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Monkey Mia

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Wir wollen nach Monkey Mia, einem sehr beliebten Touristenort. Dort kann man angeblich Delfine ganz nah am Strand beobachten. Normalerweise muss man den beliebten Campingplatz im Voraus reservieren. Das haben wir natürlich verpasst. Ich bete, dass wir dort trotzdem übernachten können. Nach einem kurzen Moment des Bangens erfahren wir, dass wir für diese Nacht auf dem Campingplatz schlafen dürfen.

Während wir unsere Campingmöbel aufbauen, entdecke ich sie - zwei merkwürdige Krallen - und denke: „Oh sind die hässlich!“ Ich denke sofort an E.T., den Kinofilm mit dem freundlichen Außerirdischen. Nach wenigen Augenblicken wird klar, dass die „hässlichen Füße“ zu einem Emu gehören. Die Tiere stolzieren über den Campingplatz und sind alles andere als schüchtern. Die Emus sind ständig auf der Suche nach Nahrung. Da gilt es, auf das eigene Essen aufzupassen. Kleine Kinder fangen an zu weinen, denn die Tiere sind einfach zu groß für sie.

In der Rezeption des Campingplatzes erhalten wir einen Zettel mit den wichtigsten Verhaltensregeln zum Aufenthalt. Die erste Regel lautet, man solle wegen der Haie nicht allein schwimmen oder schnorcheln. Soweit ich das überblicken kann, halten sich die Touristen daran. Ich finde diese Anweisung nur in Maßen tröstlich. Was soll ich denn bitte tun, wenn Andy beim Schnorcheln von einem Hai angegriffen wird? Außer in Ohnmacht fallen, bleibt mir ja nicht viel übrig. Die zweite Regel lautet: „Die Delfine bitte nicht berühren!“ Es besteht Infektionsgefahr – für die Delfine, nicht für die Menschen! Ich hoffe, dass sich die Menschen auch an diese Regel halten. Die dritte Regel lautet: „Bitte die Emus nicht füttern!“ Daran hält sich niemand, denn scheinbar findet es jeder Tourist interessant, wenn die Emus so zutraulich sind.

Im Meer, nahe dem Strand, schwimmen Pelikane. Sofort habe auch ich Lust auf ein erfrischendes Bad. Ich schwimme mit Pelikanen. Unglaublich! Leider gibt es am Strand keinerlei Schatten. So gehe ich nach dem Schwimmen zurück zu unserem Camper. Andy badet auch das erste Mal im Indischen Ozean.

Am Abend spazieren wir in der Dämmerung zu dem Bootssteg, um den herum morgens die Delfine erwartet werden. Auf dem Steg lernen wir eine junge deutsche Familie kennen. Manuel (Name geändert) und seine Familie sind vor ca. einem Jahr von Deutschland nach Perth gezogen. Vorher hatte die Familie vier Jahre auf ein Visum für Australien gewartet. Manuel ist Optikermeister. Er erzählt uns interessantes über Australien. So erfahren wir z.B., dass ein Tag in einem Kindergarten in Perth 80 australische Dollar kostet. Er gibt uns seine Telefonnummer und bietet seine Hilfe an, falls wir in Australien in Not geraten. Zu dem Zeitpunkt ahne ich nicht, dass ich bereits am nächsten Tag seine Hilfe brauchen werde.

Auf dem Steg haben sich einige Camper eingefunden. Aufgeregt zeigen sie immer wieder auf das Wasser. Wir fragen uns, was dort los ist und gehen nachschauen. Dann sehen wir es: Eine Schildkröte schwimmt in unserer Nähe. Plötzlich steckt sie ihren Kopf aus dem Wasser. Ich habe das Gefühl, sie sieht die Menschen an und denkt: „Immer diese Touris!“ Sie scheint kurz zu grinsen und taucht wieder ab. Die Schildkröte ist bestimmt sehr schwer und es ist faszinierend zu sehen, mit welcher Leichtigkeit sie dennoch durch das Wasser gleitet.

Australian Bustard, Wombat und Echidna

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