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Tag 8
ОглавлениеJan Broning und Maike der Buhr hatten schöne Tage auf dem Campingplatz an der Costa Brava verbracht. Abends besuchten sie die Turteltauben, wie Maike ihren Vater Johann und dessen Freundin Karin scherzhaft nannte.
Für Jan wurde es langsam Zeit, den Heimweg anzutreten. Für Maike gab es jetzt zwei Möglichkeiten: Sie konnte in Spanien bei den Turteltauben bleiben oder mit zurück nach Leer fahren. Die Wahl fiel ihr nicht schwer, und so verabschiedeten sich die beiden. Maike und Jan hatten eine Zwischenübernachtung in Frankreich geplant. Die Fahrt zurück sollte Maike nicht überanstrengen.
Jan und Maike waren seit Stunden mit dem Wohnmobil unterwegs. Maike saß auf dem Beifahrersitz und war glücklich, weil sie endlich wieder zusammen waren.
»Stell dir mal vor, Jan, wir könnten immer so weiterfahren.«
»Wenn wir Rentner sind, haben wir Zeit genug«, antwortete er gut gelaunt.
»Wo wollen wir denn übernachten?« Sie blätterte im Straßenatlas und sah ihn fragend an.
»Ein Geheimtipp, lass dich überraschen!«, antwortete er und freute sich schon diebisch darauf.
Kurze Zeit später fuhren sie auf einer Landstraße in Frankreich. Die Gegend wurde immer einsamer und Maike sah ihn zweifelnd von der Seite an. In diesem Moment setzte Jan den Blinker und fuhr auf ein Schloss zu. Er bremste das Wohnmobil vor einem Torbogen ab und Maike konnte vom Beifahrersitz aus durch den Bogen in den Schlosspark sehen. Dass es sich nicht um einen normalen Park handelte, wurde ihr klar, als sie die vielen Wohnwagen zwischen den großen Bäumen sah.
Jan freute sich über ihren überraschten Gesichtsausdruck. »Da staunst du, was? Ein Campingplatz in einem Schlosspark. Hinter dem Park verläuft der Fluss Saône und dort gibt es ein wunderschön gelegenes Restaurant. Komm mit, wir melden uns bei der Rezeption an.« Sie stiegen aus.
Hinter dem Tresen saß ein Mann und lächelte sie an. Maike kramte ihr verstaubtes Französisch heraus. Nach ihren ersten mühsamen Worten hob er seine Hände und lachte. »Bitte! Sie können Deutsch mit mir sprechen. Ich komme aus Ter Apel und das liegt ja bekanntermaßen in der Nähe von Leer, nur in den Niederlanden. Ein Campingplatz in einem französischen Schlosspark unter der Leitung eines Niederländers.«
Es stellte sich heraus, dass der Campingplatz bei den niederländischen Nachbarn sehr beliebt war. Er lag etwa auf der Hälfte der Strecke nach Spanien und wurde gerne als Zwischenübernachtungsplatz benutzt, wobei die Camper gern auch mal ein paar Tage länger blieben.
Kurze Zeit später spazierten Jan und Maike durch den Park, vorbei an alten Bäumen, riesigen Hecken, und sogar der Schlossteich mit einem Graben, der um das Gebäude herumführte, fehlte nicht. Sie gingen über einen schmalen Weg durch Wiesen zu dem kleinen Restaurant am Fluss.
Nach zwei Flaschen Rotwein und einem köstlichen Menü wanderten sie zurück zum Campingplatz. Maike umarmte Jan und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Sie grüßten noch schnell einige Camper, die vor ihren Wohnwagen saßen, und verschwanden in Windeseile im Wohnmobil. Sie rissen und zerrten an ihrer Kleidung und fielen im Bett übereinander her. Schließlich lag Maike erschöpft in Jans Armen. Plötzlich hörten sie draußen Applaus.
Maike lief rot an. »Meinen die uns?«
Jan fasste sich an die Stirn. »Ich hab vergessen, die Stützen vom Wohnmobil herunterzudrehen und …«
»… unser Wohnmobil hatte dann wohl eben schweren Seegang!«, vermutete Maike. Sie prusteten los.