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Der erbärmliche Rauswurf

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Ich fragte Nauen nach seiner Meinung, ob der Ausdruck rassistisch sei. Aber er wich aus. Ein Luschi, wie er im Buche steht, wenn Sie mich fragen. Wenn er wenigstens jetzt mal – wie Oli Kahn sagen würde – Eier gezeigt hätte. Hat er aber nicht. Für einen Redaktionschef eine erbärmliche Vorstellung.

Das Oberdreiste: Gemeinsam mit Kommunikations-Boss Dirk Böhm versuchte Nauen, mich zu einer „gemeinsamen Presseerklärung“ zu überreden. Sky stehe für Diversität und Vielfalt, dagegen hätte ich verstoßen. Mit anderen Worten: Ich sollte indirekt bestätigen, dass der Spruch rassistisch sei. Eine Frechheit, eine bodenlose Unverschämtheit. Mein Anwalt Christoph Schickhardt betonte, dass ihm Ähnliches nie zuvor untergekommen sei.

Charly Classen, Executive Vice President Sports, ich nenne ihn mal Sportchef, gab ebenfalls eine traurige Figur ab, verpasste die Chance, die Entscheidung, mich zu feuern, zu revidieren. Wegen eines Harmlosspruchs. Auch war er dafür verantwortlich, was an Fehlinterpretationen durchrutschte. Und er ist verantwortlich für den Redaktionschef, von dem ich – ich denke, das geht aus den Zeilen mehr als deutlich hervor – keine hohe Meinung habe. Eine Jungfrau ist da zum Kinde gekommen. Aber der Fisch stinkt bekanntlich vom Kopf. Das muss auch Charly Classen wissen.

Jetzt wird es kurios. Schlaumeier hatten herausgefunden und dies im Netz verbreitet, dass, wenn ich Land DES Sushis gesagt hätte, alles gut gewesen wäre. Mit Land DER Sushis könnten indes die japanischen Menschen gemeint sein.

Aha. Ja, das stimmt sogar. Aber DER Sushis ist eben auch der Plural für die Köstlichkeiten. Der Duden verrät: Genitiv Singular DES Sushis und Genitiv Plural DER Sushis. Dass behauptet wird, ich hätte die Japaner herabgewürdigt, indem ich sie als Sushis tituliert habe, ist schlichtweg eine bösartige Unterstellung.

Man komme mir nicht mit dem moralischen Zeigefinger, ich hätte auf die Sprachfeinheiten achten müssen. Wenn ich live kommentiere, gehe ich nicht alle Bedeutungsmöglichkeiten durch. Es war für mich schlicht und einfach ein Synonym für Japan. Man kann sich gerne mit Vorurteilen und Rassismus auseinandersetzen und sollte dies auch unbedingt tun; man kann meinen Fall aber auch zum Anlass nehmen, darüber nachzudenken, was die Empörer dazu treibt, sich zu Moralaposteln aufzuschwingen und ob dies nicht vom Kern der Sache eher ablenkt.

Immer geradeheraus

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