Читать книгу 100 Traumhäuser - Katharina Matzig, Wolfgang Bachmann, Udo Wachtveitl - Страница 21

Haus am Hang

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Das Haus steht auf einem Hanggrundstück mit großartigem Blick ins Tal. Es ersetzt einen Vorgängerbau aus den Siebzigerjahren, dessen äußere Kubatur aufgenommen werden musste.

Die Umgebung entspricht der Wohnbebauung aus dieser Zeit. Die Bauherrschaft wünschte sich einen Neubau, der die aussichtsreiche Lage auch im Innenraum erleben lässt. Sie hat ihren Architekten gezielt angesprochen, wohl wissend, dass sie mit einem extravaganten Entwurf rechnen durfte. Die Konzeption, die Grundrissaufteilung, die Anmutung der Räume wurden zusammen entwickelt.

Im Eingangsgeschoss liegen zwei separate Zimmer, in den dunklen Seiten Kellerräume, der Wellnessbereich in der Tiefe des Bergs wird von einem Lichthof erhellt. Im Hauptgeschoss darüber „fließt“ die Wohnebene, wobei dieser gängige Begriff für offene Raumkompartimente hier wirklich den weichen, organischen Übergang vom Lesezimmer bis zum Hauswirtschaftsraum treffend bezeichnet.

Zur Talseite bietet sich durch die breite Verglasung der freie Blick in die Landschaft. Betont wird diese Funktion durch den gebärdenhaften Einschnitt der Fassade, der sich an den Hausflanken wie ein Etui öffnet und schließlich das ganze Geschoss einnimmt. Den rückwärtigen Garten kann man über eine Terrasse betreten. Das Dachgeschoss teilen sich Eltern- und zwei Kinderzimmer, ergänzt durch großzügige Bäder, Ankleiden und zwei eingeschnittene Terrassen.

Zentrales gestalterisches Element ist eine weiße Treppe, deren Brüstungsgeschlinge sich wie ein domestiziertes Fabelwesen über drei Ebenen nützlich macht. Aber: Es gibt auch einen Aufzug. Weiße Wandschränke reduzieren den Bedarf an herumstehendem Mobiliar, sodass die Treppe konkurrenzlos herrscht. Das Haus ist als Stahlbetonkonstruktion errichtet, die Fassade als Wärmedämmverbundsystem ausgeführt, unterbrochen von Alu-Glas-Elementen mit äußeren Sonnenschutzlamellen und innenliegendem Blendschutz. Alle Innenwände sind in Trockenbauweise hergestellt, ebenso die Treppenbrüstungen, in denen eine tragende Stahlprofilkonstruktion steckt. Die Oberflächen sind mit Wand- bzw. Lackfarbe gestrichen, der Bodenbelag glänzt als fugenlose Estrichbeschichtung. Auf dem Dach mit vorbewittertem Zinkblech befinden sich solare Wärmetauscher.


Oben: Weiche Konturen führen zum Eingang im Sockelgeschoss. Außen und Innen gehören kongenial zusammen. Die Gestaltung kokettiert mit der Nierentischmoderne. Wohin sich der Blick richten soll, zeigt die sich zum Tal aufweitende Fassade im Obergeschoss.

Unten links: Das Blattwerk der Treppenbrüstung wird von Stahlprofilen stabilisiert, die Gipskartonflächen sind ausgespachtelt und lackiert. Bei der Küchenarbeit belohnt ein traumhafter Ausblick.

Unten rechts: Die Wandschränke und wenigen Sitzmöbel konkurrieren nicht mit der Treppenkunst.

LAGEPLAN


DACHGESCHOSS


UNTERGESCHOSS


ERDGESCHOSS


MASSSTAB M 1:400

1ZUGANG

2GARAGE

3TECHNIK

4RUHEBEREICH

5LICHTHOF

6WELLNESS

7BAD

8SAUNA

9LAGER

10ZIMMER

11LESEN

12WOHNEN

13ESSEN/KOCHEN

14HAUSWIRTSCHAFTSRAUM

15KIND

16ANKLEIDE

17SCHLAFEN

18TERRASSE

SCHNITT


Standort: Winnenden

Planungsbüro: Jürgen Mayer H.

Anzahl der Bewohner:

4

Wohnfläche (m2):

393

Grundstücksgröße (m2):

891

Zusätzliche Nutzfläche (m2): 114

Bauweise: Stahlbetonkonstruktion mit Wärmedämmverbundsystem

Primärenergiebedarf: 25 kWh/m2a

Fertigstellung: 2011

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