Читать книгу Photovoltaik & Batteriespeicher - Wolfgang Schröder - Страница 29
ОглавлениеFLÄCHENBEDARF DER ANLAGE
Die Größe der Generatorfläche sowie deren Ausrichtung bestimmen die Höhe der Stromerzeugung.
Was geht? Nutzbare Flächen und Generatorausrichtung
Prinzipiell eignet sich erst einmal so gut wie jedes Dach beziehungsweise jede freie Dachfläche für die Installation einer PV-Anlage. Einschränkungen sind dort gegeben, wo sich durch Dachaufbauten (Kamin, Gaube, Dachversprünge etwa) oder in der Nähe befindlichen hohen Bewuchs Verschattungen ergeben. Ist die Dachfläche von der Größe her begrenzt und treten zudem Teilverschattungen auf, kann durch technische Ergänzungen, wie Ertragsoptimierer an PV-Modulen, die Ertragssituation verbessert werden.
Optimale Anlagenausrichtungen sind natürlich diejenigen, deren Module nach Süden zeigen und sich in einer Neigung von zwischen 30 und 40 ° befinden. Abweichungen hiervon bedingen daher eine Verringerung des Ertrages, der je nach Dachneigung oder auch Fassadenausrichtung sehr unterschiedlich ausfallen kann.
Ertragsquoten bei Nutzung unterschiedlich ausgerichteter Dach- und Fassadenflächen
Doch auch andere wie Ost- und West-Ausrichtungen haben ihren Reiz, da es hier, entgegen einer reinen Südausrichtung, nicht zu einer Leistungsspitze in der Mittagszeit und somit zu einer steilen Glockenbildung kommt, sondern sich die Energiegewinnung durch eine etwas gedrücktere, jedoch breitere Energiekurve abzeichnet. Dies bedeutet eine bessere Energieverteilung über den Tagesverlauf hinweg und sowohl in den Morgen- und Abendstunden einen anspruchsvollen Ertrag aufgrund der nach diesen Himmelsrichtungen geneigten Teilflächen.
Ertragsverlauf: Beispiel Ost-West-Anlage (oben); im Vergleich hierzu eine reine Südausrichtung (unten)
Flachdächer können ebenso mit Modulen belegt werden, allerdings ist bei ihnen ein Gestell mit künstlicher Neigung zu wählen, damit die Anlage einen einigermaßen guten Ertrag abwirft. Da die sich hier ergebenden einzelnen Modulreihen einen Abstand zueinander benötigen, um sich nicht gegenseitig zu verschatten, bleibt ein Flachdach im realen Flächenvergleich zu einem Steildach im Nachteil.
Optimierte Flächenausnutzungen auf einem Flachdach können sich aber dann ergeben, wenn die Module zum Beispiel in Ost-West-Ausrichtung angeordnet sind. Hierbei entfällt der verschattungsbedingte Abstand der Modulreihen, der sonst vorzusehen ist. Auch ergeben sich die bereits aufgezeigten Vorteile einer über den Tagesverlauf geglätteten Energiekurve (siehe die Grafiken unten links).
Dank der fortgeschrittenen Modultechnik mit hohen Wirkungsgraden ist es heutzutage möglich, bereits auf kleinen Dachflächen eine passable Anlagenleistung zu installieren. Hat man noch vor ungefähr zehn Jahren für eine 8-kWp-Anlage eine Dachfläche von rund 60 m2 benötigt, so reicht hierfür heute eine Fläche von etwa 40 m2 aus. Insofern ist es aktuell möglich, mit moderner Modultechnik auf fast jedem üblichen Hausdach eine PV-Anlage mit etwa 5 kWp zu installieren.
Aber auch abseits von Dächern lassen sich freie und geeignete Flächen finden. So können Module auch an Fassaden oder als Balkonverkleidung installiert werden. Zwar ergeben sich bei senkrechten Flächen geringere Energieerträge, dafür kann aber die Montage recht einfach sein, was sich im Kosten-Nutzen-Verhältnis wieder ausgleicht. Auch frei im Garten aufgestellte Systeme, soweit sie den örtlichen Baubestimmungen entsprechen, sind denk- und umsetzbar.