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XIII. Naturgemälde des westlichen Abfalls des Hochlandes von Neu-Spanien

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Diese Karte sowie XIV und XVI sind nach denselben Grundsätzen entworfen, die ich bei Gelegenheit der vorigen entwickelt habe. Dasselbe Stück Land, dessen Vertikal-Projektion auf der XIII. zu sehen ist, stellt die V. in Horizontal-Projektion dar. Doch haben Profil und Grundriß nicht ganz einerlei Maßstab; auf dem Profil XIII ist er um ein Viertel größer als auf dem Grundriß V. Besondere Gründe haben mich zu dieser Ungleichförmigkeit gezwungen. Die Aufrisse XIII und XIV haben darum einerlei Maßstab, damit man sie zusammensetzen könne: dann stellt eine einzige Karte das ganze Land zwischen dem Atlantischen Ozean und der Südsee dar und zeigt dem Geognosten [hier dem Geographen] auf einen Blick die sonderbare Gestalt des ganzen Landes. Hingegen mußte ich der Karte No. V weniger Ausdehnung geben, als bei dem großen Maßstab von IX erforderlich gewesen wäre. Um die Skizzen zu gebrauchen, die ich in einer Strecke von fast 3 Grad auf der Reise von der Westküste bis zur Hauptstadt von Neu-Spanien entworfen hatte, mußte ich meine Zeichnung auf einen sehr kleinen Maßstab reduzieren, der sich zu dem der neunten Karte verhält wie 3 zu 4.

Für diejenigen Personen, welche die beiden Vertikal-Skalen, auf denen die Höhe des Puy-de-Dôme und Vesuv markiert sind, ausschneiden wollen, um die Profile XIII und XIV zusammenzusetzen, muß ich bemerken, daß die Projektionspläne dieser Profile sich im Mittelpunkt von Meares fast in einem rechten Winkel schneiden. Die mittlere Richtung des ersten Aufrisses, welcher selbst wieder aus verschiedenen Flächen besteht, geht von Ost nach West; die mittlere des zweiten Aufrisses, nämlich des Wegs von Mexico nach Acapulco, von SSW nach NNO53. Wenn man den ersten Aufriß verlängerte, so würde er etwa durch Pátzcuaro und Zapotlán nach der Stadt La Purificación gehen, gegen Westen aber zwischen dem Cap Corrientes und dem Hafen La Sandad an die Südsee reichen. Da Neu-Spanien in dieser Richtung sehr an Breite zunimmt, so würde der Abfall der Kordilleren des Tals von Tenochtitlan gegen die Ebenen der Intendanz Guadalajara doppelt so lang sein wie auf XIII der Weg von Mexico nach Acapulco. Die barometrischen Messungen, die ich zwischen Valladolid, Pátzcuaro, Ario und Ocámbaro angestellt habe, beweisen, daß, wenn man diesen Querdurchschnitt nach der Richtung der Parallelen von 19 oder 20 Grad zeichnen wollte, das Zentralgebirge 60 Meilen lang von Mexico die Höhe von 1000 Toisen behalten würde, da hingegen in der Richtung der Platte No. XIII das Gebirge diese Höhe nicht mehr erreicht, sobald man aus dem Tal von Tenochtitlan sich nach SSW wendet.

Ungeachtet dieser Abweichung in der Richtung glaube ich doch nicht, daß ein gerade von Osten nach Westen, von Veracruz nach dem kleinen Hafen Navidad gehender Aufriß eine richtigere Idee von der geognostischen Konstitution Neu-Spaniens geben könnte als die Zusammensetzung meiner zwei Profile XIII und XIV. Sich davon zu überzeugen, darf man nur die wahre Richtung der Kordillere von Anáhuac betrachten. Das Zentralgebirge läuft von der Provinz Oaxaca bis Durango von SO nach NW. Folglich darf die Projektionsfläche, um senkrecht auf der Längen-Achse der Kordillere zu stehen, nicht parallel mit dem Äquator, sondern von NO nach NW laufen. Bedenkt man die sonderbare Struktur und die Grenzen des Gebirgsstocks, so wird man sogar finden, daß meine zwei Aufrisse XIII und XIV zusammengesetzt ein vollkommeneres Bild von der Gestalt des Landes geben, als man glauben sollte. In dieser gebirgigen Gegend zwischen dem 19. und 20. Grad der Breite ist keine Spur eines eigentlichen Gebirgskammes. Hier findet man keine von den parallelen Gebirgsketten, welche die Geologen überall in ihren Werken annehmen und welche die Geographen in ihren Karten des Alten und Neuen Kontinents sehr willkürlich als Reihen hoher Dämme abbilden. Die Kordillere von Anáhuac wird gegen Norden breiter; darum sind die geneigten Flächen, welche die östlichen und westlichen Abfälle bilden, in der mittleren Richtung nicht miteinander parallel. Diese Direktion geht fast nördlich und südlich längs der Küsten des Mexicanischen Meerbusens, hingegen südöstlich und nordöstlich entgegengesetzt der Küste des Großen Ozeans. Daraus folgt, daß Profile, welche senkrecht auf der Linie des Abfalls stehen sollen, nicht in derselben Projektionsfläche liegen können.

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