Читать книгу Die 40 bekanntesten archäologischen und historischen Stätten in Albanien - Wolfram Letzner - Страница 9
Antike
ОглавлениеZwischen 650 und 450 v. Chr. sollte sich in Illyrien ein Wandel vollziehen, weil die Griechen hier Städte anlegten. Im Jahr 627 v. Chr. wurde etwa Epidamnos, das spätere Dyrrachium, gegründet. Um 600 v. Chr. sollte Apollonia folgen. Durch den Kontakt mit den Griechen entstanden zwischen 400 und 350 v. Chr. aus den protourbanen Siedlungen der Illyrer richtige Städte nach griechischem Vorbild.
Die Beziehungen zwischen den Illyrern und ihren Nachbarn waren nicht immer konfliktfrei. Sowohl unter dem makedonischen König Philipp II. als auch unter seinem Sohn, Alexander dem Großen, kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen, durch die Makedonien sein Territorium erweitern konnte.
Zwischen 335 und 300 v. Chr. gelang es dem illyrischen König Glaukias Stabilität und Sicherheit nicht nur für sein Reich zu gewährleisten, sondern auch über dessen Grenzen hinaus Einfluss zu nehmen. Im Jahr 309 v. Chr. unterstützte er den Molosser Pyrrhos bei der Rückgewinnung seines Thrones.
Das 3. Jh. v. Chr. sollte für Illyrien eine bewegte Zeit werden, weil 279 v. Chr. die Kelten in das Gebiet der Dardaner und nach Makedonien einfielen. Aber auch mit den Nachbarn geriet man wieder aneinander.
In der Regierungszeit Agrons (250–230 v. Chr.) sollten sich die Verhältnisse in der Region jedoch nachhaltig ändern. Sein Augenmerk lag vor allem auf der Ausdehnung des illyrischen Einflussbereiches bis nach Griechenland hinein.
Nach dem Tode Agrons übernahm dessen Witwe Teuta (230–229 v. Chr.) die Staatsgeschäfte, welche der politischen Richtung ihres Mannes folgte. Jedoch hatte sie dabei ganz offenkundig ihre Möglichkeiten ausgereizt und geriet in Konflikt mit Rom, das seine Interessen während des 3. Jhs. v. Chr. über Italien hinaus ausgedehnt hatte. Der Erste Illyrische Krieg (229–228 v. Chr.) führte dazu, dass Rom die Städte Apollonia und Dyrrachium zu seinem Protektorat machte. Die Macht vom Tiber konnte somit immer einen Grund finden, um auf dem Balkan zu intervenieren. Wenig später folgte der Zweite Illyrische Krieg (219–218 v. Chr.) und schon 213 v. Chr. sollte Illyrien wieder zum Schachtfeld werden. Philipp V. von Makedonien griff 198 v. Chr.in illyrische Verhältnisse ein und geriet deshalb mit Rom aneinander. Er wurde in einer Schlacht am Vjosa durch Flaminius geschlagen.
Danach kam es zu einer kurzen Periode des Friedens unter Genthios (reg. 181–168 v. Chr.), die letztendlich mit dem Dritten Illyrische Krieg endete und der illyrische Staat zerschlagen wurde. Letztendlich entschloss sich Rom im Jahr 148 v. Chr. zur Einrichtung der Provinz Makedonien, in die auch Illyrien aufging.
Aber in der neuen Provinz kehrte keineswegs Ruhe ein, die Region sollte zum Schlachtfeld des Bürgerkrieges zwischen Caesar und Pompeius werden. Für beide Kriegsparteien war die Provinz als Brückenkopf wichtig, um weitere Gebiete im Osten des Römischen Reiches zu kontrollieren.
Auch Octavian, der spätere Augustus, wusste um die Bedeutung der Region. Nach der Ermordung Caesars im Jahr 44 v. Chr. war das Reich schließlich zwischen ihm und Marcus Antonius, einem Weggefährten Caesars, aufgeteilt worden. Octavian hatte aber größere Ambitionen, sodass er Dalmatien 34 / 33 v. Chr. besetzen ließ. Das war vermutlich auch schon eine Reaktion auf die Politik des Antonius, der 36 v. Chr. die ägyptische Königin Kleopatra geheiratet und damit römische Interessen aufgegeben hatte. So kam es zum Krieg, der z. T. auf dem Balkan geführt wurde und den Octavian gewann. Nach seinem Sieg gründete er römische Kolonien in Dyrrhachium, Byllis und Buthrotum, weil er viele seiner Veteranen versorgen musste und darüber hinaus durch diese Ansiedlungen die römische Herrschaft absichern konnte. Verwaltungstechnisch ordnete er das Gebiet 27 v. Chr. neu, indem er die Provinz Illyricum unter Einschluss Dalmatiens und Pannoniens schuf.
Roms Herrschaft war keineswegs gerne gesehen. Im Jahr 6 n. Chr. brach der Aufstand des Bato aus, der weite Teile Illyriens ergriff. Danach kehrte weitgehend Ruhe ein.
Zu Anfang des 4. Jhs. n. Chr. erforderte die politische Gesamtsituation im Römischen Reich die Neuorganisation der staatlichen Strukturen. Aus der unter Diokletian entstandenen Präfektur Illyricum sollten die Provinzen Epirus Vetus, Epirus Nova und Praevaliens entstehen.