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Kapitel 9

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An der Ostküste war es später Abend und die Dunkelheit kroch langsam von Osten her über die Landzungen, als sie von einem kleinen Privatflugplatz aus starteten. Dieser Flugplatz war nur den Jets von Milliardären vorbehalten, die hier in der Nähe ihre Landsitze hatten. Es gab keine Abfertigungsgebäude, da alle Reisenden mit Hubschraubern direkt bei ihren Jets landeten und nur umsteigen mussten. Das Gelände war von Army Fahrzeugen schwer bewacht. Die Soldaten lehnten gelangweilt in den Luken der gepanzerten Fahrzeuge und gar mancher hatte seinen Kopf auf seinen Arm und diesen auf sein schweres Maschinengewehr gestützt, damit er nicht einschlief, da hier so wenig los war. Doch das konnte Swietowsky nicht sehen, da ihr Hubschrauber direkt beim Jet von Tom Swallows landete. Der Jet war eine kleine und sehr wendige Northrop Tiger 1600, die für den Zivilbetrieb umgerüstet worden war. In der Militärversion war es ein kleines Aufklärungsflugzeug für die Langstrecke, wenn gerade kein Satellit vor Ort verfügbar war.

Sie waren sofort nach ihrer Ankunft am Flughafen gestartet, da die Maschine schon startklar am Vorfeld gestanden hatte. Der Jet war rasch durch die dichte Wolkendecke gestiegen und nun waren sie bereits über dem offenen Atlantik. Sie sahen die letzten rötlichen Strahlen der Sonne im Westen verblassen und flogen im Steigflug mit Kurs Nordost. An Bord waren Tom Swallows, oberster Chef von Union Arms, dem weltumspannenden Rüstungskonzern. Etzel Goldmann, der Privatsekretär von Tom Swallows, saß am Sitz neben ihm auf der anderen Seite des Kabinenganges. Hier gab es nur voluminöse Einzelsitze, die auch als Schlafliegen umgeklappt werden konnten. Dahinter saßen Adam Swietowsky, der Sicherheitschef und Anna Radakovic, die Dolmetscherin für Russisch. Denn Swallows wollte wissen, was seine Geschäftspartner auf russisch besprachen, wenn sie glaubten, er verstehe sie nicht. Offiziell reiste Radakovic als Sekretärin mit. Sie war aus Rumänien und sprach perfekt Russisch. Wie sie in die USA gekommen war, war ihr kleines Geheimnis. Sie war schlank, und sehr hübsch, wie Swietowsky festgestellt hatte. Sie konnte noch kein Dreißig sein und ihre dunklen Augen hätten ihm den Verstand rauben können, wenn er sich darauf eingelassen hätte. Im Moment war sie für ihn nur ein Sicherheitsrisiko, da er nicht wusste, wie sie nach USA gekommen war und weshalb sie das Vertrauen von Swallows besaß. Ein Sicherheitsrisiko mit verdammt schönen Beinen, musste Swietowsky zugeben.

Er ging im Geiste nochmals alle Details durch. Sie saßen zu viert in der vorderen Kabine. Dann kam die Lounge mit dem Esstisch und dahinter gab es ein kleines Schlafabteil mit Sanitärzellen und mit einem Doppelbett für den Boss, wenn der einmal in der Maschine übernachten musste. Ganz im Heck war die zweite Passagierkabine, zweite Klasse sozusagen. Hier waren acht kleinere Sitze, die jetzt nur von seinen drei Security Leuten und dem Chauffeur belegt waren. Vorne war nur mehr das Cockpit mit den beiden Piloten. Alles sicher und alles im Griff. Entspannt warf er einen Blick auf die kleine schwenkbare Konsole und ließ sich die Radarbilder anzeigen, die der Kopilot zu überwachen hatte. Nichts los in der Umgebung und im angrenzenden Luftraum. Die Kontrollleuchten der beiden kleinen Spider LuftLuft Raketen leuchteten in einem beruhigenden Grün. Die Raketen waren für alle Notfälle gedacht und jederzeit auf Knopfdruck abschussbereit. Er lehnte sich zurück und genoss weiter sein Abendessen. Anna Radakovic würdigte ihn keines Blickes und gab sich sehr unnahbar, während sie an der Rohkost knabberte, die ihr Abendessen darstellte.

Swietowsky überlegte, ob nach dem Essen vielleicht eine kleine Unterhaltung oder ein Flirt drin sein würde. Er war sich aber nicht sicher.

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