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Mk 8,10-21: Gegen die Zeichenforderung der Pharisäer. Das Unverständnis der Jünger

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(10) Und sogleich stieg er in ein Boot mit seinen Jüngern und kam in das Gebiet von Dalmanutha.

(11) Und die Pharisäer zogen aus und begannen mit ihm zu streiten, indem sie von ihm ein Zeichen vom Himmel forderten und ihn versuchten. (12) Und er seufzte in seinem Geist und sagt: »Was fordert dieses Geschlecht ein Zeichen? Amen, ich sage euch: Keinesfalls wird diesem Geschlecht ein Zeichen gegeben werden.«

(13) Und er ließ sie stehen, stieg wieder ein und fuhr weg an das andere Ufer.

(14) Und sie vergaßen, Brote mitzunehmen, und hatten nur ein einziges Brot mit sich im Boot. (15) Und er schärfte ihnen ein und sagte: »Seht, nehmt euch in acht vor dem Sauerteig der Pharisäer und dem Sauerteig des Herodes!«

(16) Und sie überlegten untereinander, daß sie keine Brote hätten. (17) Und er erkennt es und sagt ihnen: »Was überlegt ihr untereinander, daß ihr keine Brote habt? Begreift und versteht ihr nicht? Ihr habt ein verstocktes Herz.

(18) Obwohl ihr Augen habt, seht ihr nicht,

und obwohl ihr Ohren habt, hört ihr nicht.

[Vgl. Jer 5,21]

Und erinnert ihr euch nicht, (19) als ich die fünf Brote für die Fünftausend brach, wieviel Körbe voll Brocken ihr aufgehoben habt?« Sie sagen ihm: »Zwölf«. (20) »Als (ich) die sieben für die Viertausend (brach), wieviel Körbe voll Brocken habt ihr aufgehoben?« Und sie sagen: »Sieben«.

(21) Und er sagte ihnen: »Versteht ihr noch nicht?«

Redaktion

V. 10a ist eine von Mk geschaffene Überleitung, außer der Ortsangabe Dalmanutha. Man beachte, wie der Evangelist wiederum das Bootsmotiv einbringt (vgl. 4,1.36 u.ö.).

V. 11: Die Einleitung der Zeichenforderung ist von Mk gestaltet. Denn die Pharisäer bevorzugt Mk als Gegner Jesu. Zudem verengt Mk mit ihnen den Kreis der Adressaten seiner Antwort: »dieses Geschlecht« (V. 12).

V. 12: „Jesu Antwort wird mit einem Hinweis auf seine Gefühle eingeleitet (vgl. 3,5) und ist dann auch entsprechend emphatisch“ (Lührmann, 136). Man vgl. 7,34.

V. 13 nimmt das Bootsmotiv wieder auf und stammt von Mk (vgl. zu V. 10a).

V. 14-21 sind voller mk Motive und – mit der möglichen Ausnahme von V. 15, dessen Sinn dunkel ist – in toto redaktionell. Das aus der Speisungsgeschichte stammende Brotmotiv durchzieht den ganzen Abschnitt (V. 14.16.17.19). V. 14 nimmt V. 4 auf. V. 15: »die Pharisäer« bezieht sich auf V. 11 zurück. V. 16f: Das Unverständnismotiv durchzieht das MkEv. V. 19 nimmt 6,41-44 auf, desgleichen bezieht sich V. 20 auf 8,6-9 zurück. V. 21 steigert das Unverständnismotiv.

Tradition

V. 11-12 haben eine Parallele in Q (Mt 12,38-42; Lk 11,29-32). Ob die Form in Q, in der dieses Geschlecht auf das Jona-Zeichen hingewiesen wird, eine sekundäre Erweiterung gegenüber Mk ist oder ob umgekehrt Mk 8,11f eine Kürzung darstellt, ist kaum zu entscheiden.

Historisches

V. 12 dürfte auf Jesus zurückgehen, denn das Wort atmet einen charakteristisch-individuellen Geist. Jesus verweigert eine Beglaubigung für sein Auftreten. Offenbar war für Jesus selbst seine Wunderkraft eine evidente Tatsache. Den Beweis dafür hat er aber anderen, die eine Beglaubigung forderten, verweigert. Vgl. weiter zu Lk 11,29-32.

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