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Das Boot als technisches Spielzeug

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Segeln ist ein technischer Sport. Je nach Bootstyp und Segelprogramm werden mehr oder weniger technisch ausgefeilte Systeme eingesetzt, die es zu beherrschen gilt. Und es gibt durchaus Segler, die von moderner Technik und deren Gebrauch stärker fasziniert sind als von einer Planung für eine lange Seereise. Die Technik wird zum Selbstzweck. Aber warum eigentlich nicht? Schließlich geht es in erster Linie darum, in der Freizeit vom Alltag auszuspannen, etwas völlig anderes als an Land zu tun und dabei möglichst viel Spaß zu haben. Wenn das denn beim Einbau eines NMEA-vernetzten Systems zwischen Kartenplotter, Lot, Logge, Windmessanlage, Autopilot, AIS-Transponder, Radar, Sonar, Verbrauchsmessern für Wasser und Diesel und Warnmeldern für Fehlfunktionen erreicht wird, erfüllt es ja auch seinen Zweck.

Ich muss zugeben, dass auch ich in jedem Frühling mit dem gerade neu erschienenen Katalog eines großen Yachtausrüsters in der Hand durchaus Freude daran habe, zu schauen, mit welchem neuen Ausrüstungsteil oder »Spielzeug« ich meinem geliebten Schiff – und natürlich auch mir selbst – eine Freude machen kann. Das Boot zur Befriedigung des Spieltriebes, um es verkürzt zusammen zu fassen. Und das ist nicht abfällig gemeint! Denn: »Jedem Tierchen sein Pläsierchen!«

Der Technikfreak wird in der Tat von der modernen Ausrüstungsindustrie umschwärmt und immer wieder mit neuen Ideen verwöhnt. Wem die Realität der maritimen Umgebung nicht reicht, dem wird neuerdings auch »Augmented Reality« (erweiterte Realität) geboten. Konkret: Eine Kamera an Deck wird an einen Kartenplotter angeschlossen, der auf der Grundlage eines hochpräzisen Navigations- und Seekartenprogamm die Perspektive der Kamera kombiniert mit den Informationen des Seekartenprogramms auf einem Bildschirm gemeinsam darstellt. Der Segler sieht also nicht nur die reale Fahrwassertonne, sondern, eingeblendet in das Bild, auch ihren Namen und ihre Lichterkennung bei Nacht. Natürlich lässt sich der Bildschirm durch eine spezielle Brille ersetzen, die statt der Sonnenbrille aufgesetzt wird. Reale und virtuelle Objekte, dreidimensional zueinander in Bezug stehend, werden kombiniert sichtbar. Dem Spaß an moderner Technik sind keine Grenzen gesetzt.

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