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8.

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Hasso von Stewenberg saß auf seinem Stuhl im hinteren Teil der Boutique und beobachtete das Geschehen. Regungslos, wie ein Gesamtkunstwerk, ohne eine Miene zu verziehen. Nur seine Augen folgten Yasmin Stökel, der Besitzerin, die einer reich aussehenden Kundin ihre Stücke zeigte.

Aufpassen war sein Job, nachdem Yasmin von drei Russinnen um die wertvollsten Stücke ihrer Kollektion beraubt worden war. Seitdem mochte Hasso keine Russinnen, und gegen Kopftuch-Frauen war er sowieso allergisch. Und Yasmin war von seiner Effizienz begeistert. „Keine Steuern, keine Sozialabgaben, nur freie Kost und Logis!”, pflegte sie zu sagen, wenn die Rede auf ihren Security Service kam.

Wie von Yasmin erwartet verließ die Kundin den Laden, ohne etwas zu kaufen. Selbst die Reichen, die immer reicher wurden, hatten sich von der Sparmentalität der anderen anstecken lassen und investierten nur noch in werthaltige Gegenstände. Klamotten gehörten nicht dazu, für die bekamen sie nach einem Jahr im Secondhand-Laden nur noch Kleingeld.

Yasmin schloss die Tür und entschied sich, noch bis zum Ende der allgemeinen Mittagszeit zu warten und erst dann essen zu gehen. Vielleicht würde ja noch eine Mieze aus den umliegenden Broker-Büros kommen...

Auch Hassos Aufmerksamkeit verringerte sich schlagartig. Er legte den Kopf auf die Pfoten und konzentrierte seine Kraft darauf, nicht mit seinem riesigen Leib vom Stuhl zu rutschen.

Nach einer knappen Stunde ohne jeden weiteren Kunden beschloss Yasmin, die fünfhundert Meter zum Organic Food Bistro zu Fuß zu gehen, um dort eine Suppe zu essen. Als sie die Tür schloss, verabschiedete sie sich gebührend: „Hasso, pass auf! Ich bin gleich wieder da!”

Die riesige Dogge saß hinter der Tür, blickte ihr in die Augen und klappte ein Ohr herab.

Aber so bald sollte sie sie nicht wieder sehen.

Der Schnüffel-Chip

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