Читать книгу Geheimnisse im Monsterschloss: Gruselroman Großband 4 Romane - Hendrik M. Bekker - Страница 17

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Luigi Scirea stand auf der flachen freien Baustelle und blickte auf das Hafenbecken. Ein kalter Wind umspielte ihn, doch er spürte Kälte schon lange nicht mehr so wie früher. Durch den dichten, dicken Schuppenpanzer, der sich über die Jahre aus seiner Haut entwickelt hatte, fühlte er fast nichts mehr.

Alles lief nach Plan. Er musste es schaffen, das Überleben der Vampirheit hing vom Gelingen dieses Planes ab.

Er hörte einen Wagen über die im Dunkeln liegende Baustelle kommen. Als er sich umdrehte, hielt ein VW- Transporter im matten Silber einige Meter von ihm entfernt. Ein Mann um die 50 und eine Frau, die auf die 30 zuging, saßen darin. Sie stiegen aus und kamen auf ihn zu.

„Können Sie sich als Mitglied der V.I. ausweisen?“, fragte der Mann.

„Natürlich“, sagte Scirea und reichte ihm einen gefälschten Ausweis. Der Ausweis der V.I. war nicht leicht zu fälschen gewesen, denn sie alle besaßen ein magisches Siegel, das jeder noch so minderbegabte Magier spüren konnte und was die Echtheit garantierte.

„Faszinierend“, sagte die Frau, als sie den Ausweis einen Moment in den Händen hielt. Plötzlich zog der Mann eine kleinkalibrige Handfeuerwaffe, eine 38. Und sie hob die Hand, bereit ein Fegefeuer auf ihn anzuwenden. „Fegefeuer“ war die Bezeichnung für einen Zauber, der bei Vampiren zu höllisch schmerzhaften Verbrennungen führte, sie aber selten tötete.

„Venatores Iniuriae, Sie sind verhaftet wegen des Ausgebens als einer von uns. Sie haben das Recht zu schweigen. Wenn Sie Widerstand leisten...“, begann die Frau, doch weiter kam sie nicht. Mit einem gigantischen Satz sprang Scirea mit Unterstützung eines Flügelschlags auf das Dach des Wagens. Er schleuderte einen Schnitter, einen Zauber, der wie ein Schwertschlag wirkte, in die Richtung der beiden, so dass sie ausweichen mussten.

Er versteckte sich hinter dem Wagen und benutzte ihn als Deckung. Kurz schaute er noch einmal hervor und warf weitere Schnitter in die Richtung der beiden. Die Frau schaffte es mehreren auszuweichen und der Mann konnte einen von ihnen abblocken, indem er einen magischen Schild erschuf. Es war wie eine bronzene Kugel um ihn herum, doch bereits der zweite Schnitter, der auf den Schild traf zerbrach ihn, denn er hatte die Stärke des Dareath unterschätzt. Einer kam durch und riss ein Stück Fleisch aus dem Arm des Mannes, der vor Schmerz aufheulte und zu Boden ging.

Mit aller Kraft, die Luigi zur Verfügung stand, wirkte er einen Cranus auf den Wagen, während er ihn Richtung Hafenbecken schob.

Ein Cranus-Zauber war ein mächtiger Zauber, den sich nicht viele zutrauten. Wurde er auf einen Menschen angewandt, explodierte dieser bei richtiger Anwendung aus seinem Inneren heraus. Dies war natürlich mit jedem Gegenstand möglich, auf den der Zauber gewirkt wurde.

Luigi pumpte alle Energien in den Wagen für einen Cranus, der so stark wie möglich sein sollte.

Mehrere verzauberte Kugeln durchschlugen den schwachen Schild, den er aufgebaut hatte, um sich vor den Angriffen der beiden zu schützen. Der Mann lag noch immer am Boden, doch die Frau hatte ihn scheinbar notdürftig versorgt und nun mit seiner Waffe begonnen, auf den Dareath zu feuern.

Es war ihm gleichgültig, denn es war nicht das Wichtigste. Gerade als der Wagen begann über den Rand zu kippen, spürte er, wie ihn die Kräfte verließen. Ihm war schwindelig. Aus mehreren Stellen seines Körpers floss Blut. Die gesteigerte Selbstheilung, die er als Vampir besaß, war nicht in der Lage, die Wunden schnell zu heilen, denn er hatte all seine Kraft auf den Cranus verwendet. Langsam versank der Wagen im Wasser. Plötzlich war die Frau bei ihm, zog ihn vom Kai weg.

Er nahm eine gigantische Wasserfontäne wahr, als der Van einige Meter tief im Wasser explodierte. Seine Arbeit war getan.

Was danach geschah, hatte kaum noch Bedeutung für ihn. Benommen wandte er sich ab und wollte fliehen, doch aus einem Wagen stiegen zwei Magier und nahmen ihn fest. Der Blutmangel führte dazu, dass die Welt dunkel um ihn herum wurde.

Geheimnisse im Monsterschloss: Gruselroman Großband 4 Romane

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