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Kapitel 10

Tägliche Erneuerung des inneren Menschen

Unser äußerer Mensch verfällt jeden Tag. Das passiert automatisch. Es ist jedoch Gottes Wille, dass auch unser innerer Mensch jeden Tag erneuert wird (2. Korinther 4,16). Aber das geschieht nicht automatisch.

Die meisten Christen werden nicht jeden Tag erneuert, weil sie das Eine nicht tun, was wir nach Jesu Worten jeden Tag tun sollten – unser Kreuz auf uns zu nehmen (Lukas 9,23). Am inneren Menschen erneuert zu werden bedeutet, in zunehmendem Maße im Inneren am Leben Jesu teilzuhaben. Dies kann nur geschehen, wenn wir täglich das Sterben Jesu in unserem Leib tragen (2. Korinther 4,10). Jeder einzelne Tag hat seine Schwierigkeiten, Prüfungen und Versuchungen (wie Jesus in Matthäus 6,34 sagte). In diesen Prüfungen sollen wir das Kreuz tragen und unserem eigenen Ich sterben, damit jede Versuchung etwas Herrlichkeit für uns hervorbringt.

Es ist nicht Gottes Wille, dass wir ein Leben voller Höhen und Tiefen führen (manchmal sind wir auf dem Berggipfel und manchmal in der Depression). Er möchte, dass sich unser Leben nur stetig nach oben bewegt – indem der innere Mensch ständig erneuert wird. So müssen wir unseren Blick ständig danach ausrichten, bei jeder Gelegenheit, die sich uns jeden Tag bietet, das Sterben Jesu in uns zu tragen. Wir können göttliches Leben nicht von der ‚Begeisterung‘ bei Versammlungen und Konferenzen erhalten. Viele täuschen sich selbst, indem sie meinen, geistlich geworden zu sein, weil sie während einer Versammlung oder während einer Konferenz emotional aufgewühlt wurden. Aber Wachstum kommt nicht daher, dass man bloß Versammlungen und Konferenzen besucht. Wachstum kommt daher, dass man in der gewöhnlichen Plackerei des täglichen Lebens treu das Kreuz trägt. Aber da wir jeden Tag Versuchungen begegnen, haben wir die Möglichkeit, jeden Tag erneuert zu werden.

Wir müssen also jeden Tag versuchen, ohne Murren und Klagen zu leben, in einfacher Treue zum Herrn in den täglichen Versuchungen, indem wir anerkennen, dass unser Leben nicht uns gehört (damit wir damit tun, was wir wollen), sondern dass unser Leben dem Herrn gehört, weil Er uns geschaffen und erkauft hat. Dann werden wir täglich Erneuerung erfahren. Aber genauso wie der Verfall unseres Leibes nicht jeden Tag erkennbar ist, sondern nur nach einer gewissen Zeitspanne, genauso wird die Erneuerung des inneren Menschen erst nach einigen Jahren erkennbar sein. Aber die Erneuerung selbst wird jeden Tag stattfinden, wenn wir treu sind (2. Korinther 4,16). Seid also in den kleinen und großen Dingen treu. Ihr werdet am Ende erkennen, dass es die Sache wert war, euer Fleisch gekreuzigt zu haben (Galater 5,24), Gott an erste Stelle gesetzt und völlig für Ihn gelebt zu haben.

Kein ewiges Bedauern

Ich möchte euch vor Gott die Wahrheit sagen: Ich habe nie gewollt, dass irgendeiner von euch, meine Söhne, in dieser Welt groß und wohlhabend wird – denn ich sehe deutlich, dass das alles Müll ist. Ich habe nur gewollt, dass ihr alle ein gottgefälliges Leben führt, die Gemeinde baut und Seinen vollkommenen Plan für euer Leben erfüllt – sei es in Indien oder sonst wo auf der Welt. Ich bete, dass Gott euch befähigen möge, dass sich das Verlangen meines Herzens erfüllt.

Ich sehe so klar, wie es für jene Menschen in der Ewigkeit sein wird, die Gottes Bestes in ihrem irdischen Leben verpassen. Sie werden Millionen von Jahren des Bedauerns haben, weil sie Gott nicht ihre Herzen, ihre Leiber und ihren Willen vollständig hingegeben haben – denn sie werden im Himmel klar sehen, wie sehr der Herr sie geliebt hat und alles, was Er für sie erlitten hat.

Vergesst nie eure „Reinigung von euren früheren Sünden“ (2. Petrus 1,9), denn nur wenn ihr erkennt, dass „euch viele Sünden vergeben wurden, könnt ihr viel Liebe erweisen“ (Lukas 7,47). Es wird leicht sein, ein Pharisäer zu werden, wenn ihr jemals vergesst, wie viel euch Gott vergeben hat – sowohl vor als auch nach eurer Bekehrung. Wie Paulus sehe ich mich selber als „den größten aller Sünder“ an (1. Timotheus 1,15). Ich empfinde, dass ich völlig unwürdig und der schlimmste Mensch war, als Gott mich auflas und entschied, mir einen Dienst zu geben. Und ich habe immer noch nicht genug getan, um Ihm zurückzuzahlen, was Er für mich getan hat.

Hier ist ein wunderschönes Gedicht, wie es für viele vor dem Gerichtsthron Christi sein wird:

„Wenn ich am Richterstuhl Christi stehe,

und Er mir Seinen Plan für mich zeigt;

den Plan meines Lebens, wie er hätte sein können,

hätte Er Seinen Willen bekommen, und ich sehe –

wie ich Ihn hier blockiert und wie ich Ihn dort gehemmt habe,

und meinen Willen nicht aufgeben wollte.

Wird es Betrübnis in den Augen meines Erlösers geben –

Betrübnis, obwohl Er mich immer noch liebt?

Er wollte mich reich machen, und ich stehe arm da,

von allem außer Seiner Gnade entblößt,

während mein Gedächtnis wie ein Gejagter rennt,

auf den Wegen, die ich nicht mehr zurückgehen kann.

Dann wird mein trostloses Herz fast brechen,

mit den Tränen, die ich nicht vergießen kann.

Ich werde mein Gesicht in meinen leeren Händen verbergen,

ich werde mein ungekröntes Haupt senken.

Herr der Jahre, die mir noch verbleiben,

ich lege sie in Deine Hand.

Nimm mich, zerbrich mich und forme mich,

nach dem Muster, das Du geplant hast. (Annie Johnson Flint)

Gebet und Gottes Wort – Waffen unserer „Kriegsführung“

Ihr könnt Dinge, die um euch herum passieren, durch Gebet verändern. Versucht es und seht, was Gott für euch tun wird. Gott wird andere Menschen nicht vom Sündigen abhalten – denn Er hat einem jeden einen freien Willen gegeben. Er wird mit Sicherheit verhindern, dass wir durch die Handlungen dieser anderen in Versuchung geraten, die wir nicht überwinden können.

Die Hoffnung, die Gott uns durch das Evangelium gegeben hat ist, dass wir vollständig von dieser elenden Natur Adams in unserem Fleisch errettet werden, die uns dazu bringt, dem Gesetz der Sünde zu dienen (Römer 7,25). Wenn wir jedes Mal trauern, wenn wir in Sünde fallen, ist das ein Schrei, den Gott von uns hört, dass wir es satthaben, dem Gesetz der Sünde zu dienen. Dann wird ein gerechter Gott eines Tages unser Schreien hören und uns vollständig erlösen – so wie Er die Israeliten aus Ägypten befreite, als sie über ihre Knechtschaft seufzten und zu Ihm schrien (2. Mose 2,23-25).

Diese Hoffnung ist der Anker, den unsere Seele „innerhalb des Vorhangs“ (in der unmittelbaren Gegenwart Gottes) hat, wo Jesus uns als unser Vorläufer vorausging (Hebräer 6,19-20). Daher weigern wir uns, entmutigt zu werden. In all den Stürmen und Höhen und Tiefen des Lebens hält unser Anker in Gottes Gegenwart. Ich bete, dass ihr diesen Anker der Hoffnung haben werdet, um euer Leben stabil zu halten, wenn Satan euch auf subtile Weise angreift.

Jedes Mal, wenn wir durch irgendeine Furcht oder Angst versucht werden, ist es gut, eine Schriftstelle wie diese zu zitieren: „Der Herr hat gesagt: ‚Ich will dich nicht aufgeben und dich niemals verlassen‘“ (Hebräer 13,5), oder „Wenn ich auch in der Finsternis sitze, so ist doch der Herr mein Licht“ (Micha 7,8). Jesus selbst hat Satan überwunden, indem Er die Heilige Schrift zitierte. Gott lässt zu, dass wir auf dem Gebiet von Furcht genauso versucht werden, wie Er es zulässt, dass wir auf dem Gebiet von Sex versucht werden – damit wir überwinden können. Freut euch, wenn ihr versucht werdet, denn dann könnt ihr Pluspunkte sammeln, dass ihr einen weiteren Lehrgang bestanden habt! Und auf diese Weise werdet ihr in der Lage sein, auf diesem Gebiet in der Zukunft ein Mini-Vorläufer für andere zu sein. Alles, was Gott in unserem Leben zulässt, dient dem Zweck, uns für einen künftigen Dienst für andere Menschen vorzubereiten.

Denkt an das Beispiel von Eleasar, einem von Davids mächtigsten Soldaten (2. Samuel 23,9-10). Er verachtete die Philister, als alle anderen Israeliten wegrannten. Am Ende des Kampfes konnte er seine Finger nicht mehr öffnen, weil seine Hand das Schwert so viele Stunden lang festgehalten hatte – „seine Hand klebte am Schwert“. Als die anderen Israeliten seinen Sieg sahen, kamen sie zurück. Das ist für euch ein gutes Beispiel, dem ihr folgen sollt – dass Gottes Wort so fest in eurem Verstand haften bleibt, dass ihr es nicht loslassen könnt und mit Jesus steht und an dem Territorium (in eurem Leib) festhaltet, das auf Golgatha für Gott erkauft wurde. Auf diese Weise werdet ihr rückfällige Christen herausfordern, ebenfalls zu Gott zurückzukehren.

An Gottes Herrlichkeit teilhaben

Satan hat sogar den Gläubigen den Sinn verblendet, dass sie nicht ALLES sehen, was im wunderbaren „Evangelium von der Herrlichkeit Christi“ enthalten ist (2. Thessalonicher 2,14) – die gute Nachricht, dass jedes Teil unserer Persönlichkeit in das Ebenbild Christi verwandelt werden kann. Der Ausdruck, „das Heil unserer Seelen“ (1. Petrus 1,9) bedeutet in Wirklichkeit die Verwandlung unserer Persönlichkeit (unserer Seele) von ihren adamitischen Einstellungen und Eigenschaften in christusähnlichen Charakter – nicht bloß äußerliches christusähnliches Verhalten, sondern Verwandlung in einen Charakter, der aus der Tiefe der eigenen Persönlichkeit fließt – eine echte Veränderung.

Wir können herausfordernde Botschaften hören und vorübergehend aufgewühlt sein. Aber erst wenn unsere Augen geöffnet werden, um die Herrlichkeit zu sehen, wie Christus zu werden, werden wir beginnen, die Dinge ernst zu nehmen. Es gibt eine Herrlichkeit, an der wir teilhaben können, wenn wir in Versuchungen so treu sind wie Jesus es war. Der Beweis dafür, dass wir diese Herrlichkeit gesehen haben, besteht darin, dass wir uns schnell vor Gott demütigen, schnell bei Menschen entschuldigen, die wir verletzt haben, schnell vor der Versuchung fliehen und eifrig bestrebt sind, Gemeinschaft mit den Gottesfürchtigen zu suchen. Gläubige, die auf diesen Gebieten langsam und träge sind, haben diese Herrlichkeit noch nicht gesehen.

Jede Sünde beginnt in den Gedanken. Erst viel später manifestiert sie sich äußerlich. Wenn wir also in unseren Gedanken untreu sind, werden wir eines Tages auch äußerlich straucheln. Ebenso erlangen wir die Herrlichkeit zuerst in unserem inneren Gedankenleben. Es mag Jahre dauern, bis sich diese Herrlichkeit in unserem äußerlichen Leben manifestiert. Dies fordert uns heraus, allezeit vor Gottes Angesicht (in Seiner Gegenwart) zu leben – und nicht zu versuchen, Menschen zu beeindrucken. Aber um des Herrn willen müssen wir stets darauf bedacht sein, vor allen Menschen ein gutes Zeugnis zu bewahren.

Ihr mögt oft an einem Ort sein, wo ihr zwischen einer Perle mit dem höchsten Preis und einer Perle mit einem geringeren Preis wählen müsst. Satan mag euch eine bestimmte Herrlichkeit dieser Welt anbieten, wenn ihr eure Knie nur ein bisschen vor ihm beugt. Auch Jesus wurde auf diese Weise versucht. Die Dinge, die Satan euch anbietet, werden sicherlich eine gewisse Anziehungskraft für das Fleisch haben. Aber an diesem Punkt wird Gott euch prüfen, um zu sehen, ob ihr willig seid, um Seines Namens willen etwas Irdisches aufzugeben. Es passiert leicht, dass irgendeine Aktivität zu einem Götzen wird, wenn sie euch von Gott wegbringt. Was ihr dem Herrn anbietet, muss euch etwas kosten – und darf niemals etwas Billiges sein. Erst wenn ihr Ihm etwas Kostbares gebt, beweist ihr, dass ihr den Herrn wirklich mehr als alles andere auf der Welt liebt.

Oft erkennen wir nicht, welch ein wunderbares Geschenk Gottes eine gute Gesundheit ist – bis wir andere sehen, die sie nicht haben. Es gibt Tausende von Dingen, die in unserem Körper schiefgehen können. Und doch sind sie in Gottes wunderbarer Gnade nicht schiefgegangen. Dankt Gott stets für die Gnade, dass er euch einen gesunden Körper gab – einen, mit dem ihr Gottes Willen tun und Ihn verherrlichen könnt.

Hört, meine Söhne!

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