier Menschen aus den Geburtsjahrgängen von 1932 bis 1947.

Die Erforschung der eigenen Biografie, das Schreiben darüber, vollzog zunächst ein jeder für sich allein. Dann wurden die Berichte bei gelegentlichen Treffen in der Gruppe miteinander besprochen. Anregungen aus der Gruppe wurden aufgenommen und in die Berichte eingearbeitet.

Einig war sich die Gruppe darin, sich nicht nur auf die erlebten Traumata als Kriegskinder zu konzentrieren, sondern vielmehr das Augenmerk darauf zu richten, wie gerade diese Erfahrungen und Erlebnisse in der Kriegskindheit dem Einzelnen Ressourcen erschlossen haben, ohne die vermutlich ihr berufliches oder auch privates Leben nicht so erfolgreich verlaufen wäre.

Die vielfältigen, in der Kriegs- und Nachkriegszeit erlebten Belastungen sollten eher im Sinne einer Herausforderung zur Entwicklung, nicht jedoch als prägendes Problem oder als unlösbare Krise gesehen werden.

Als es dann darum ging, einen gemeinsamen Code für die Erlebnisse in und nach dem Krieg zu finden, welcher die Fähigkeiten und Stärken repräsentiert, das Leben sinnvoll und gut gestaltet zu haben, war man sich in der Gruppe schnell einig. „Wir haben mit schlechten Karten gut gespielt.“

Nachdem die Biografien geschrieben waren, bat die Gruppe mich, von außen kommend, noch einmal mit einem „analytischen Blick“ darauf zu schauen. Dieses „Drauf-schauen“ hatte Konsequenzen:

Dort, wo etwa ein allzu sachliches Beschreiben erahnen ließ, dass damit einhergehende Gefühle nicht wahrgenommen/erinnert werden konnten, dass über bestimmte Erfahrungen nicht berichtet werden wollte und nicht konnte, erfolgten Nachfragen und die Ermutigung, sich auch dieser sicher schmerzlichen Erinnerungsarbeit zu stellen.

Eine erneute Bearbeitung der Lebensberichte war die Folge. Die Ergebnisse liegen nun in diesem Buch vor. Mögen sie Ihnen, die Sie das Buch in den Händen halten, ein Stück gelebter Geschichte nahebringen. Vielleicht auch eine Anregung bieten, selber einmal neugierig auf Ihre eigene Lebensgeschichte zu blicken.

Werner Hübner

Mit schlechten Karten gut gespielt

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