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Vorfreude und Reisevorbereitungen

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Seit Anfang Januar 2013 ist es klar, ein lang gehegter gemeinsamer Traum wird wahr: Wir reisen nach Australien. Tina, Andys Cousine, die vor ca. 40 Jahren mit ihren Eltern von Deutschland nach Perth ausgewandert ist, hat uns eingeladen. Für alle, die sich in Geografie nicht so gut auskennen, Perth liegt in Westaustralien, am Indischen Ozean.

Während Andy sich um die Reiseroute, die Flüge, das günstige Ausleihen eines Wohnmobils und unsere Visa kümmert, erledige ich die wirklich „wichtigen“ Dinge. Ich erzähle jedem, der es hören will und jedem, der es nicht hören will, von unseren Reiseplänen. So kann sich kaum einer unserer „500“ Bekannten unserer Vorfreude entziehen. Doch von Januar bis Ende Oktober ist die Zeit noch unendlich lang. Wir sehnen den Herbst herbei.

Anfang Oktober will Andy online die Visa beantragen. Bei seinem Visum gelingt das auch problemlos. Nur meinen Antrag kann er aus unverständlichen Gründen nicht einmal absenden. Und da soll man nicht nervös werden! Außerdem weiß jeder, der mich kennt, dass ich ein großer Spezialist im „Sich–Sorgen-Machen“ bin. Unsere Gebete werden jedoch erhört. Endlich erhalte ich die Nachricht, dass meine Daten in Australien gemeldet sind. Jetzt kann ja nichts mehr schief gehen – denke ich.

Sechs Tage vor Beginn unserer Reise bekomme ich heftige Rückenschmerzen. Ich bewege mich mit der Eleganz einer hundertjährigen Milchkuh durch das Altenheim, in dem ich arbeite. Zum Glück bekomme ich beim Physiotherapeuten meines Vertrauens sofort eine Spezialbehandlung. Er meint, meine Bandscheibe drücke dort, wo sie nicht drücken solle. Ich bin echt fertig. Schmerz lass nach, aber bitte sofort! Nach einer wohltuenden Massage und ausgestattet mit Tipps für spezielle Bewegungsübungen, die ich auf dem Fußboden liegend ausführen soll, schleppe ich mich zur Apotheke. Auf dem Weg dorthin frage ich mich, wie ich mich ohne fremde Hilfe auf den Boden legen bzw. mich von diesem wieder erheben soll. In der Apotheke hoffe ich, keinen unserer Bekannten zu treffen, denn ich kaufe ABC-Pflaster, Voltaren-Salbe und Schmerztabletten. Ich fühle mich um Jahre gealtert.

Als würde dieser Schmerz nicht ausreichen, bekomme ich auch noch ein leichtes Ziehen im Oberkiefer und gehe prophylaktisch zum Zahnarzt. Die freundliche Ärztin röntgt meine Zähne und betrachtet sorgenvoll abwechselnd mich und das Röntgenbild. Sie meint: „Eigentlich muss ich Ihren Weisheitszahn ziehen.“ Ich falle vor Schreck fast vom Zahnarztstuhl. Als gute Alternative schlägt sie mir eine teure Wurzelbehandlung mit noch teurerer Krone vor. Wie bitte? Seit wann ist denn eine Wurzelbehandlung eine gute Alternative? Sie kann die Wurzelbehandlung nicht so spontan durchführen. Den Zahn möchte sie auch nicht ziehen, denn sie sorgt sich wegen der Wundheilung. Zum Glück hat sie noch eine weitere Alternative parat. Sie gibt mir eine Spritze und bohrt den Zahn auf. Dann füllt sie ihn mit einem Medikament und setzt eine provisorische Füllung darauf. Jetzt hoffen wir beide, dass ich unsere Australienzeit ohne Zahnschmerzen überstehen werde. Ich bin angemessen beunruhigt.

Australian Bustard, Wombat und Echidna

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