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Monsterkakerlake, Redback-Spinne und Bluetongue Lizard

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Ein dringendes menschliches Bedürfnis treibt mich in der Nacht zur Toilette. Als ich den Klodeckel in dem blitzsauberen Bad öffne, glotzt mich eine riesige Kakerlake an. Sie ist so groß wie mein Daumen - nicht wie mein Daumennagel! Ihre Fühler sind mindestens doppelt so lang. Nur mit allergrößter Selbstbeherrschung kann ich einen Schrei unterdrücken, denn schließlich bin ich ja hier auf dem Kontinent, auf dem sich solche unansehnlichen Tiere wohl fühlen. Vor lauter Schreck muss ich eigentlich überhaupt nicht mehr... Doch nach wenigen Augenblicken stellt sich leider erneut Blasendruck ein. Was soll ich nur tun? Also ehrlich, bei aller Tierliebe - es wird ja wohl niemand von mir erwarten, dass ich mit der Hand ins Klobecken greife und die Monsterkakerlake befreie! So nehme ich meinen ganzen Mut zusammen, setze mich auf die Keramikschüssel und pieschere der Kakerlake ins Angesicht. Offensichtlich hat sie es ja nicht anders gewollt!

Während ich so über der Keramik hocke und mein Geschäft erledige, meditiere ich über folgende Fragen: a) Wie schnell kann eine Kakerlake die Schüsselwand hoch laufen? b) Kann sie fliegen? c) Wozu braucht der Mensch eigentlich Kakerlaken???

Am Frühstückstisch sorgt mein nächtliches Abenteuer für große Heiterkeit. In diesem Moment erfahre ich, dass die australischen Kakerlaken, im Gegensatz zu unseren heimischen, nicht lichtscheu sind. „Meine“ Riesenkakerlake war jedoch bereits getötet, aber nicht herunter gespült worden.

„Conny du musst dich vor der Redback-Spinne in Acht nehmen“, warnt Tina. „Die Weibchen sind sehr giftig und können einen Menschen töten“. Bei dieser Art von Trost bin ich doch gleich „begierig“ auf das nächste Tierabenteuer. Dieses lässt auch nicht lange auf sich warten.

Während unserer Autofahrt sehen wir einen Bluetongue Lizard - eine Blauzungeneidechse. Andy lässt uns sofort stoppen und springt aus dem Auto. Er will die Eidechse - gefühlt mindestens einen Meter- in der Realität circa dreißig Zentimeter lang, fotografieren. Ich werde auch herbeigerufen, um mir das Vieh und die schöne, blaue Zunge anzusehen. Ey – hallo! Was interessiert mich eine blaue Zunge bei einer Eidechse? Das ist schließlich ein Reptil! Für den Fall, dass ich es noch nicht erwähnte, ich habe ein äußerst gestörtes Verhältnis zu Kriechtieren. Man könnte mich nicht einmal dazu bringen, das Kriechtier zu betrachten, wenn es eine goldene, mit Diamanten besetzte Zunge hätte!

Natürlich finde ich weder Kakerlaken – egal, in welcher Größe - noch Eidechsen sonderlich anziehend, aber Angst habe ich wirklich nur vor Schlangen! Ich gehöre zu den Leuten, die schon bei einem Regenwurm nervös werden. Bei dem Anblick einer Ringelnatter stehe ich kurz vor der Hysterie. Aber schließlich war ich ja auch schon mehrere Tage im Dschungel Malaysias! Da muss ich mich wohl jetzt etwas zusammenreißen.

Australian Bustard, Wombat und Echidna

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