Читать книгу Sämtliche Werke von Shakespeare in einem Band: Zweisprachige Ausgabe (Deutsch-Englisch) - William Shakespeare, William Shakespeare - Страница 408
ОглавлениеEnglisch
DRITTE SZENE
Ein Zimmer in [Vor ] dem Palast des Herzogs von Albany
Goneril und Oswald, ihr Haushofmeister.
GONERIL
Hat mein Vater einen meiner Edlen geschlagen, weil er seinen Narren schalt?
HAUSHOFMEISTER
Ja, gnädige Frau!
GONERIL
Bei Tag und Nacht kränkt er mich! Jede Stunde
Bricht er hervor mit der und jener Grobheit,
Die uns verstimmt und stört; ich duld es nicht!
Frech werden seine Ritter, selber schilt er
Um jeden Tand. Wenn er vom Jagen kommt,
Will ich ihn jetzt nicht sehn; sagt, ich sei krank.
Wenn Ihr in Eurem Dienst saumselger werdet,
So tut Ihr recht; die Schuld nehm ich auf mich.
[Trompeten. ]
HAUSHOFMEISTER
Jetzt kommt er, gnädge Frau, ich hör ihn schon.
Hörner hinter der Szene.
GONERIL
Zeigt ihm so träge Lässigkeit Ihr wollt,
Ihr und die andern; ich wollt, es kam zur Sprache.
Wenns ihm mißfällt, so zieh er hin zur Schwester,
Die darin, weiß ich, einig ist mit mir
Und sich nicht meistern läßt. Der greise Tor,
Der immer noch die Macht behaupten will,
Die er verschenkt hat! Nun, bei meinem Leben,
Das Alter kehrt zur Kindheit, und es braucht
Der strengen Zucht, wenn Güte ward mißbraucht.
Merkt Euch, was ich gesagt.
HAUSHOFMEISTER
Wohl, gnädge Frau!
GONERIL
Und seinen Rittern gönnt nur kalte Blicke;
Gleichviel was draus erwächst; sagt das den andern auch!
Ich finde wohl dadurch Gelegenheit,
Mich zu erklären. Meiner Schwester schreib ich gleich,
Daß sie verfährt wie ich. - Besorgt das Mahl!
Sie gehen ab.