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Geburt und Jugend

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Louis Daniel Armstrong wurde am 4. August 1901 in der Jane Alley geboren, einer Art Durchgangsweg zwischen Perdido und Poydras Street nahe dem French Quarter. Seine Mutter wohnte in einem kleinen, heruntergekommenen Holzhaus, das aus einem vielleicht 60 Quadratmeter großen Raum bestand, der durch senkrechte Holzbohlen in so etwas Ähnliches wie »Zimmer« aufgeteilt war. Das Viertel war »back o’ town«, eine arme, eher anrüchige Gegend der Stadt, in der viele Tagelöhner, Kleinkriminelle und Prostituierte lebten. Ein Jazzenthusiast wollte das Haus 1964 vor dem Abriss bewahren, kaufte es für 50 Dollar und schenkte die baulichen Überreste dem New Orleans Jazz Museum. Dessen Mitarbeiter allerdings schafften es nicht, den Termin der Abbruchfirma einzuhalten und kamen erst zum Abtransport, als die Hütte bereits verbrannt war.9


So sahen die Häuser in der Jane Alley aus, in der Louis Armstrong geboren wurde. Dieses Foto stammt aus den 1950er Jahren; 1956 wurde der gesamte Block abgerissen. (Fotoarchiv, Jazzinstitut Darmstadt)

Armstrongs Mutter Mayann war gerade mal fünfzehn Jahre alt, als Louis geboren wurde. Sein Vater William (Willie) Armstrong verließ die Familie kurz nach der Geburt des Sohnes. Zwei Jahre später kamen er und Mayann noch einmal zusammen und hatten ein zweites Kind, Armstrongs Schwester Beatrice, die Louis zeitlebens immer »Mama Lucy« nannte. Willie Armstrong fand 1902 einen Job in einer Terpentinfabrik, in der er bis zu seinem Tod 1933 arbeitete. Kurz nach der Geburt von Beatrice ließen sich die Eltern endgültig scheiden.

Mayann hatte Louis in den ersten Jahren seines Lebens in der Obhut seiner Großmutter Josephine gelassen. Die war gläubige Katholikin und sorgte dafür, dass der Junge getauft wurde und regelmäßig in die Kirche und die Sonntagsschule ging. In der Kirche, sagte er später, habe er sein Gesangstalent entwickelt.10 Mit fünf Jahren kam er zur Mutter zurück, die ihr Geld als Haushaltshilfe bei weißen Familien verdiente und wahrscheinlich auch als Prostituierte arbeitete. Armstrong selbst erzählte später: »Wenn sie denn anschaffte, dann tat sie es stets im Verborgenen. Jeder, ob Kirchenmann oder Raufbold, behandelte sie mit dem angemessenen Respekt.«11

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