Читать книгу Kompetenzentwicklung im Netz - Werner Sauter - Страница 15

2.2.5 Wertaneignung unter allgemeinpsychologischer Betrachtung

Оглавление

Interessanter Weise ergibt die allgemeinpsychologische, vor allem an unterschiedlichen Emotions‑ und Motivationstheorien (S-R-Theorien, Erwartungswerttheorien, Attribuierungstheorien, Dissonanztheorien, intentionalen Theorien, sozialen Theorien) orientierte Darstellung individueller Wertinteriorisation ein analoges Bild.

Folgende Phasen lassen sich unterscheiden [1]:

(a) Orientierungsphase 1 Ausgangspunkt ist dort die Existenz bereits interiorisierter oder “bloß gelernter” Werte (z.B. hedonistischer, utilitaristischer, ästhetischer, ethischer, politischer usw., als Individual-, Gruppen-, Schichten-, Klassen-, National- u.a. Werte gefaßt) die zuvor in verschiedenen sozialen Prozessen von Praxis, Arbeit, Spiel, wissenschaftlicher oder künstlerischer Tätigkeit, Unterricht usw. gewonnen wurden.

(b) Orientierungsphase 2 Das Individuum sieht sich ständig vor individuelle Entscheidungssituationen (IE), aus sozialen Entscheidungssituationen (SE; in Arbeit, Freizeit, Familie, Organisationen usw.) herrührend, gestellt. Es muss sich unter Freiheit und Selbstverantwortung zu instrumentellem und/oder kommunikativem (zeichenvermitteltem) Handeln entscheiden. Im Mittelpunkt stehen hier solche Entscheidungssituationen, die nicht rein kognitiv - “algorithmisch”, allein unter Zuhilfenahme des bereits akkumulierten Wissens, auch nicht unter Rückgriff auf bereits interiorisierte Werte als "Entscheidungsleitlinien", gelöst werden können. Das führt zu beträchtlicher kognitiver Dissonanz [2] , zur Labilisierung und Instabilität des inneren Zustandes durch Ungewissheit [3] zu einem inneren Widerspruch. Der ausgelöste emotionale Spannungszustand ist die entscheidende Voraussetzung jeder Interiorisation: Je größer das emotionale Gewicht, desto tiefer werden die zur Auflösung der Dissonanz führenden Werte später im "Grund der Seele" verankert.

(c) Unzufriedenheitsphase Da die Entscheidungen unter der Unzufriedenheit kognitiver Dissonanz, Labilisierung und Instabilität gefällt werden müssen,löst sich die Verklammerung von bereits in Form von Emotionen und Motivationen interiorisierten Werten und zugehörigem theoretischem‑ und Handlungswissen und es werden situationsadäquate neue Werte gleichsam probehalber entwickelt.

(d) Lösungsphase 1 Führt die getroffene Entscheidung und entscheidungsgemäße Handlung, meist im Rahmen sozialer Kooperation und Kommunikation, in Form einer tatsächlichen oder geistigen Handlung ausgeführt, zum Erfolg, d.h. wird das Handlungsergebnis zunächst individuell, später auch in sozialer Kommunikation als erfolgreich eingeschätzt, kommt es zu einer neuen komplexen Abspeicherung von Wissen, Entscheidung, Handlungsergebnis, zusammen mit den zum Handlungserfolg führenden Werten. Aufgrund der vorangegangenen Dissonanz und Labilisierung verankert der Handlungserfolg diese Werte tief im emotionalen Grund. Genau in diesem Fall sprechen wir von einer Interiorisation der Werte.

(e) Lösungsphase 2 Die Einschätzung einer physischen oder kommunikativen Handlung als erfolgreich setzt eine entsprechende Wertkommunikation in der unmittelbaren Bezugsgruppe des Handelnden voraus.

Die Interiorisation der neuen Werte ermöglicht neue Handlungsantizipationen und ein ihnen entsprechendes neues physisches und kommunikatives Handeln bei vergleichbaren sozialen und individuellen Entscheidungssituationen unter kognitiver Unsicherheit, wie sie ursprünglich zur emotionalen Labilisierung und der darauf aufbauenden Interiorisation neuer individueller Werte führten.


Abb. 6 Stufen des Interiorisationsprozesses

(g) Beendigungsphase Die interiorisierten Werte werden schließlich sozial kommuniziert - bis hin zur Entstehung eines "sozialen Mittelwertes" in Form von Normen- und Wertesystemen, deren Durchsetzung mit Hilfe von Sanktionen und Institutionen befördert wird und die damit auf weitere Interiorisationsprozesse rückwirken [4]p>

Dieser mit den Punkten (a) bis (g) markierte Prozess wird in Abbildung 7 verdeutlicht. [5]


Abb. 7 Struktur des Wertinterirorisationsprozesses

Zu den einzelnen Phasen des Interiorisationsprozesses von Wertungen (a) bis (g) liefern klassische und moderne Emotions- und Motivationstheorien viele Erkenntnisse, die sich zum Großteil direkt für die Gestaltung des Kompetenzlernens im Netz nutzen lassen. Jede der Stufen ist zudem mit einem großer allgemeinpsychologischer Bereich verbunden, den wir den folgenden weiterführenden Überlegungen voranstellen.

Zu (a): Das allgemeinpsychologische Thema ist die Entwicklungspsychologie der Emotionen und Motivationen, ihr phylogenetisches, ontogenetisches und aktualgenetisches Gewordensein, insbesondere in zentralen lebensgeschichtlichen Abschnitten wie frühe Kindheit, Adoleszenz oder in den Stufen des Erwachsenenalters .

Emotionen haben eine eigene Funktion für das Überleben des Individuums und der Art (ultimate Erklärungen), für die Auslösung und Differenzierung von lebenswichtigen Gefühlen und Handlungen (proximate Erklärungen) und für die Entwicklung jedes Einzelnen (distale Erklärungen). Phylogenetische Betrachtungen weisen vor allem auf die Universalität des Emotionsausdrucks in allen Kulturen hin und betonen den Selektionsvorteil, der sich aus emotionsgetragenen schnellen Reaktionen auf Umweltereignisse ergibt; sie betrachten die grundlegenden Handlungstendenzen, die sich aus – wie immer bestimmten – Basisemotionen ergeben etwa Annäherung aus Verlangen, Vermeidung aus Furcht, Gesellung aus Genuss / Vertrauen, Zurückweisung aus Ekel / Empörung, Ablehnung aus Ärger und freie Handlungen aus Freude. Die Einbeziehung verschiedener kultureller und individueller Entwicklungsstufen weitet das Bild ins Unüberschaubare.

Jede aktuelle emotional-motivationale Veränderung baut auf einem dichten Geflecht von Wissen und Werten auf, das durch die bio – psycho – soziale Evolution des Menschen verankert und durch vorangegangene Interiorisationsprozesse geprägt wurde. Günter Tembrock hat, fußend auf verhaltensbiologischen Ansätzen wie auf philosophischen Vorschlägen zu einer evolutionären Ethik bzw. Werttheorie den biologischen Hintergrund von Werten und Normen beim Menschen umrissen. Er geht von drei grundlegenden Dimensionen in allen Selbstorganisationsprozessen von Systemen aus, so auch in den Prozessen der biologischen und sozialen Evolution: Sie führen zu immer neuen Systemstrukturen, die im Prinzip sinnlich wahrnehmbar sind (ästhetische Dimension), sie führen zu immer neuen systeminternen Verbindungen und Zusammenhängen, die grundsätzlich gedanklich abzubilden sind (informationelle Dimension) und sie führen zu immer neuen offenen Entscheidungssituationen (Bifurkationen) die emergent, also schöpferisch-zufällig, bewertet und entschieden werden (ethische, allgemeiner wertende Dimension).

In ähnlicher Weise sind Werte als Ordner der Selbstorganisation charakterisiert. Nicht diese Dimensionen verändern sich im Lauf der menschlichen Entwicklung, sondern ihre Formen und Spielarten – wie das Modell von Siegfried J. Schmidt es sehr überzeugend nachzeichnet. Es entstehen immer neue Formen von Genuss- und Nutzenswertungen, von moralanalogem (gegenseitige Hilfe) und politikanalogem Werten (Rang- und Führungskämpfe) bei Tieren, es bilden sich mit der Entstehung des Menschen Genusswerte, ästhetische Werte, Nutzenswerte, ethische Werte, politische Werte u.a. heraus.

Zu (b): Das allgemeinpsychologisches Thema ist hier das Verhältnis von Emotionen, Motivationen und Konfliktverarbeitung bzw. von Emotion und der Regulation von Beziehungen. [6]

Labilisierung basiert immer auf kognitiven Konflikten, die durch die Wahrnehmung von Veränderungen oder zunächst unlösbaren, widersprüchlichen Problemlagen hervorgerufen werden. Gleichwohl sind sie in den seltensten Fällen durch analytische Schritt-für-Schritt-Lösungen aus der Welt zu schaffen. Solche Konflikte und ihre psychische Wahrnehmung werden unterschiedlich beschrieben. Etwa als kognitive Ungleichgewichte oder Störungen [7] . Oder als Unvereinbarkeit von externen, extern-internen oder allein internen Informationen. Dies führt zu einer Reizsituation und zu verschiedenen Konfliktformen wie Zweifel, Perplexität (alternativlose Verwirrung), Widersprüchlichkeit, gedankliche Inkongruenz, Verwirrung und Irrelevanz. Gerade solche Konflikte führen, wenn sie nicht verdrängt werden, zum Lernen und zwar nicht nur zu einer kognitiven, sondern vor allem zu einem emotional-motivationalen. [8] Konstruktivistisch werden Konflikte als Störungen und Barrieren eines kognitiven Konstruktionsprozesses beschrieben. Vor allem betont man dort, ganz im Sinne der Ermöglichungspädagogik, dass nur ein positives Lernklima, eine Anpassung an die Lernervoraussetzungen, ein breites und variables Lernangebot und eine indirekte, unspezifische Unterstützung Konflikte positiv für kognitives wie emotional-motivationales Lernen zu nutzen gestatten. [9]

An solche Ergebnisse knüpfen pädagogische Lerntheorien an, denen es nicht nur um die Stoffvermittlung, sondern auch um die emotional-motivationale Verankerung von Wissen und damit zugleich um das Lernen entsprechender emotional-motivational verankerter Fach- und Methodenkompetenzen geht. Für unser Anliegen maßgeblich ist die Arbeit von Sonja Draschoff „Lernen am Computer durch Konfliktinduzierung“. [10] Zunächst weist sie nach, dass schon in Zeiten des klassischen E-Learning von konstruktivistisch orientierten Wissenschaftlern die Forderung nach interaktiveren, konflikthaltigeren E-Learning-Programmen aufkam – was eigentlich erst mit der Entfaltung der Web 2.0 – Instrumente wirkungsvoll realisiert werden kann. Eigene Programmentwicklungen nahmen die Konfliktinduzierung auf, und „es bestätigte sich die Erwartung, dass die Arbeit mit dem neugestalteten Lernprogramm ein allgemein aktiveres Problemlösungsverhalten und konfliktreichere Lernprozesse bewirkt, die sich auch in einem – im Vergleich mit der Kontrollgruppe – emotionaler getönten Erleben der Aufgabenbearbeitung offenbaren.“ [11] Dass dabei auch Emotionen und Motivationen „mitgelernt“ und somit Kompetenzen erworben werden ist offensichtlich. Dass konflikthaltiges, Reflexionen anregendes Lernen zeitaufwendiger als ein bloßes Stofflernen ist, dass personenbezogene Einflussvariablen wie Stressbewältigungsfähigkeit, geringe Ängstlichkeit und wenig Selbstzweifel sich auch für die computergestützte Kompetenzentwicklung als förderlich erweisen, sind wichtige Resultate für die Benutzung von Social Software beim Kompetenzlernen. Dem „Plädoyer für die Integration interaktiver, konfliktinduzierender Lernprogramme in den Bildungskontext“ kann man auch vom Standpunkt einer Kompetenzentwicklung im Netz nur voll zustimmen. [12]

Zu (c): Das allgemeinpsychologische Thema ist hier das Verhältnis von Emotionen, Motivationen und Gedächtnis. [13]

Wir hatten die Abspeicherung von Emotionen anlässlich unterschiedlicher Lerntheorien schon berührt. Das muss vertieft werden. Es geht um die dauerhafte, resultierende Verankerung von individuellen und sozialen Wertungen als Emotionen und Motivationen im menschlichen Gedächtnis. Nur dann stehen sie für die Entscheidung und Handlung des Einzelnen bereit, nur dann sind sie als Wertekerne von Kompetenzen, von Dispositionen für selbstorganisiertes Handeln verfügbar. Es geht also um den Prozess der Interiorisation (Internalisation) von Werten.

Manfred Holodynski und Wolfgang Friedlmeier haben diesen für uns so zentralen Prozess auf der Basis neuester neurobiologischer und psychologischer Einsichten umfassend beschrieben. [14] Sie betrachten Emotionen als ein funktionales psychologisches System bei der Auswahl und der Erreichung von bedürfnisbefriedigenden Handlungszielen. Dieses Gesamtsystem kann natürlich nicht auf ein Hirnareal beschränkt sein. Insofern ist es sinnvoll, ein Zusammenwirken mehrerer Subsysteme anzunehmen und Emotion „als ein selbstorganisierendes System zu skizzieren, das folgende Subsysteme enthält“:

 Das Bewertungssystem (appraisal system),

 das Handlungssystem (motor system),

 das System der Körperregulation (body regulation system) und

 das Gefühlssystem (feeling system). [15]

In dieser Sichtweise umfasst Emotion natürlich mehr, als die interne Bewertung von Sinneseindrücken auf der Ebene des hedonalgischen Potenzials. Es beschreibt letztlich die Eingliederung jener Emotionen im engeren Sinne in den Gesamtprozess des davon ausgehenden Handelns, der entsprechenden Körperreaktionen und der umfassenderen motivationalen, reflexiven Bewertungen. Entscheidend aber ist, dass Kognitionen nicht als „kalte Kognitionen“ aufgenommen werden, sondern aufgrund früher interiorisierter Ausdrucks- und Körperreaktionen gefühlsmäßig „markiert“ und so abgespeichert werden. Das knüpft an die Theorie von Antonio Damasio an, der postuliert, dass alle Erfahrungen des Menschen im Laufe seines Aufwachsens in einem emotionalen Erfahrungsgedächtnis gespeichert sind. Kognitionen, insbesondere nicht algorithmisch abzuarbeitende, dissonante, werden über ein körperliches Signalsystem markiert, das Damasio als „somatische Marker“ beschreibt. Bei der Vorstellung verschiedener Handlungsalternativen geben die somatischen Marker eine durch bisherige Erfahrungen bestimmte Rückmeldung, die dem im Entscheidungsprozess befindlichen Menschen helfen, zunächst alle emotional nicht tragbaren Handlungsmöglichkeiten aus zu schließen. Diese Marker sind stets mit dem entwicklungsgeschichtlich ältesten Bewertungssystem, repräsentiert durch das hedonalgische Potenzial, verbunden, aber nicht darauf zu reduzieren. Sie sind ein körpereigenes System zur Bewertung von Vorhersagen. [16] Sehr schön lässt sich mit dem Holodynski – Friedlmeier – Modell erklären, wieso mit Aufkommen symbolischer Kommunikation, von der Gestik bis zur Lautsprache, Ausdrucksreaktionen in symbolische Zeichen transformiert werden. Das führt bereits zum Verhältnis von Emotionen, Motivationen und Kommunikation.

Zu (e) und (g): Das allgemeinpsychologisches Thema ist hier das Verhältnis von Emotionen, Motivationen und Kommunikation.

Wie werden Emotionen und Motivationen kommuniziert und inwiefern werden sie anders als Wissen im engeren Sinne kommuniziert? Wir gehen hier nur kurz darauf ein und widmen der generellen Wertkommunikation einen gesonderten Abschnitt. Denn unsere Absicht geht ja gerade dahin, mit Hilfe neuer, netzbasierter Kommunikationsmittel Werte so weiterzugeben, dass sie emotional verankert und interiorisiert werden. Dazu müssen wir insbesondere die unterschiedlichen Funktionen sprachlicher und anderer kommunikativer Entäußerungen charakterisieren und ergründen, wo es tatsächlich nur um die Vermittlung von Sachverhalten geht, wo Werte des Kommunizierenden selbst, dann seines Kommunikationspartners oder seiner Kommunikationspartnerin, und schließlich Werte künftiger Ziele, die durch eigenes oder gemeinsames Handeln angestrebt werden könnten, im Spiele sind. Um das genauer zu umreißen und vor allem, um dann die verschiedenen Formen symbolischer Wertkommunikation zu charakterisieren werden wir auf das Kommunikationsmodell von Schulz von Thun zurückgreifen.

Zu (f): Das allgemeinpsychologische Thema ist hier das Verhältnis von Emotion, Motivation, Willen sowie Handlungsantizipation und Handlung. [17]

Emotional verankerte Werte können, müssen aber nicht in Motive, also Beweg-Gründe umgesetzt werden. Hier werden eigene psychische Mechanismen wirksam auf die wir zumindest hinweisen wollen. Auch das zeigt sich in dem Holodynski – Friedlmeier – Modell sehr anschaulich. Die emotionale Handlungsregulation erscheint dort als eine Ebene, die eingebettet ist in die Verhaltens-, die Willens- und die Reflexionsebene der Emotionen. Diese Systemebenen werden nicht physiologisch belegt, geben jedoch zumindest ein Bild der äußerst komplexen Zusammenhänge, die unserer stark vereinfachenden Beschreibung zugrunde liegen.

Zu (g): Das allgemeinpsychologische Thema ist hier die Interiorisation kulturell - politisch entstandener Regeln, Werte und Normen zu individuellen Emotionen und Motivationen vieler Einzelner, zu sozial relevantem Handeln gebündelt.

Dies können wir im engen Rahmen unseres Anliegens, Kompetenzentwicklung im Netz zu verstehen und zu nutzen, natürlich nicht ausführen. Von Anfang an – und heute verstärkt – werden intra- und interpersonale Aspekte von Emotionen und Motivationen diskutiert. [18] Sozial organisierende Werte dienen – im Sinne moralanalogen oder politikanalogen Verhaltens (Führungskämpfe) – schon bei vielen Säugetierarten als hoch überlebenswichtig. Das sind sie aber nur, wenn sie im einzelnen Exemplar der Art derart verankert sind, dass dessen Verhalten dadurch gesteuert wird. Es steht außer Frage, dass es sich dabei um emotional-motivationale Verankerungen handelt. Mit der Entwicklung von Sprache und Kultur, Kunst und Politik beim Menschen wird die mögliche Vielfalt extrem erweitert. Bestehen bleibt allerdings, dass alle Werte nur dann sozial wirksam werden, wenn sie für einzelne Individuen emotional – motivational verankert und damit handlungsentscheidend sind. Allerdings entstehen nun viele Werte, die nicht nur nicht überlebenswichtig sind, sondern die, im Extremfall, zum Untergang allen Lebens führen könnten. Dennoch stimmen wir im Grunde mit Luc Ciompi überein, dass selbst weltpolitische Entscheidungen immer emotional begründet sind und emotionaler Interiorisation zumindest handlungsbestimmender Individuen und Gruppen bedürfen, um sozial wirksam zu werden.

[1] wir folgen in der Bezeichnung der Phasen hier und im weiteren der grundlegenden Arbeit von Lacoursiere,R.(1980)

[2] Festinger, L. (1957), 1957

[3] Berlyne, D.E. (1974); Simonov, P.(1986)

[4] Die Stufen (a) bis (g) sind ausführlicher dargestellt in: Erpenbeck, J., Weinberg, J. (1993), S. 142 ff

[5] Heyse, V., Erpenbeck, J. (2004)

[6] vgl. dazu Berlyne, D.E. (1974; Klein, M., Riviere, J. (1983); Horney, K. (1984); Peschanel, F.D.(1993); Greenberg, L.R., Rice, L.N., Elliott, R.(1993); Brenner, C. (1994);

[7] Piaget, J. (1976)

[8] Berlyne, D.E. (1974)

[9] Seiler, T. B. (1998), S. 199-225

[10] Draschoff, S. (2000)

[11] ebenda, S. 296

[12] ebenda, S. 305

[13] zusammenfassend hierzu Christianson, S.A. (1992)

[14] Holodynski, M., Friedlmeier, W. (2006)

[15] ebenda, S.45ff

[16] Damasio, A. (2002)

[17] v. Cranach, M. (1994)

[18] Weiner, B. (2000), S. 13-28

Kompetenzentwicklung im Netz

Подняться наверх