Читать книгу Geheimnisse im Monsterschloss: Gruselroman Großband 4 Romane - Hendrik M. Bekker - Страница 10

1

Оглавление

Hamburg, Deutschland

Stadtteil: Eimsbüttel

13.1.03 1:32 p.m.

Rikarda McGrath betrachtete die Szenerie. Die Wohnung war bereits von der Polizei abgesperrt worden, doch die Leiche hatte man noch nicht abtransportiert. Rikarda oder Rika, wie sie von ihren Freunden genannt wurde, war eine Hexe im Dienste der V.I.

Die V.I. waren eine Organisation, die aus Hexen, Hexern, Werwölfen und Vampiren wie auch aus anderen Kreaturen bestand und so etwas war wie eine Polizei für magische Wesen. Sie sorgten dafür, dass die normalen Menschen nichts erfuhren von dem, was neben ihnen noch alles in der Welt passierte. Hexen waren nur Menschen, die magische Energien manipulieren konnten, mit speziellen Medien. Meistens war der Gegenstand, der als Medium benutzt wurde, aus Kristall, da man damit am besten die Energien fokussieren konnte.

Ohne ein Medium zu zaubern und magische Energien zu bündeln wäre, wie mit einer Waffe zu feuern, die zwar eine Kugel und Schießpulver hatte, aber keinen Lauf. Es wäre unkontrollierbar gewesen.

„Was haben wir?“, sagte sie, während sie sich zu einem Herrn um die sechzig stellte. Er hatte dunkelblondes Haar, das er kurz geschnitten trug und das bereits die ersten Geheimratsecken nicht verbergen konnte.

Es war Jakob Trikowski, ein Azizail, eine Art Werlöwe. Wie ein Werwolf war er in der Lage, sich willentlich in ein Tier zu verwandeln, nur dass es eben eine löwenartige Gestalt war.

„Ein Mord an einem Typen namens Leopold Karatsch, er arbeitete im Helms Museum. Genickbruch, glatt und sauber von jemandem, der hinter ihm stand und um einiges kräftiger war. Die Balkontür ist nicht abgeschlossen, vielleicht ist er so reingekommen. Die Wohnung wurde durchwühlt, ob etwas fehlt, wissen wir noch nicht. Karatsch lebte allein, keine Verwandten in der Stadt“, erklärte Jakob.

„Bereits Verdächtige?“, fragte Rika und strich sich eine Strähne ihres dunkelbraunen Haares aus dem Gesicht.

„Nicht wirklich, aber wie du dir denken kannst, bin ich noch nicht sehr zum recherchieren gekommen. Von Freunden wissen wir nicht, die Nachbarn hatten gerade soviel Kontakt, dass sie wussten, von wem wir reden, wobei einer nichtmal das wusste“, erwiderte Jakob. „Schau dich bitte auch mal hier um, vielleicht fällt dir etwas auf.“

„Danke, ja mach ich“, sagte Rika und blickte sich um. Sie sammelte magische Energien und begann nach Spuren zu suchen, die ihnen helfen könnten. Sie war eine der wenigen Hexen, die Geschehnisse, Emotionen oder auch Gedanken, die so intensiv waren wie im Augenblick des Todes, spüren konnten. Manchmal blieben solche Dinge an einem Ort in der Magie haften. Normale Zauberer konnten zwar die Magie um sich herum wahrnehmen, aber nicht die Abdrücke, die andere hinterließen. Es war gut möglich, dass hier auch etwas Hilfreiches war. Leopold Karatsch war immerhin ein, wenn auch schwacher, Hexer gewesen. So war die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er eine Spur zurückgelassen hatte. Sie fühlte den Raum. Es war anders als die Gesichtssinne, es war so, als wenn man im Wasser stand und jemand hineinsprang. Man spürte es, weil das Wasser vibrierte.

Dort war Jakob.

Es wirkte viel größer, raumeinnehmender. Da waren kleinere Abdrücke. Bereits verschwindende Spuren. Und dann, da war etwas, ein Abbild. Etwas hatte eine Lücke erschaffen, die sich nur langsam füllte. Eine starke Emotion, eine Emotion wie...

„Betrug“, sagte Rikarda nach einer Weile. „Das war sein letzter Gedanke. Er fühlte sich betrogen.“

„Das heißt, er kannte seinen Angreifer vermutlich. Ein Freund vielleicht, jemand, dem er es nicht zugetraut hätte“, spekulierte Jakob.

„Vielleicht, ja“, stimmte Rikarda ihm zu.

„Willst du noch weiter versuchen, oder schauen wir uns mal seinen Arbeitsplatz an?“, fragte Jakob nach einigen Minuten des Schweigens.

„Lass uns gehen, mehr ist hier nicht, seine Eindrücke waren vermutlich zu schwach, zu flüchtig... Es ist kaum noch etwas hier. Sag den Polizisten unten, dass wir fertig sind und sie ihre Arbeit tun können“, sagte Rika.

Geheimnisse im Monsterschloss: Gruselroman Großband 4 Romane

Подняться наверх