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XVIII. Plan des Hafens von Acapulco

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Dem Handel Neu-Spaniens stehen nur zwei Wege zur Ausfuhr offen, Veracruz und Acapulco. Aus Veracruz geht aller Verkehr mit Europa, mit der Küste von Caracas, mit Havanna, den Vereinigten Staaten und Jamaika; Acapulco ist der Mittelpunkt alles Handels mit der Südsee und Asien. Hier laufen die Schiffe ein, welche aus den Philippinen, aus Peru, Guayaquil, Panamá und von der nordwestlichen Küste von Amerika kommen.

Da ich im dritten Buch dieses Werks mit aller Genauigkeit die Wege beschrieben habe, welche nach Europa und Asien führen, dünkte es mir auch nötig, von den Häfen von Veracruz und Acapulco richtige Karten zu liefern. Man kann nicht zwei Seehäfen finden, welche einen größeren Kontrast darbieten. Der Hafen von Acapulco gleicht einem ungeheuren, durch Kunst ausgegrabenen Bassin; Veracruz verdient nicht einmal eine Reede genannt zu werden: Es ist nichts als ein elender Ankerplatz mitten zwischen Untiefen.

Der Plan von Acapulco, den ich liefere, ist nie gestochen worden, ob man gleich in Amerika mehrere Kopien davon hat. Er ist 1791 aufgenommen worden von den Offizieren der Korvetten Descubierta und Atrevida, welche von Malaspina kommandiert wurden. Ich vermute, daß die Zeichnung aus dem Madrider Depósito Hidrográfico kommt. Sie ist mit einem anderen, drei Schuh langen Plan von Malaspina, den ich im Jahr 1803 in Acapulco selbst gesehen habe, ganz übereinstimmend.

Meine Länge des Hafens Acapulco ist größer als diejenige, welche die ›Viage de la Sutil y Mexicana al estrecho de Fuca‹ angibt. Allein zufolge eines späterhin in den Cádizer astronomischen Almanach eingerückten Aufsatzes bleiben die Aufseher des Depósito Hidrográfico in Madrid gegenwärtig bei einer Position von Acapulco stehen, die westlicher als die meinige ist. Sie finden nämlich dieselbe Länge, welche mein Chronometer58 gab, indem ich Acapulco auf Mexico reduzierte und von den am 27. und 28. März 1803 beobachteten Monddistanzen abstrahierte.

Herr Espinosa findet Acapulco westlich von Paris, durch Übertragung der Zeit von San Blas 102° 17′ 21″, durch zwei zu gleicher Zeit in Acapulco, Greenwich und Paris beobachtete Jupitertrabanten 102° 24′ 15″ und durch acht mit den verbesserten Tafeln verglichenen Trabanten 102° 15′ 47″ oder im Mittel 102° 19′ 8″. Diese Länge nimmt auch Herr Antillon in der Analyse seiner Karte von Amerika an. Ferner beobachtete man, während die Expedition von Malaspina sich in Acapulco aufhielt, 1791 zwei Sternbedeckungen, für die in Europa keine korrespondierenden Observationen zu finden waren; der Fregattenkapitän Don Juan Tiscar berechnete sie nach Bürgs Tafeln. Durch die Okkultation vom 19. Februar fand er Acapulco 102° 9′ 45″, durch die vom 15. April 102° 35′ 45″. Distanzen des Monds von der Sonne, die vom 12. Februar genommen, aber gruppenweise berechnet worden sind, wobei der Ort des Mondes nicht durch die Observation eines Durchgangs durch den Meridian verbessert worden ist, gaben 102° 24′ 37″.

Alle diese auf ganz verschiedenen Wegen gemachten Bestimmungen geben eine Länge die ein wenig westlicher ist als diejenige, die sich bloß auf meine eigenen Beobachtungen gründet, und die ich in meinem Atlas angenommen hatte, ehe ich die interessante Abhandlung von Espinosa kannte. Es ist nicht zu leugnen, daß Sternbedeckungen allen andern Beobachtungen vorzuziehen sind, wenn sie von günstigen Umständen begleitet worden sind. Allein die Resultate der in Acapulco beobachteten Okkultationen von zwei Sternen des Löwen sind nach Herrn Tiscars Rechnung um 26′ und nach Herrn Oltmanns um 5′ im Bogen voneinander verschieden. Auch nahmen die spanischen Astronomen für den ersten Trabanten einen viel zu großen Fehler der Tafeln an, nämlich 35″ in Zeit: Durch Vergleich der Delambreschen Tafeln mit Observationen, welche vom Januar bis Mai 1791 gemacht worden sind, findet Herr Oltmanns den Fehler der Tafeln nur – 7″, 6 für die Immersionen und – 14″ für die Emersionen. Nach seiner Berechnung, die im zweiten Band unseres ›Recueil d’observations astronomiques‹ publiziert ist [2 Teile, Paris 1810], glaubt er, daß das wahre Mittel aus den Observationen der Malaspina-Expedition 102° 14′ 30″ ist und daß, wenn man unseren Beobachtungen nur den halben Wert zugestehen will, man doch die Länge von Acapulco auf 102° 9′ 33″ festsetzen kann; in diesem Fall wäre sie 3½ Minuten westlicher als in meinem mexicanischen Atlas. Man darf sich über diese Ungewißheit, die in Ansehung der Lage eines Hafens der Südsee herrscht, nicht wundern, wenn man bedenkt, daß noch vor wenigen Jahren die Länge von Amsterdam nicht um 3 bis 4 Minuten, sondern um den dritten Teil eines Grades ungewiß war.

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