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Kapitel 6

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Während es in Köln langsam auf Mittag zuging, wälzte sich Adam Swietowsky noch genüsslich in seinem Bett, da er heute keinen Dienst hatte und es an der Ostküste noch früher Morgen war. Das schrille Summen seines HYCOS riss ihn aus dem Halbschlaf. In Sekundenbruchteilen war er hellwach. Das war ein Reflex aus seiner Zeit bei der Army. Er meldete sich korrekt, wie es sich gehörte, auch wenn es erst Vier Uhr dreißig war. Das wurde von ihm als Sicherheitschef schließlich erwartet.

Etzel Goldmann, der erste Privatsekretär von Tom Swallows war in der Leitung. Das hieß zumindest, dass es keinen Alarm gab, denn Goldmann war nicht auslöseberechtigt, wie Swietowsky wusste.

Vielmehr gab es eine erfreuliche Abwechslung. Swietowsky war ausgewählt worden, Tom Swallows als Security Leiter bei einem inoffiziellen Geschäftstermin nach Moskau zu begleiten. Moskau sei ein heißes Pflaster, da müsse man mit allem rechnen, hatte ihm Goldmann zu verstehen gegeben. Um wenig aufzufallen, würden sie nur den kleinen Privatjet nehmen und Adam hätte daher wenig Platz für besondere Sicherheitsausrüstungen. Noch dazu, wo sie bereits heute Abend starten und in der Nacht über den Atlantik nach Europa fliegen würden.

Swietowsky kippte einen starken Espresso aus seiner kleinen mobilen Powersoftdrink Maschine hinunter, als er sich Minuten nach dem Gespräch in die Vorbereitungen vertiefte und drei seiner Leute ebenfalls aus dem Bett scheuchte.

Die Ausrüstung musste zusammengestellt und kontrolliert werden. Er hatte sich die drei Besten seiner Leute aus seiner geheimen Leistungsliste gewählt, in der alle Stärken und Schwächen aller Wachleute penible aufgelistet waren. Drei war das absolute Minimum, das er brauchte, um die Sicherheit des Präsidenten gewährleisten zu können.

Dann ging er in die Cafeteria und gönnte sich ein kräftiges Frühstück mit Spiegelei und Speck, denn die nächsten Tage und Nächte würden sehr arbeitsreich werden. Für heute Vormittag stand auch noch der Security Check für das gesamte Anwesen an, den er entsprechend den Richtlinien gemeinsam mit seinem Stellvertreter machen musste, bevor er das Kommando an diesen übergeben durfte. Diese Checks hasste er, denn sie waren nur lästige Routine, völlig ohne Sinn und Mehrwert. Aber sie waren für alle US Landsitze ab einer bestimmten Größe vom nationalen Security Council vorgeschrieben. Bei Landsitzen im Ausland würde der Check sogar dreimal so lange dauern, tröstete er sich, als er sich über seine Portion Eier mit Speck hermachte und den heißen Kaffee aus dem Pappbecher schlürfte. Zu dieser frühen Stunde saß er noch fast alleine in der Cafeteria. Nur zwei junge hübsche Mexikanerinnen vom Reinigungsdienst saßen an einem der hinteren Tische und unterhielten sich leise. Verstohlen sahen sie manchmal herüber und flüsterten. Sie wussten nicht, wer er war, aber vor seiner Uniform vom Security Dienst hatten sie einen gehörigen Respekt.

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