Читать книгу Hört, meine Söhne! - Zac Poonen - Страница 36
ОглавлениеWenn der Herr selbst für euch nicht das Kostbarste ist, dann wird ein Vorhang zwischen Ihm und euch kommen, der eure Sicht auf Ihn blockiert (2. Korinther 3,14-16). Dieser Vorhang ist im Grunde „das Fleisch“ (Hebräer 10,20). Aber praktisch gesehen ist es die Verbundenheit des Fleisches mit etwas Irdischem – irgendeinem Menschen oder irgendeinem materiellen Besitz oder eurem Beruf usw. Es könnte sogar die Bibel selbst sein, die für eure Erkenntnis des Herrn ein Hindernis werden kann (siehe 2. Korinther 3,14). Bibelwissen, das nicht zu wachsender Hingabe an Christus führt, ist eine Verführung. Es wird Stolz und Pharisäertum fördern.
Gott ist auf euren Geist eifersüchtig (Jakobus 4,5) und trachtet danach, euch in einer ausschließlichen Liebe für Ihn zu bewahren („Ihr müsst den Herrn, euren Gott, von ganzem Herzen lieben“), denn nur dann könnt ihr andere auf eine reine Art und Weise lieben. Sonst wird sogar eure Liebe für andere selbstsüchtig sein.
Wenn wir miteinander Brot brechen, wie es Jesus geboten hat, erinnern wir uns daran, dass es dem Vater gefiel, Ihn zu zerschlagen (Jesaja 53,10). Weil sich Jesus dieser Zerschlagung völlig unterstellte, hat Er Satan völlig zermalmt. Das ist auch für uns der Weg, den wir gehen sollen. Wenn ihr also zulasst, dass Gott euren Eigenwillen vollständig bricht (nicht eure Persönlichkeit, denn Gott wird diese nie brechen), dann werdet ihr Macht über Satan haben, so dass dieser unter euren Füßen zertreten wird (Römer 16,20). Der Grund, warum Viele im christlichen Leben nicht wachsen oder den Satan überwinden liegt darin, dass sie nicht zulassen, dass Gott ihren starken Eigenwillen in den Zeiten bricht, in denen sie von Menschen oder durch Umstände versucht werden. In solchen Zeiten blendet Satan sie für die herrliche Tatsache, dass Gottes Wille für ihr Leben so viel besser ist als ihre eigene Wahl, so wie Licht besser als Finsternis ist. Ihr müsst euch stets daran erinnern, dass ihr berufen worden seid, hier auf Erden so wie jene zu leben, die mit dem Herrn Jesus in himmlische Regionen versetzt wurden. Auf diese Weise werdet ihr Satan und alle Dinge unter euren Füßen haben.
Erinnert euch jedes Mal, wenn ihr beim Brotbrechen den Kelch trinkt, daran, dass ihr unbewusste Sünden habt, die durch das Blut Jesu gereinigt werden müssen – und dafür müsst ihr zuerst allen anderen vergeben. Ihr müsst in dem Licht wandeln, das Gott euch gibt und alle Sünden bekennen, die euch bewusst sind. Dann werdet ihr vollständig gereinigt werden (1. Johannes 1,7.9).
Erinnert euch auch daran, dass Jesus Sein Blut vergoss, indem Er der Sünde bis aufs Blut (bis zum Tode) widerstand (Hebräer 12,4). Wenn ihr also diesen Kelch trinkt, bezeugt ihr, dass ihr gegenüber der Sünde auch dieselbe Einstellung haben möchtet, die Er hatte.
Was wir in unseren Herzen glauben, muss mit unserem Mund bekannt werden (Römer 10,9-10). Die Worte, die ihr zu anderen sprecht, (ob in einer Versammlung der Gemeinde oder in privaten Gesprächen), müssen stets Worte des Glaubens und dürfen niemals Worte der Entmutigung oder des Unglaubens sein. Ihr müsst in den Versammlungen der Gemeinde euren Glauben (und nicht eure Sünden) bekennen. Viele sind unweise und bekennen in den Versammlungen ihre Sünden. Das wird oft getan, nur um zu zeigen, dass sie demütige Geschwister sind. Das ist Trachten nach Ehre. Das Bekennen der Niederlagen in der Öffentlichkeit wird bloß Satan verherrlichen! Die Worte, die ihr redet, müssen stets Worte des Glaubens und der Hoffnung sein – dass Gott bewirken wird, dass es euch besser gehen wird, auch wenn es euch zur jetzigen Zeit nicht gut geht.
Durch das Wort eures Zeugnisses könnt ihr Satan überwinden, so wie Jesus es getan hat (siehe Offenbarung 12,11). Öffnet daher euren Mund und sagt zu Satan mit Mut und Zuversicht:
dass die Sünde nicht über euch herrschen wird (Römer 6,14);
dass Gott niemals zulassen wird, dass ihr über euer Vermögen geprüft und versucht werdet (1. Korinther 10,13);
dass Gott bewirken wird, dass ALLE Dinge zu eurem Besten dienen (Römer 8,28);
dass Gott euch niemals verlassen oder versäumen wird (Hebräer 13,5-6);
dass ihr, selbst wenn ihr fallt, wieder aufstehen werdet (Micha 7,8);
dass Satan ein Lügner ist (Johannes 8,44), der vom Herrn Jesus am Kreuz besiegt wurde (Hebräer 2,14);
andere solche Worte Gottes.
Gott möchte, dass Ihr Söhne und nicht Knechte (Diener) seid. Ein Knecht denkt nur an das Minimum, das er für seinen Herrn tun muss. Ein Sohn denkt jedoch an das Maximum, das er für den Vater tun kann. Das ist einer der Hauptunterschiede zwischen dem Geist des alten und dem Geist des neuen Bundes (siehe Galater 4,7).
In der christlichen Welt wird ein „Diener Gottes“ für eine größere Person gehalten als ein „Sohn Gottes“. Das ist lächerlich – denn in keinem Haus hat ein Diener eine höhere Position inne als ein Sohn! Unter dem alten Bund waren die Israeliten Knechte, aber jetzt sind wir Söhne (Johannes 15,15; Galater 4,7). Wir können jetzt alle, als Seine Söhne, wahre Diener des Herrn sein.
Gottes Verheißung im Alten Testament war: „Wer mich ehrt, den will ich wieder ehren“ (1. Samuel 2,30). Jesus erweiterte das mit den Worten: „Und wenn jemand mir dient, so wird ihn mein Vater ehren“ (Johannes 12,26). Dort erklärte Jesus, was es bedeutete, Ihm zu dienen. Er sagte, dass jene, die Ihm dienen, Ihm nachfolgen müssen – und das bedeutet, in die Erde zu fallen und zu sterben, so wie Er es tat (Johannes 12,24), und unser Leben in dieser Welt zu hassen, so wie Er es tat (Vers 25). Solche Gläubige werden wahre Söhne, die dem Herrn dienen, und die vom Vater geehrt werden (Vers 26). Wenn wir wirklich darauf erpicht sind, von Gott geehrt zu werden, werden wir mit Freude diesen Weg gehen. Als Jesus dort davon sprach, unser ‚Leben‘ zu hassen, dann bezog er sich auf unser selbstzentriertes Leben (unser Ich-Leben) und auf unseren Eigenwillen. Jesus hatte auch einen eigenen Willen – aber Er hasste ihn und tat ihn niemals (siehe Johannes 6,38). Es ist unmöglich, Jesus zu folgen, wenn wir diesen unseren Eigenwillen nicht hassen und verleugnen, genauso wie es Jesus tat. Wenn wir versuchen, unser selbstzentriertes Leben und dessen weltliche Interessen zu erhalten, dann werden wir es eines Tages gewiss verlieren. Aber wenn wir willig sind, es jetzt völlig aufzugeben, werden wir stattdessen ewiges Leben erhalten (Vers 25). Wer diesen Weg geht wird vom Vater geehrt.
Ich möchte euch jetzt den Unterschied erklären zwischen ‚lästern‘ (schlecht über andere reden) und ‚anderer Meinung zu sein‘. Paulus war nicht nur anderer Meinung als Petrus, sondern schrieb auch etlichen unreifen Christen in Galatien über seine Uneinigkeit (Galater 2,11-21). Falls entweder Paulus‘ Meinungsverschiedenheit oder sein Schreiben darüber Sünde waren, dann müsste man den Heiligen Geist selbst der Sünde anklagen, weil Er Paulus inspiriert hat, einen solchen Abschnitt der Heiligen Schrift zu verfassen! Im Gegenteil, dieser Abschnitt lehrt uns, dass Gott nicht möchte, dass irgendjemand von uns ein gedankenloser Zombie oder feiger Kompromisse-Macher ist, wenn es um die Wahrheiten in Gottes Wort geht. Mein Gebet ist, dass keiner von euch, meine Söhne, jemals ein Zombie oder Feigling sein wird. Gleichzeitig dürft ihr zu keinem Menschen jemals lieblos oder gegenüber irgendeiner von Gott eingesetzten Autorität rebellisch sein. Gott kann niemals diejenigen gutheißen, die Seine Kinder richten oder jene, die gegen Seine Repräsentanten rebellieren.
Ich habe in meinem Leben eine Reihe von christlichen Gruppen verlassen – weil ich empfand, dass sie Gott begrenzten und nicht den ganzen Ratschluss Gottes verkündigten. Aber ich achtete darauf, gegen keine von ihnen eine lieblose Einstellung zu haben. Das ist das Einzige, worauf ihr achten müsst. Denkt bloß daran, was unser Schicksal als Familie gewesen wäre, wenn ich nicht nach meinen Überzeugungen gehandelt hätte. Wir würden heute alle in irgendeiner toten Glaubensgemeinschaft sein! Aber Meinungsverschiedenheiten dürfen nie zu Respektlosigkeit führen. Das ist die Lehre von Römer 14, die in unserem Leben zu einer Realität werden muss.
Ich hoffe, ihr könnt in einem Geist der Demut zu den Versammlungen in den Gemeinden gehen, die ihr dort besucht und die bohrenden Fragen ignorieren, die Wichtigtuer euch dort stellen mögen, um ihre Neugier zu befriedigen. Gebt auf keine dieser Fragen eine Antwort. Wir gehen in erster Linie zu den Versammlungen, um Gott zu begegnen; und wenn wir mit demütigen, aufnahmebereiten Herzen hingehen, wird uns Gott bestimmt begegnen und zu uns sprechen. Aber es ist unmöglich zu vermeiden, sich mit unreifen Gläubigen mit ihrer pharisäischen Neugier zu treffen. Solche Leute findet man überall. Wir müssen eine reife Einstellung entwickeln und die Irritationen überwinden, die ihre Worte auslösen mögen, indem wir sie ignorieren. Es gibt einige unreife Christen, die stets darauf erpicht sind, euch geistlich zu überprüfen – jedes Mal, wenn sie euch treffen! Ihr müsst ihre Fragen ignorieren und mit Weisheit und Demut antworten. Die Welt ist voller Wichtigtuer. Um ihnen zu entkommen, werdet ihr diese Welt verlassen und in den Himmel kommen müssen! Aber ihr braucht euch von ihnen nicht beunruhigen zu lassen, ihr könnt ihre Kommentare ignorieren und sie lieben. Dann werdet ihr Überwinder sein. Ihr müsst eure Sicherheit immer in Gott allein finden.
Denkt auch daran, dass ehrlich sein nicht bedeutet, dass ihr anderen von eurem Versagen oder von euren Problemen, denen ihr gegenübersteht, erzählen müsst. Das wäre so töricht, wie jemandem eure detaillierte Krankengeschichte zu geben, wenn er eine einfache Frage wie „Wie geht es dir?“ stellt. Ihr könnt ruhig bleiben. Ihr habt mich oft sagen hören, dass die Meinungen von Menschen nur für den Mülleimer taugen. Lebt also nie, um Menschen zu gefallen.
Es war gut, von euren Kämpfen zu hören. Ein Krieg besteht aus vielen Schlachten. Und selbst wenn einige Kämpfe hier und da verloren werden, bedeutet das nichts. Der Krieg kann noch immer gewonnen werden. In der Tat, ihr werdet gewinnen. Ihr müsst diese Hoffnung bekennen. Wer Gott ehrt, der wird von Gott geehrt werden. Leute, die unmoralisch sind und um euch herum in Sünde leben, werden sich über euch aufregen, weil ihr für Gott einsteht und weil eure Reinheit ihre Sünde aufdeckt. Auf diese Weise werdet ihr zum Licht der Welt (Matthäus 5,16), das die Finsternis aufdeckt.
Sowohl eure Mama (als sie eine Studentin am Medizinische College war) und ich (als ich bei der Marine war), mussten einen Stand für den Herrn einnehmen, wenn es darum ging, Partys zu besuchen – und wir haben beide gelebt, nicht bloß um zu sehen, dass Gott uns ehrt, weil wir für Ihn einstanden, sondern auch um Gott zu danken, dass Er uns in unseren Jugendjahren vor vielen Sünden, Torheit und Rückfälligkeit bewahrt hat.
Wenn unsere seelischen Gefühle schwanken, müssen wir die Gewohnheit entwickeln, zu unseren Gefühlen, Lüsten und zu Satan das Wort unseres Zeugnisses zu sprechen, indem wir Gottes Wort etwa wie folgt bekennen: „Gott ist immer noch auf dem Thron. Meine Sünden sind alle vergeben und gereinigt. Gott sieht mich so, als ob ich niemals gesündigt hätte. Die sichtbaren Dinge sind alle zeitlich. Alle Dinge werden zu meinem Besten dienen. Satan wurde am Kreuz dauerhaft besiegt. Ich werde siegreich sein, egal durch wie viele Höhen und Tiefen ich gehen mag – weil Gott auf meiner Seite ist.“
Wie Paulus sagt: „Wir mögen niedergeschlagen werden, aber wir gehen nicht k.o.“ (2. Korinther 4,9; JBP). Wir stehen wieder auf, bevor wir bis 10 angezählt werden und machen weiter, um den Kampf gegen Satan zu gewinnen. Wir können einen oder zwei Kämpfe verlieren, aber werden schließlich doch den Krieg gewinnen! Eine solche Einstellung bewirkt, dass unser Geist ständig Kurs nach oben nimmt, obwohl unsere Gefühle nach oben oder nach unten gehen mögen. Möge es bei euch allezeit so sein. Lebt in eurem Willen (in eurer Entscheidung, Jesus nachzufolgen), und nie in euren Gefühlen. Die Richtung, in die euer Wille gesetzt ist, bestimmt, was ihr sein werdet.