Читать книгу Jahrhundertwende - Wolfgang Fritz Haug - Страница 20

5. Juli 1990

Оглавление

Der ›Radikalreformer‹ Nikolaj will durch Ausdehnung des Warencharakters auf bisher un(ver)käufliche Güter bzw. Rechtstitel die inflationäre Kluft zwischen Geldumlauf und Warenangebot schließen. Derzeit werde die sowjetische Ökonomie durch »heißes Geld«, das der Ware auflauert (geschätzte 300–350 Mrd Rubel), und durch »Kapital« bzw. Geld, das dem Profit zustrebt, destabilisiert. Eine Situation am Rande der Panik verlange unmittelbare Erfolge, sonst gehe die Geldlawine nieder. Das Reich des Privateigentums soll in die gesellschaftliche Anlagesphäre und die Naturbedingung »Boden« vorgeschoben werden. Er nennt das: Geldrückkauf durch den Staat. Den daraus resultierenden Grundbesitz tituliert er als »ewige Pacht«. Ansonsten will er Wohnungen zum Erwerb freigeben. Die Genossenschaften sollen freie Bahn bekommen, wodurch eine gewisse Kapitalisierungsmöglichkeit für lauerndes Geld entstehe. Staatsanleihen, vom Monatsgeld bis zu Laufzeiten von zehn Jahren, sollen weiteres Geld binden. Planüberschießende Vorräte und nichtfungierende Produktionsmittel sollen auf den Markt bewegt werden (unklar, durch welche Hebel und warum die Ladenhüter plötzlich Absatz finden sollen). Vorübergehend soll der PKW-Export zugunsten des Inlandsmarkts reduziert werden. Der Spirituosenhandel soll wieder »normalisiert« (freigegeben) werden, um zig Mrd Rubel Nettoertrag zu erhalten, die jetzt der Schwarzmarkt absahnt.

Jahrhundertwende

Подняться наверх