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2 Logik und Wahrscheinlichkeit 2.1 Relative Häufigkeiten

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Inwiefern ist denn das Spiel schlechter als irgendeine andere Art Geldgewinn, als zum Beispiel – nun, sagen wir, der Gewinn im Handel? Allerdings gewinnt hier von hundert nur einer und neunundneunzig verlieren. Aber was geht das mich an? FJODOR M. DOSTOJEWSKI: Der Spieler

Menschen haben mit der Abschätzung von Wahrscheinlichkeiten große Probleme. Sie folgen intuitiv plausiblen, aber fehlerhaften Regeln, die konsequenterweise zu falschen Schlussfolgerungen führen. Ein eindrückliches Beispiel hierfür liefert die so genannte „Base Rate Fallacy“, die im folgenden Absatz erklärt wird. Zur Relevanz dieses Entscheidungsdefekts gibt es eine etwas überspannte Debatte. In Frage steht, ob Menschen der Base Rate Fallacy tatsächlich immer unterliegen. Diese Auffassung hat eigentlich nie jemand ernsthaft vertreten. Menschen sind den Begrenzungen ihres Verstandes und den intuitiv sich aufdrängenden Denkimpulsen nicht hilflos ausgeliefert, man kann den richtigen Umgang mit Wahrscheinlichkeiten lernen und man kann darüber reflektieren, ob die Schlussfolgerungen, die eine Situationsbeschreibung nahezulegen scheint, tatsächlich richtig sind. Dessen ungeachtet bleibt es ein wichtiges Anliegen, verstehen zu wollen, warum Menschen so häufig ihren falschen statistischen Intuitionen und nicht den richtigen Regeln der Wahrscheinlichkeitstheorie folgen (KAHNEMAN/TVERSKY 1996).

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