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Etwas abseits von der Norm.
ОглавлениеVorwort
Mein Hauptanliegen bei der Veröffentlichung dieses Buches besteht primär darin, durch eine eindeutige Aussage zu ermöglichen, dass noch unentschlossene, zweifelnde oder auf der Suche nach Gott befindliche Menschen nunmehr eine klare und verlässliche Vorstellung von dessen Existenz haben können und sich nicht durch Mutmaßungen und nebulöse, mythische Allegorien, mit denen sich alles Mögliche deuten lässt, beeindrucken, irritieren oder auch beherrschen lassen.
Die politisch-religiös miteinander verbandelten Obrigkeiten und generell alle religiösen Organisationen fühlen sich auserwählt, hinter die Kulissen dieses ungewissen, unergründlichen, allmächtigen, aber unbeweisbaren Wesens schauen zu können und vermitteln den Eindruck, den Willen Gottes erkannt zu haben, der sich ihnen, in welcher Form auch immer, offenbart hat. Dieses imaginäre Wissen setzen sie als Zuchtmittel zur Bevormundung, Gängelung und Beherrschung ihrer unwissenden, gläubigen, vertrauensseligen Schäfchen ein.
Das Thema Gott im Zusammenspiel mit der Evolution - nicht als Gegensatz zu ihr - hat mich persönlich derartig fasziniert, dass ich es mir einfach von der Seele schreiben musste, und es wundert und amüsiert mich heutzutage oft, wenn ich Diskussionen über Gott und Religion verfolge, in denen häufig mit Argumenten über den angeblichen Willen Gottes, einem unergründlichen, unbeweisbaren und transzendenten Wesen, hantiert wird, die mir wie das verzweifelte Herumstochern von Blinden mit Krücken im dichten Nebel erscheinen.
Zudem besteht dieses Werk überwiegend aus Gedichten und kleinen Kurzgeschichten zu den Themen: Liebe, Sex, Ehe, Alltag, Politik und Gesellschaft, also Geschehnisse rund um das kleine und große Welttheater, jeweils gewürzt mit einer Prise Humor. Es ist eine Mixtur aus Autobiographischem, Selbstironie, aktuellen Ereignissen, Ehealltag, Phantasien, Nonsens und einer gewissen Neugierde auf das Jenseits. Es erhält Banalitäten, Frivolitäten, Kuriositäten, Moralitäten und außerdem gotteslästerliche Schmähschriften gegen Jehova sowie häretische Anfeindungen gegen die katholische Heilige Mutter Kirche.
Meine spirituelle Reise gipfelte in der Erkenntnis mit der dieses Buch beginnt, nämlich mit dem Postulat, dass der Begriff ´Gott` für mich auch als Synonym für die Bezeichnungen ´Kosmos` oder ´Universum` steht, d.h., dass ´Gott` identisch ist mit unserem Universum, dem größten, allgegenwärtigen, allesumfassenden, wunderbarsten, für uns ewigen Objekt, das wir Menschen uns geistig vorstellen können. (= Pantheismus.)
Natürlich kann ich diese These nicht beweisen, andererseits ist aber auch niemand in der Lage, sie durch rationale Argumente zu widerlegen, da ja Gott letzten Endes nicht beweisbar ist!
Wen ich mit meinen Ausführungen nicht zu überzeugen vermag, der soll ruhig weiterhin nach seiner Façon selig werden.
Bei dem Verfasser dieses Werkes, also bei mir selbst, handelt es sich um einen zeitweise starken Gemütsschwankungen unterliegenden (bipolaren) Frührentner, der irgendwann zum begeisterten Hobbypoeten geworden ist, und der sich nach langem Wehren gegen seine Krankheit, diese für sich selbst inzwischen akzeptiert und durch sie in einigen emotional stark ausgeprägten Phasen allergrößte Glücksmomente erlebt hat.
Ich fragte mich oft wegen der ungeheuren Ungerechtigkeiten auf dieser Erde nach dem Sinn des Lebens und machte mich geistig auf den Weg zur Suche nach einer mich befriedigenden Wahrheit über Gott und die Welt, die mich vielleicht zu einem Ziel, zu einer persönlichen Gotteserfahrung, führen würde. Ich denke, ich habe mich immer strebend bemüht und bin mir jetzt ziemlich gewiss, für mich selbst nun eine mehr als befriedigende, nämlich eine als innere Befreiung erlebte Lösung gefunden zu haben.
Es war vor ca. drei Jahren, als es mir ´wie Schuppen von den Augen fiel` und mir bewusst wurde, dass, wenn man ihn überhaupt als existent betrachtet, es sich bei Gott nicht um eine höhere, transzendente Macht handeln, sondern von der Logik her nur das alles umfassende Gesamtprodukt der Evolution, nämlich unser Universum bzw. Kosmos sein kann. In einer gewissen Weise war ich sehr aufgeregt bei diesem Gedanken, aber auch erleichtert. Ich hatte bis dato in meinem tiefsten Innern wahrscheinlich noch immer unterschwellig das latent vorhandene Gefühl (bedingt durch das Nachwirken der in Kindheit und Jugendzeit erhaltenen Erziehung), dass an dem lieben Gott eventuell doch etwas dran sein könnte, denn der Glaube an einen übermächtigen Gott ist ja seit Menschengedenken ein Grundtenor der Menschheit überhaupt.
Immer noch, wie wir in vielen Situationen aktuell gerade erleben können, spielen Allah und die Worte des Propheten Mohammed sowie der allmächtige, unergründliche Jehova mit seinem eingeborenen Sohn, Jesus Christus, dem zukünftigen Erlöser der gottgefälligen, christlich getauften Menschheit im Jenseits, d.h. die Religionen in Staat und Gesellschaft eine zentrale Rolle. In vielen Köpfen schwirrt immer noch die Einstellung herum: gottlos ist gleichbedeutend mit Anarchie, Zügellosigkeit und Verantwortungslosigkeit. In den zurückliegenden Jahrhunderten (und auch heute noch! ) hat sich aber gezeigt, dass gerade die Religionen häufig Anlass und Ausgangspunkt für Anmaßung, Intoleranz, Fanatismus und kriegerische Handlungen sind.
Für das Zustandekommen des hier vorliegenden Werkes, das ohne fremde Ansichten und Einsichten in die ewigen Kreisläufe des Lebens in der Form nie realisiert worden wäre, danke ich posthum ganz besonders Frau Dr. Elisabeth Kübler-Ross und Herrn Prof. Dr. Hoimar von Ditfurth, deren Bücher mich fasziniert haben, und deren Erkenntnisse mir die Augen endgültig geöffnet haben, für Dinge, die sich meine Schulweisheit in der Tat niemals hätte träumen lassen. Im Literaturanhang ist außerdem noch eine Anzahl von Gedankengebern erwähnt, die mein derzeitiges Weltbild entscheidend mit geformt haben.
Ich möchte auch meine vertraute und, je nach ihrer oder meiner Gemütslage, mal mehr, mal weniger geliebte Ehepartnerin ´Leonore` erwähnen, der ich sehr viel Futterstoff durch unseren gemeinsamen, nunmehr bereits länger als 40 Jahre währenden Ehealltag verdanke.
Den potenziellen, sehr geschätzten Lesern, insbesondere auch den Schicksalsgenossinnen und -genossen, die, wie der Verfasser, an dieser latent unberechenbaren, oftmals heimtückischen bipolaren Erkrankung (alte Bezeichnung manisch-depressives Irresein) leiden, die Interesse an diesem recht gemischten Themenfundus zeigen sollten, wünsche ich gute Unterhaltung und vielleicht auch neue Einsichten durch das Lesen dieser Lektüre. Auf jeden Fall hoffe ich aber, dass sie sich nicht langweilen und durch die Konfrontation mit manch ´schmutzigem` Wort oder drastischen Formulierung nicht überfordert werden.
Wolfgang D. Schreyer
Im Juli 2015